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Ich soll mal wieder einen Bericht schreiben. Ha haaaaa Gestern abend hätte ich ein Diktiergerät gebrauchen können. In Gedanken hätte ich einen Roman erzählen können. Jetzt muss ich mich erst wieder Zeitgerecht an alles erinnern. Grüüüüüübel. Ich fang mal am Freitag abend an. Bis 22:00 Uhr gearbeitet. Dann mit dem Rad nach Hause. Gegen 23:00 Uhr war ich dann im Bett. Meine letzte Erinnerung war ein Blick auf den Wecker gegen 00:00 Uhr. Nur noch 4 Stunden bis zum Wecker klingeln. Ich habe schlecht geschlafen. Dann plötzlich Na ja hilft alles nix. Bin also aufgestanden. Morgentoilette erledigt, Kaffee gekocht, Klamotten gepackt, Hosenpolster dick eingecremt, reingeschlüpft, iiiihhhhhhhh, Kurt über ICQ guten morgen gewünscht, und Abmarsch. STOP Gerade jetzt muss ich aufs Klo. Alles wieder zurück. Ja wer kennt das nicht...... Zeitsprung... Ich komme kurz nach 6 bei Michael an. Kurt kommt schon mit einem Geschnatter entgegen und lästert ab, weil ich in kurzer Radhose angekommen bin. (Spargelzeit ! ) Die Beinlinge wollte ich mir erst kurz vorm Start anziehen. Schnell noch ne Tasse Kaffee getrunken und ein leckeres Stück Kuchen verdrückt. Aber so früh bekam ich den leckeren Kuchen nur mit hängen und würgen herunter. Um 7 ging's dann endlich los. Nur wenige Meter nach dem Start verlor ich direkt mein neues Rücklicht, welches ich wohl wissend dessen doch mal auf die Haltbarkeit mit Klemme testen wollte. Bei vollbepackter Tasche beim 300er im Weserbergland hielt sie anstandslos. Aber nun war die Tasche leer und schlug Falten. Ob das halten wird? Meine Tasche sollte dieses mal auch nur meine, der Temperatur angepassten, Minimalbekleidung aufnehmen. Ein netter Kollege brachte sie mir nach. Schon waren wir die letzten. Der Zug rollte schnell heraus aus dem Ort. Zwei Autos setzten sich dann auch noch unglücklich zwischen uns und dem großen Feld. Dann noch 2 Ampeln auf Rot. Weg waren sie. Gut dann fahren wir halt alleine. Kurt und ich zottelten hinterher. Flach ging es in Richtung Niederlande. Es war nett in der Gruppe. Alles plauderte nett miteinander. Plötzlich scheppert es vorne. 3 Mann haben sich verkeilt. Aber es ist glaub ich nichts weiter passiert. Schnell erreichen wir die Niederlande. Ein Plattfuß verhilft uns zur ersten Rast. Bald ist die erste Kontrolle erreicht. Die nette Kassiererin in der Tankstelle leistet Akkordarbeit beim Stempeln der Karten. Es wird Zeit, den Spargel frei zu legen ääähh sich der Beinlinge zu entledigen. Auf einmal sind wir auf der Strecke vom Amstel Gold Race. Wir fahren einen kleinen Teil der Strecke mit. Um uns herum lauter Jedermänner. Wir mitten im Pulk voll bepackt mit unseren Brevet Rädern. Dann kommen einige Anstiege. Wir lassen einen Teil der Jedermänner erbarmungslos stehen. Und dabei strengen wir uns noch nicht einmal besonders an. Mein Spruch an einer Giftigen Rampe, als vor mir alles dicht war: " Platz da für 100 Kilo aus Solingen " Na also geht doch.... Der nächste Knackpunkt war der, aus dem Pulk wieder heraus zu kommen, als die Amstel Strecke nach links ab bog, wir aber gerade aus mussten. Wieder konfuse Gesichter seitens der Amstel Fahrer. Wir waren bereits über die Grenze nach Belgien gekommen. Eine herrliche Landschaft tat sich nun auf. Schönes teils weit sichtbares welliges Terrain. Sämtliche Bäume blühten schon. Später ging es einen längeren eigentlich relativ flachen Anstieg hoch. Doch das Gepäck, der schlechte, für Belgien typische Straßenbelag und die nun langsam bratende Sonne hielten mein Tempo aber in Grenzen. Zusammen mit dem Besenwagenjäger sorry hab deinen Namen vergessen kabbelte ich um den letzten Platz. Auf der ganzen Tour warteten alle brav oben auch auf den letzten Mann. Respekt. Es ging nach Spa. Den Ort kannte ich bis Dato nur von der Formel Eins her. Und das auch nur vom Namen her. Eine kleine in einem Tal gelegene Stadt. Im Zentrum eine pompöse Spielbank. Davor ein kleiner Park mit herrlich blühenden Bäumen. Ein hauch von Glamour. Ein kleines Stück weiter wieder alles trist und einfach. Nach Spa ging es dann los. Meinen ersten Col bezwang ich nun. Es war der Col du Maquisard. Einige Serpentinen schlängelten sich bis auf eine Höhe von immerhin 367 Meter über Null. Der nächste Col de Hauteregard (357m) war weniger Spektakulär, da er auch nicht von ganz unten anzufahren war. Nun erreichten wir nach 159 Kilometern die 2. Kontrolle in Remouchamps. Dort genehmigten wir uns an einer Gaststädte ein Mittagsmahl in Form von ääähhh ca. 15 mal Spaghetti Bolognese und Cola. Mir vielen während der fahrt schon die Gelben Pfeile auf. Vom Amstel Gold Race konnten sie nicht sein. Auch standen immer wieder Ordner und Polizisten am Straßenrand. So auch vor unserer Gaststätte. Hier kommt gleich ein Radrennen vorbei. Irgendwo hab ich im Internet gelesen, das es die U21 von Paris Roubaix gewesen sein soll. Da kam der erste Fahrer. Und da plötzlich das Fahrerfeld. Es dauerte kaum eine Minute und der Spuk war vorbei. Danach sah ich einige tolle Autos, die auf ihren Dächern meinen Fuhrpark spazieren fuhren. Gut gesättigt ging es jetzt in einem Tal ca.25 Kilometer lang in einem am Anfang lange flachem Tal entlang in Richtung Eddy Merckx Denkmal. Das dieses Denkmal nicht im Flachen teil liegen durfte sollte eigentlich jedem klar gewesen sein. Also Kette links und hinauf..... Welliges Terrain hatten wir auch bis zur 4. Kontrolle in Schönberg. Bei Kilometer 230 war ein leckerer Salatteller fällig. Wir machten uns nun für die Nachtfahrt fertig. Schnell wurde es auch ar.....kalt. Die 5. Kontrolle nach 267Km in Schleiden sollte an einer Tankstelle sein. Diese hatte aber um 23:00 Uhr? zu. Von Einheimischen erfuhren wir von einer Polizeiwache 300 Meter weiter. Ich hätte eine Zelle für 2 Stunden nehmen sollen. Dort war es so was von muckelig warm, das die Müdigkeit von nun an wie ein Hammer über mich her kam. Bei der weiterfahrt dann auch das obligatorische abfrieren. Von nun an sah man die Anstiege nicht mehr. Aber fühlen konnte man sie um so besser. Autos, die selten an uns vorbei fuhren ließen jedes mal schlimmes erahnen. Als dann noch ein Auto nach einer Kehre über uns zurück kam ertönte ein einstimmiges ORRR NÖÖÖÖÖÖÖÖÖ aus der Gruppe. Von Schleiden bis zur letzten Kontrolle 135 Kilometer, die immer flacher wurden. Gähnend lange Kilometer. Zu lang für mich. Und zu kalt. Eine Abfahrt. Ich bemerkte, das der größte Teil falsch runter fuhr. Es ging hier doch nach rechts ab. Mit 5 Mann also nach Rechts. 100 Meter Links. 500 Meter Links und wieder Rechts. Was war das? Na prima. Wir waren wieder auf der Abfahrt von eben. Und die Gruppe war weg. In Düren dann Tankstellensuche. Wir wollten uns mit legalem Doping (Kaffee) aufpuschen und wärmen. Aber nix gefunden. Alles zu. Na gut, dann fahren wir halt weiter. Blieb uns ja eh nix anderes übrig. Kurz darauf ertönte von hinten: "Einen wunderschönen guten Morgen" Da war der Rest der Gruppe wieder. Und die hatten ne Tanke gefunden. Grummel....... Nachdem wir den Tagebau Hambach passiert hatten ( das Feld zog sich immer weiter auseinander), ich eierte nur noch so rum, entschloss ich mich zu pausieren. Der Rest war schon zu weit weg, um hinterher zu rufen. Eine rote Lichterkette verschwand am Horizont. Kurt, Max, Helmut und ich legten uns halt auf den nackten Asphalt und schliefen ca. 15? Minuten. Danach ging es ein wenig besser. Aber bis zum Ziel war halt noch sehr weit. Träge, sehr zäh ging es voran. Irgendwann endlich eine gerade geöffnete Tanke. Ein Kaffe war schon lange überfällig. Nur leider hatte der gute Mensch gerade seine Zeitungen bekommen und musste sie einsortieren. Aus diesem Grund blieb die Türe offen und drinnen war es ebenso sau kalt. Also nix wie weiter. Gegen 8 Uhr die erlösende letzte Kontrolle in Aldekerk an einer Tanke. Jetzt noch 7 Kilometer bis nach Wachtendonk. Geschafft. Michael bewirtete uns noch liebevoll mit allem erdenklichen. Es war ein leckeres Frühstück. Monika hat noch sehr leckeren Kuchen gebacken. Noch ein netter Plausch und dann fuhren wir nach Hause. Am Sonntag gegen 11:00 Uhr hab ich es geschafft. Die letzten 30 Kilometer Autobahn waren jenseits von gut und böse. Schnell in die Wanne gehüpft. Ab ins Bett. Nacht !!!! Peter Wöhler
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