RTF Lippstadt-Cappeln

Die Wettervorhersage für das Wochenende war nicht gut. Zudem hatte ich mir in der letzten Woche noch eine Erkältung eingehandelt. So sind wir am Freitagabend noch unschlüssig die Startorte im Ostwestfälischen anzufahren. Wir verschieben unsere Hinfahrt auf den Samstagmorgen. Die Nacht über hören wir den Regen auf das Vordach prasseln, als unser Wecker klingelt, haben sich die Wolken verzogen und es ist trocken.

Am Start erwarten uns schon Ulli und Uwe. Die Abfertigung an der Anmeldung funktioniert reibungslos. Die Tour führt uns nach Liesborn und schon auf den ersten Kilometern hat Astrid Probleme, die eigentlich ruhige Geschwindigkeit zu halten. So beschließen wir Uwe und Ulli fahren zu lassen und die Tour in aller Ruhe zu fahren und sehen die Beiden langsam vor unseren Augen entschwinden.

Astrid klagt über heftige Sitzbeschwerden und ich zweifle daran, dass sie die Tour zu Ende fährt. Doch es kommt alles ganz anders. Kurz vor Lippetal werden wir von einer dreier Gruppe überholt die sich dann vor uns setzt. Sie verlangsamen ihre Geschwindigkeit und Astrid ist darüber sauer. Nach dem Motto: "Dann könnten sie auch hinter uns bleiben"

Alle Probleme sind bei ihr auf einmal verschwunden und sie zieht zügig nach vorne und macht Tempo. Na ja, mir soll es recht sein und an der ersten Kontrolle, sie ist in Nordwald, staunen Uwe und Ulli nicht schlecht, als wir schon kurz nach ihnen eintrudeln. Wir nehmen uns nicht viel Zeit und sind vor den Beiden schon wieder auf den Rädern unterwegs.

Wir sind aber nicht alleine, sondern mit einigen anderen in einer Gruppe. Astrid ist vorne und macht ordentlich Tempo, alle anderen stehen dem nicht nach. So geht es zuerst über Brockhausen und Thöningsen auf Soest zu. Auch ich beteilige mich regelmäßig an der Führungsarbeit.

Das Tempo ist recht hoch und der eine und andere fällt nach einiger Zeit hinten raus. Ab Soest geht es wieder in nördlicher Richtung über Wesla, Bettinghausen, Ostinghausen nach Lohe. Die Tour ist bisher völlig flach und nach dem neuerlichen Richtungswechsel, es geht jetzt nach Süden, verspreche ich mir endlich einige Hügel. Ich muss aber noch warten.

In Wiggeringhausen, ich bin gerade vorne, erhöhe ich ein wenig das Tempo, ahne aber nicht, dass Astrid am Ende der Gruppe gerade eine Schwächephase hat. Auf einmal höre ich sie schreien: "Heeeermann! Du fährst jetzt sofort nach hinten, immer wen ich nicht mehr kann, dann fährst Du schneller."

Ich rolle aber gerade so schön und fahre weiter. Ein Mitradler aus der Gruppe folgt mir und zieht das Tempo sogar noch an. Nun kann ich ihm aber nicht mehr folgen und bin froh in Altengeseke die zweite Kontrolle zu erreichen. Schnell den Stempel holen und vor der Schule auf die Anderen warten und fotografieren. Uwe und Ulli kommen erst 3 Minuten später. Sie haben vergeblich versucht unsere Gruppe einzuholen.

Die Tour führt nun auf den Haarstrang zu und in Neugegesker Heide geht's über den Haarstrang. Schon von oben sehen wir den Möhnesee mit der Staumauer. Wir sind mit Ulli und Uwe zusammen und werden nach einiger Zeit von unserer Gruppe in der wir vor der zweiten Kontrolle waren überholt. Wir lassen sie ziehen und fahren unser Tempo weiter. In Stockum führt uns die RTF über den Möhnesee zum Südufer. Hier beginnt der schönste und längste Anstieg der Strecke.

Es geht über Neuhaus hoch zur B 229. Fast 10 Kilometer fahren wir so auf autofreier Straße. Uwe und Ulli entfernen sich schnell vor mir und auch Astrid zieht mir langsam davon. Das macht mir aber nichts und ich fahre meinen Trott den Berg hoch. Meine Mitstreiter warten oben auf mich und zusammen fahren wir über Delecke nach Körbeke und kommen dort zur 3. Kontrolle.

Unsere Weiterfahrt führt uns wieder auf die Haarstranghöhe und über die B 516 geht es für uns in Richtung Osten. Die RTF folgt nun noch ein wenig dem Haarweg, biegt aber schon bald darauf wieder ins Möhnetal ab. Eickhoff, Allagen passieren wir und in Sichtigvor steigt die Tour ein wenig an und bringt uns nach Taubeneiche.

Der Wirtschaftsweg führt uns von der Taubeneiche in Richtung Osten. Wir sind wieder auf dem Haarweg. Auch hier ist die Strecke autofrei. Bis nach Altenrüthen steigt die Tour an und hier erreichen wir mit 356 Meter über NN den höchsten Punkt der RTF.

Nach einer kurzen Abfahrt steht uns bis nach Effeln noch ein kleiner Gegenanstieg bevor. Er ist schnell geschafft und zur 4. Kontrolle führt uns die Tour, nun leicht abfallend, bis fast nach Uelde. Die Verpflegungsstelle ist an der dortigen Bahnstation.

Mellrich, Robringhausen und Klieve sind die nächsten Orte an der Strecke bevor wir die A 44 überqueren. Auch die B1 ist kurz darauf passiert. Bis ins Ziel geht's nur noch bergab und über Benninghausen kommen wir zurück nach Cappeln dem Ausgangspunkt unserer Tour.

Fazit:
In meiner Erinnerung zählte die Lippstädter RTF zu den schwersten in NRW: 158 km mit 1800 hm. Was ist daraus geworden? Eine RTF versunken ins Mittelmaß. Nur 146 km mit nicht einmal 1000 hm stehen auf dem Tacho. Und befahren wird der Teil des Haarstrangs der am darauf folgenden Tag auch von den Gesekern genutzt wird.

Die Ausschilderung war 1 A. Vorankündigungen, oft 2 Schilder an den Abzweigen und eine Bestätigung. Und Schilder auf denen man schon vom weiten die Fahrtrichtung erkennt. Die Verpflegung war RTF gerecht und leckeren Kuchen gab es im Ziel auch noch. Aber das mag an den wenigen StarterInnen liegen, denn viele hatte wohl der Regen am frühen morgen von einem Start abgehalten.

Hermann

Streckenverlauf:

Lipp-Cappel
Liesborn
Lippetal
Nordwald
Brockhausen
Thöningsen
Heppen
Weslam
Bettinghausen
Ostinghausen
Lohe
Schallern
Lohne
Enkensen
Altengeseke
Herringsen
Neuengeseker Heide
Echtrop
Stockum
Neuhaus
Deleke
Körbecke
Haarweg
Oberbergheim
Eickhoff
Allagen
Sichtigvor
Taubeneiche
Haarweg
Drewer
Altenrüthen
Effeln
Uelde
Mellrich
Robringhausen
Völlinghausen
Norddorf
Benninghausen

Lippst.-Cappel