Radtouren unserer Pyrenäenreise
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Frankreich
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37. Station unserer Reise, in der Region Midi-Pyrènèes, Department Hautes-Pyrènèes, Payolle, Radtour 07/069
Rennradtouren auf unseren Reisen
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Pyrenäen 2007 |
Radtour 07/69 Lac de Cap de Long Tour auf einer größeren Karte anzeigen |
Radtouren in den Pyrenäen |
Payolle
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Region / Department: |
F- Midi-Pyrènèes
(Hautes-Pyrènèes) |
Startort: |
Payolle
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Ankunft: |
Hin und Rückstrecke |
Streckenlänge: |
49 km |
Höchster Punkt |
2250 m
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Höhendifferenz:
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1580 hm
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Besonderheiten: |
zu den Stauseen Lac de Cap de Long, Lac d'Aumar, Lac d'Aubert und Lac d'Oredon
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Beschreibung:
Nach dem wir den gestrigen Regentag mit einer Bergwanderung verbracht hatten, warten wir, in Payolle, immer noch auf einen schönen Tag für unsere Col de Tourmalet Tour.
Auch heute ist das Wetter nicht so toll. Zufällig ist mir gestern eine Postkarte in die Hand gekommen, wo auf der Vorderseite eine wunderschöne Passstraße abgebildet ist. Sie führt hinauf zum höchsten Stausee in den Pyrenäen, dem Lac Cap de Long und Lac d'Aubert. Irgendwie haben wir bei unseren Planungen für den Pyrenäenaufenthalt dieses lohnende Ziel ganz übersehen. Ein Stausee auf über 2250 Meter über Meereshöhe.
Damit das Ganze nicht zu sehr in eine Strapaze ausartet, beschließen wir, an der Straße zum Bielsa-Tunnel uns einen geeigneten Startplatz zu suchen. So erleben wir den Col d’Aspin zum 2. Mal aus dem Wohnmobil heraus. Ich muss sagen, auch das ist ein Erlebnis. In St.-Larry-Soulan verpassen wir die LKW-Ortsumfahrung und kommen so mitten durch die Ortschaft. Es wimmelt nur so von Verkaufsbuden und Menschen. Wir müssen höllisch aufpassen, dass uns keiner vors Auto läuft.
Die Radtour
Ein paar Kilometer weiter finden wir an einem Wasserkraftwerk einen Parkplatz und schnell sind die Räder startklar gemacht. Das Wetter ist nicht so gut und die Straßen sind nass. Da es auf über 2000 Meter hinauf geht, ziehen wir uns warm an und folgen der Hauptstraße in Richtung spanischer Grenze.
In Fabian weisen uns Richtungsschilder nach rechts zu den Stauseen in den Bergen. Wir kommen durch ein enges Tal und die Berge scheinen sich hoch oben zu berühren. Tief unter uns hören wir das tosende Rauschen eines Gebirgsflusses. Die Straße schlängelt sich über mehrere km durch dichten Wald das Tal hinauf. Die Steigungsrate liegt dabei zwischen 6-10%.
Nach 8 km haben wir das steilste Stück der Auffahrt vor uns. 12% zeigen unsere HAC. Es beginnt eine Abfolge enger und steiler Serpentinen. Es ist Wochenende und leider ist die Straße relativ stark befahren. Rechts, tief unter uns, sehen wir den herrlich gelegenen Lac d’Orèdon. Zu ihm wollen wir noch auf der Rückfahrt und ahnen noch nicht was für eine super Passstraße da auf uns zukommt.
Vor uns ist die riesige Staumauer des Cap Lac de Long aufgetaucht. Alles sieht so unwirklich aus und dazu ist die Staumauer noch schrecklich weit oben. Links neben der Staumauer haben wir die Bilderbuch-Serpentinen von der erwähnten Postkarte vor uns. Eine Kehre schöner wie die andere.
Noch ist es ein weiter Weg dorthin und bei der Steigung und der nassen Straße scheidet der Wiegetritt fast aus, denn sofort dreht sich das Hinterrad durch und dann heißt es schnell ausbalancieren. Wir meistern mit einem guten Rhythmus diese wunderschönen Kehren. Er wird allerdings durch eine kurze Abfahrt ein wenig durcheinander gebracht, dann liegt der Schlussanstieg, eine lange steile Gerade, vor uns. Noch einmal alles geben und der höchste, auf asphaltierter Straße erreichbare, Stausee in den Pyrenäen (2161 M über NN) ist erreicht.
Der Parkplatz ist zwar voller Autos, doch die Besucher verteilen sich auf diesem riesigen Areal. Wir erkunden die mit Infotafeln versehene Staumauer und Astrid macht noch einen Abstecher zu einem riesigen Geröllfeld. Die Gegend hier ist so unwirklich und wir sind so richtig fasziniert davon. Doch irgendwann müssen wir auch wieder die Abfahrt in Angriff nehmen und sind bei der nassen Fahrbahn besonders vorsichtig.
Am Lac d’Orèdon biegen wir ein und wollen auch ihm einen kurzen Besuch abstatten. An einer Schranke ist Schluss für die Autos. Hier geht’s für sie nur noch zu den kostenpflichtigen Parkplätzen. Eine für Kraftfahrzeuge gesperrte Straße führt weiter zu den Stauseen Lac d'Aubert und Lac d'Aumar. So etwas lassen wir uns natürlich nicht entgehen und finden uns in einem steilen Anstieg wieder. Einzig ein Bus bringt Bergwanderer in die höher gelegenen Gebiete.
4 km sind es bis dorthin und das bei fast Ø 10% Steigung. Die Auffahrt ist unwahrscheinlich schön und ein muss für jeden Rennrad fahrenden Pyrenäenbesucher. Nur wenige Wanderer und der Shuttlebus, teilen sich mit uns die Straße. Nach 6 Serpentinen ist der Lac d’Aumar erreicht. Er ist aber nur eine Durchgangsstation. Über eine kleine Abfahrt kommen wir dann zum schönsten See von allen, dem Lac d’Aubert. Der Stausee liegt, wie im Bilderbuch, eingekesselt von schroffen Bergspitzen. Astrid erkundet auch diese Staumauer und ich erwische mich dabei, mich an der Schönheit und Lage dieses Sees gar nicht satt sehen zu können.
Die Abfahrt zum Lac d’Orèdon hat es nun allerdings in sich. Da hier keine Autos verkehren, ist der wohl vor noch nicht all zu langer Zeit, aufgebrachte Split noch nicht festgefahren und hat sich in den Kurven am äußeren Rand gesammelt. Durch die Nässe ist er nur schwer auszumachen und so fahren wir sehr vorsichtig bergab.
Vom Lac d'Orèdon an gibt es einen kurzen heftigen Anstieg zur Hauptstraße und dann ist es nur noch Fahrspaß pur. Die Autos stören bei der Abfahrt nicht so wie zuvor bergauf. Leider war das Wetter bei dieser Auffahrt zum fotografieren nicht so besonders, so musste die Kamera mehrmals wegen der Nässe im Trikot bleiben.
Diese wunderschöne Auffahrt hätten wir fast verpasst und sind so ganz froh, dass wir wegen des schlechten Wetters einige Zeit auf der Payolle verbringen mussten. Der Tourmalet läuft uns nicht weg.
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