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RTF Kleinlinden
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Tourname: | RTF Kleinlinden |
Startort: | Kleinlinden |
Verein: | RV Gießen Kleinlinden |
Tourlänge: | 41, 71, 111, 150 km |
Höhenmeter: | 1300 hm |
RTF Kleinlinden 150 km auf einer größeren Karte anzeigen
Bericht RTF Kleinlinden ► 150 km; ► 110 km
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Kleinlinden 2006,
150 er Strecke
Nach der Düsseldorfer RTF kam ich abends um acht in Kleinlinden an und fand schnell den gut ausgeschilderten Start. Da noch niemand aus dem Bekanntenkreis da war, machte ich mich allein auf die Suche nach einer Hopfenkaltschale.
Das erste, was ich fand, war ein entflogener Wellensittich, den ich aber nicht fangen konnte. Durch den Hinweis eines Passanten machte ich den Besitzer ausfindig, der nur eine Ecke weiter wohnte. Es gelang aber auch ihm nicht, trotz Netz, seinen Ausreisser wiederzubekommen. Der entflog und pfiff uns aus sicherer Höhe fröhlich an. Zumindest wusste der Mann nun mehr als vorher und verriet mir, wo ich finden konnte, was ich suchte. Da konnte ich sogar an der frischen Luft beim Biere sitzen (drinnen stank es stark nach Rauch) und überlegte, ob ich den Bergfloh anrufen sollte, ob sie denn in Jesberg schon im Ziel seien, verkniff es mir aber. Was ich mir nicht verkniff, war ein mit Käse überbackenes Nudelgericht. Die Kohlehydrat-Zugabe würde ich auch am nächsten Tag nicht bereuen.
Der nächste Tag brachte die Begrüßung durch Gerald (Gretzky) und ein Frühstück mit Kaffe und Kuchen. Ich sah die üblichen hessischen Verdächtigen, aber niemanden aus dem Forum, auch kein verdächtiges Fahrzeug. Gegen sieben ging ich bei drei Grad nach Celsius mit langen Hosen, Überschühen und geschlossenen Handschuhen allein auf den Weg.
Derselbe führte entgegen der Beschreibung an Lützellinden vorbei nach Langgöns, wo sich die beiden kleinen und die beiden großen Strecken teilten. Ab hier gab es erstmal einen allmählichen Höhengewinn. Um warm zu werden, legte ich dünne Gänge auf und spulte zügig. In Cleeberg hatte es mit der Zügigkeit ein Ende: die Steigungsprozente gingen in den zweistelligen Bereich, und ich musste kräftig arbeiten, damit die Geschwindigkeit diesen Bereich nicht verliess. Am Ortsausgang ging es in einen steilen Wirtschaftweg, der noch ein gutes Stück weit kräftig stieg und dann als welliger Forstweg nach Espa führte.
So abgelegen das Stück schien, erinnerte ich mich doch, hier im vergangenen Jahr bei irgendeinem Hessencup umgekehrt gefahren zu sein. Im übrigen war fast die komplette Streckenführung von vielen hessischen RTF's aus anderthalb Jahrzehnten gut bekannt, darunter auch vor vielen Jahren die Uraufführung der heutigen Veranstaltung.
Eine schnelle Abfahrt führte mich zur ersten Kontrolle nach Butzbach-Waldsiedlung. Weiter ging die Fahrt über Niederweisel auf den
wohlbekannten Wirtschaftsweg nach Rockenberg und dann, auf der Straße! in Richtung Münzenberg. Auf halbem Weg wurde dann doch rechts abgebogen und der Ort auf Wirtschaftswegen umfahren. Ich könnte mich bei Thomas Gottschalk melden als Experte für das Wirtschaftswegenetz rund um Münzenberg. Die Wette könnte ich fast nicht verlieren.
Zurück auf Straßen in die nördliche Wetterau. Bellersheim, Bettenhausen und Langsdorf waren die nächsten Ortschaften, immer wieder mit kleinen Wellen im Profil, die oft nach nichts aussahen, mich aber auf ziemlich kleine Ritzel zwangen, wenn ich die Trittfrequenz hoch halten wollte. Schließlich ging es hinauf nach Nonnenroth, einem Verkehrsknotenpunkt des hessischen RTF-Fahrens. Nur sollte man die Fahrbahndecke einmal erneuern.
In Oberbessingen war die zweite Kontrolle aufgebaut. Alle Kontrollen boten neben den üblichen Äpfeln und Bananen eine Art Kekse an. Hier war die Temperatur soweit gestiegen, daß ich die Überschuhe ausziehen und die langen Landschuhe gegen kurze tauschen konnte. Weiter auf und ab ging die Fahrt, in Oppenrod war die 70er Strecke wieder dabei, und schon in Alten Buseck war die dritte Kontrolle. Jetzt musste es gewagt werden, die lange Hose und die Windjacke auszuziehen, ehe ich darunter zu sehr schwitzte. Während die Jacke in der Trikottasche platznahm, verschwand die Hose zu den Überschuhen und den langen Handschuhen in der Lenkertasche. Ich weiß garnicht mehr, wie ich ohne die früher ausgekommen bin.
Zur Belohnung sprang die Temperatur von 12 auf 13 Grad, auf einen kurzen Anstueg folgte eine schöne Abfahrt nach Daubringen. Wir befanden uns nun im Lahntal, allerdings gab es vor Krofdorf noch einmal einen kräftigen Anstieg, der meinen spulenden Fahrstil vorübergehend ruinierte. Heuchelheim war die letzte Ortsdurchfahrt vor dem Ziel. Dem der 110er Tour, wohlgemerkt. Die 160er wurde realisiert, indem fast in Sichtweite des Ziels in eine Verbindungsschleife abgebogen wurde, die in einem großen Bogen in die 40er Strecke führte, allerdings erst nach der eingangs erwähnten Teilung. So konnte die 40er Kontrolle für die große Strecke mit genutzt werden, dennoch war kein Meter doppelt zu fahren.
Mir schwante, daß von der letzten Kontrolle der 110er bis zur 40er mindestens 50 km zu fahren seien, aber ich wurde eines Besseren belehrt. In das Verbindungsstück, genau in Allendorf, war eine zusätzliche Kontrolle eingebaut, um diese lange Distanz zu überbrücken. So enthielt die große RTF-Strecke fünf Stops. Ob man Gerald und seinen Mannen mal sagen sollte, daß mit fünf Kontrollstellen-Teams technisch auch ein Marathon gebaut werden kann?
Die Verbindungsschleife bestand hauptsächlich aus sehr rappligen Wirtschaftswegen, die mich um mein Material bangen liessen. Schließlich war Langgöns - wieder einmal - erreicht und damit sowohl die kleine Strecke als auch bessere Straßen. Dank günstigem Wind ging es zur fünften Verpflegung mitten im Wald (Klosterwald) zügig vorwärts. Nach Dorf Güll wurde es noch einmal gebirgig. Vor allem nach Grüningen hinein. Dieser Abschnitt war neben der Verbindungsschleife der einzige, den ich nicht kannte (oder mich nicht erinnerte). So langsam begann nun meine Tankuhr auf Reserve zu zeigen. Aber die Strecke neigte sich nun auch dem Ende entgegen. Kleine Wellen waren aber immer noch enthalten, selbst ganz zum Schluß ging es noch einmal aufwärts, ehe ich in Richtung Ziel einbiegen konnte.
Kurz nach halb zwei war ich da, für meine Begriffe war ich schnell unterwegs. (Nein @virenque, meinen Schnitt nenne ich nicht. Er war aber ebenso schnell wie am Vortag in Düsseldorf.) Von Gerald erfuhr ich nach dem Duschen, daß Hermann und Astrid spät gestartet seien. Hermann sei inzwischen zurück, Astrid noch auf der langen Strecke. Leider sah ich weder Hermann noch das Wohnmobil, und bis Astrid zurück war, konnte es noch eine ganze Zeit dauern. Der Bergfloh war, wie ich inzwischen weiß, garnicht erschienen. So hieß es wieder einmal: sie konnten zusammen nicht kommen.
Manfred Kiesel
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Kleinlinden 2006
110 er Strecke
Im Vorfeld unserer Tourenplanung hatte ich Gerald, einem Radsportfreund aus Kleinlinden versprochen, wenn wir in Jesberg den 300er Brevet fahren, auch die am gleichen Wochenende stattfindende RTF in Kleinlinden zu fahren. Hier ist er im Radsportverein eingebunden und Mitveranstalter. Beim verlassen des Ortes fahren wir die Straße leicht ansteigend auf die Burg Münzenberg zu. Sieht ganz toll aus, es wirkt so, als wenn wir direkt auf die Burg fahren. Kurz vorher biegen wir rechts ab und es geht um die Burg herrum. Leider übersehe ich dabei ein Schild und fahre einen Kilometer bis der Weg aufhört. Ich orientiere mich neu und komme wieder auf die Strecke. Es geht nun über einer Brücke die uns über die A45 bringt. Weiter geht es auf uns schon bekannten Straßen, wenn auch in Gegenrichtung, an Hungen vorbei. Die Straßen sind hier sehr verkehrsarm und ideal zum radeln. Auch ihr Zustand ist als tadellos zu bezeichnen. Die Strecke steigt wieder an ohne dabei steil zu werden und es geht in Richtung Norden. In Oberbessingen kommen wir zur 2. Kontrolle. Da der Verpflegungstisch leergefegt ist, stempeln wir nur und fahren weiter nach Hattenrod. Meine Beine sind seltsamer Weise wieder locker. Auf flacher Strecke gibt es kein Problem nur an den Bergaufpassagen, es sind einige bei dieser RTF tue ich mich schwer. Astrid hat sich offensichtlich besser erholt und fährt jedesmal wenn es hoch geht schneller. Trotzdem erreichen wir zusammen Oppenrod wo auch die 70er Strecke wieder mit dabei kommt. Mit den fast 800 StarterInnen ist der Veranstalter wohl ein wenig überfordert. An den Kontrollen, so auch in Alten Busek, gibt es für die SpätstarterInnen keine Verpflegung mehr. Aber Getränke stehen noch reichlich zur Verfügung. In Ruttershausen haben wir den nördlichsten Teil der RTF erreicht. Das Wetter ist immer besser geworden und ich überlege mir etwas auszuziehen. Ich bin aber sehr geschwitzt und wage es nicht. Über Krofdorf Gleiberg kommen wir nach Heuchelheim und die Tour neigt sich für mich zu Ende. Ich habe Astrid schon im Vorfeld erklärt, dass ich nach der gestrigen 330er Tour nur die 111er Strecke fahre. An der Teilung ist sie dann verschwunden und fährt die 40er Schleife um auf die 160km zu kommen. Die Strecke biegt für mich nun auf Nebenwege ab und es geht kreuz und quer auf Wirtschaftswegen auf Kleinlinden zu. Endlich ist der Ort erreicht und leider verfahre ich mich noch mal im Ortskern. Da ich keine Schilder mehr finde orientiere ich mich an mein Garmin und werde ohne Probleme zur Brüder Grimm Schule geführt. Der Würstchengrill ist gefegt und die Kuchentheke leer. Ich lege da auch keinen Wert drauf und trinke mir zwei Cola. Da ich aber, außer Lutz und Gerald, sie haben alle Hände voll zu tun, keine weiteren bekannten Gesichter entdecken kann. Ziehe ich mich ins Wohnmobil zurück und versuche, nach dem letzten anstrengenden Tag, etwas Schlaf nach zu holen. Ich sehe noch Manfreds Wohnmobil, er ist aber nicht da und mein Schlafbedürfnis ist größer als hier zu warten. Um 17:00 Uhr werde ich von "HERMANN" Rufe geweckt. Wer ruft nach mir, hier im tiefsten Hessenland. Es ist Gerald. Seine Kontrollstellen sind schon alle abgebaut und von Astrid ist noch nichts zu sehen. Wir beraten was zu tun ist. Irgendwo nach ihr zu suchen bringt nichts, denn wir wissen nicht wo sie wohl hin unterwegs ist. Ihr Telefon ist abgeschaltet und so auch nicht erreichbar. Gerald holt schon einmal ihre Wertungskarte und kaum ist er zurück, da trudelt auch Astrid ein. Sie ist wohl von der Strecke abgekommen und die Abschilderer hatten sie so nicht gesehen. Gewöhnungsbedürftig sind für mich immer wieder die Richtungspfeile von den Veranstaltern in dieser Gegend. Sie sind Quadratisch groß und gut sichtbar. Nur in welcher Richtung es weiter geht, erkennt man erst im letzten Moment. Rechteckige Schilder in der Größe wären allemal besser. Aber es gibt viel schlechter erkennbare Richtungsschilder in der Szene. Hermann |
Streckenverlauf: Lützellinden Butzbach K 1 Nieder Weisel Oberbessingen K 2 Ettingshausen Alten-Busek K 3 Daubringen Kleinlinden |
Inhalte, Konzept und Umsetzung: Hermann Dirr, Templates: intwerb.de