Die Wettervorhersage für Samstag war katastrophal. Wir wollten eigentlich schon am Freitag nach Rose in Bocholt ein wenig einkaufen und dann zum Startort der RTF am Samstag nach Steinfurt fahren. Da aber niedrige Temperaturen mit Regen- und Schneeschauer vorher gesagt waren, kippten wir kurzer Hand unseren Plan.
So verzichteten wir auf den Einkauf in Bocholt und fuhren erst am Samstagmorgen mit dem Kombi nach Steinfurt. Kurze Zeit waren wir am überlegen, ob wir überhaupt fahren sollten, unter diesen Bedingungen. Als wir unsere Räder ins Auto verstauen war es leicht am regnen. Auf der Autobahn hört der Regen, je weiter wir nach Norden kommen, auf. Allerdings sehen wir jetzt rechts und links der Autobahn Schnee.
Es hat in der Nacht ein wenig geschneit und so sind auch die Temperaturen. Aber schon an der Abfahrt Dülmen-Nord, reist mit einem Mal die Wolkendecke auf und die ersten Sonnenstrahlen werden sichtbar. Kurzum, bei strahlendem Sonnenschein erreichen wir Steinfurt. Leider ein paar Minuten zu spät, wir sehen gerade noch wie sich etwa 150 RTFlerInnen auf die Strecke begeben.
Die Anmeldung verläuft wie immer problemlos, ein kurzes verhandeln und wir müssen als BDR-Mitglieder ohne Wertungskarte auch nur die 3 Euro Startgeld zahlen. Auch Pedro, der Macher von www.RTF-TEAM.de kommt nun ein wenig verspätet zum Start. Leider fährt er uns zu schnell und wir lassen ihn ziehen. Die Tour führt uns über die Tecklenburger Landstraße nach Südosten. So früh herrscht hier am Sonntagmorgen kaum Verkehr.
Erst nach fast 10 Kilometern durchfahren wir die erste kleine Ortschaft, es ist Scheddebrock. Udo vom RTC Mülheim hat uns mit zwei Begleitern eingeholt.
Wir fahren kurze Zeit zusammen, doch dann wird Astrid das Tempo zu schnell. Leider sagt sie mir das viel zu spät und so ist sie schon zu lange im roten Bereich gefahren. Sie nimmt das Tempo nun ganz raus und wir zockeln so den dreien hinterher. Der Abstand zu ihnen vergrößert sich schnell und Astrid fällt immer weiter ab. Sie sagt mir, sie wolle die Tour jetzt alleine fahren und nur nach ihrem Gefühl. So setze ich nun Udo und den beiden anderen nach. Nachdem Nordwalde durchfahren wurde, führt die Tour nach Altenberge.
An dem Anstieg in Altenberge sehe ich sie jetzt vor mir. Schnell bin ich auf ihrer Höhe, leider hatte sich einer von ihnen aber abgesetzt und ist schon nicht mehr zu sehen. Da die beiden mir doch am Anstieg zu langsam fahren, setze ich mich von ihnen ab. Nach weiteren 6 Kilometern komme ich zur Kontrolle an der Thumann's Mühle. Hier treffe ich nun wieder auf Pedro, auch Jürgen Preim sehe ich hier. Doch ehe ich mich versehe, ist er auch schon losgefahren.
Mit Pedro als Zugmaschine fahre ich nun hinterher und wir sind schon kurze Zeit später wieder bei Jürgen. Schnell fahren wir vorbei. Trotzdem Pedro vorne im Wind fährt, wird mir das Tempo zu schnell. Ich muss eingestehen, er ist eine Klasse besser als ich. So lasse ich ihn ziehen und kann ihn schon bald nicht mehr sehen. Bis auf den Anstieg in Altenberge verlief die Tour bisher sehr flach.
Die Landstraße in Esking schlängelt sich so dahin, aber der Gegenwind macht mir nun zuschaffen. Einen Mitstreiter, er hatte sich hinten angehängt, verliere ich nun. Dann werde ich von einem, mir viel zu schnell fahrenden Vermummten Radler überholt. So komme ich alleine nach Höpingen.
Hier verlässt die Strecke die Landstraße und es geht auf einem Wirtschaftsweg links hoch. Der Weg führt zum höchsten Punkt der RTF. Dieser wird kurz vor Billerbeck mit 164 Metern über NN erreicht. Im Anstieg merke ich wie ich dem Vermummten schnell wieder näher komme. Nachdem ich zu ihm aufgefahren bin, lasse ich ihn wieder ein wenig ziehen. Am Berg kann er wohl nicht so gut.
Astrid ist schon weit hinter mir und ich habe ja Zeit. Er fährt nun schon seit geraumer Zeit in einem Abstand von ca. 200 Metern vor mir. Mal wird der Abstand kleiner und dann wieder etwas größer. Nachdem wir Billerbeck durchfahren haben, hier verlässt uns die 71er Strecke, führt uns die RTF auf Nottuln zu.
Nur einen halben Kilometer vor der zweiten Kontrolle, ich sehe den Nottulner Berg schon vor mir, biegt die Tour links ab und führt nun jeden kleinen Anstieg mitnehmend, kreuz und quer durch die Baumberge. Jetzt fühle ich mich richtig wohl, blauer Himmel über mir und ein ständiges auf und ab der Strecke.
Es geht nun kurz hinunter nach Havixbeck, aber dann sofort wieder hoch. Über den Kamm der Baumberge führt die Tour nun an der Stevernburg vorbei und nördlich von Nottuln gelangen wir zur zweiten Kontrolle. Hier treffe ich wieder auf Pedro und es dauert nicht lange, dann kommen auch Peter und Gerd mit der Gruppe.
Das Verpflegungsangebot ist für RTF-Verhältnisse reichlich. Von Schwarzbrot über Bananen, Apfelsinenstückchen und Rosinenbrötchen gibt es hier alles. Aber für 100 Kilometertouren benötige ich nichts und so fahre ich weiter. Die Strecke führt nun durch den Wald nach Darup. Hier geht es die schon so oft befahrene starke Steigung (12%) aus dem Ort heraus. Da ich alleine bin, fahre ich ruhig hier hoch.
Ich bedaure ein wenig, dass der wellige Teil der Strecke nun hinter mir liegt. Einen Anstieg gibt es aber noch, den am Kloster Gerleve. Eine den Anstieg hinauffahrende Gruppe, gibt mir nun die Gelegenheit ein paar Fotos zu machen. Schnell fahre hinterher und hänge mich eine Zeit dahinter. Das tut, nach den windigen Passagen der Strecke, auch mal ganz gut. Am nächsten kleinen Anstieg ist aber einigen von ihnen das Tempo wohl zu hoch und sie fahren langsamer.
An der Kontrolle trefe ich Pedro und nach einer kurzen Pause fahren wir dann zusammen die RTF zu Ende. Nach Horstmar geht es nunmehr ohne große Höhepunkte dem Ziel in Steinfurt entgegen. In Steinfurt wurde die Tour noch ein kleinwenig gegenüber dem Vorjahr verändert. Es geht jetzt nicht mehr durch den Schlosspark, sondern durch die Altstadt zum Ziel.
Fazit:
Es war wohl die schönste RTF in 2005 bisher. Wenn noch die gut erkennbaren Richtungsschilder besser angebracht würden, dann wäre alles o. k. Leider waren sie öfters viel zu spät angebracht und auch ein paar mal auf der linken Straßenseite, wenn es rechts ab ging. Da sie aber sehr groß und gut zu erkennen waren, war das auch kein Problem. Es könnte aber verbessert werden.
Die Verpflegung, ich erwähnte es schon im Bericht, war überdurchschnittlich. Leider hatte die schlechte Wettervorhersage wohl viele RTFlerInnen von einem Start abgehalten. So hatten sich für diese Tour nur 180 Teilnehmer auf die Strecke begeben. Alle die nicht da waren, haben so eine super Tour bei schönstem Wetter verpasst.
Hermann
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Streckenverlauf:
Burgsteinfurt
Ostendorf
Scheddebrock
Nordwalde
Altenberge
Kümper
Kontrolle 1
Temming
Höpingen
Billerbeck
Havixbeck
Nottuln
Kontrolle 2
Gerleve
Westhellen
Lutum
Hamern
Darfeld
Kontrolle 3
Horstmar
Burgsteinfurt
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