RTF, Radmarathon, Pässe und mehr

Radmarathon Triberg (GP Schwarzwald)
 

1-5 | 6-10 | 11-15 | 16-20 | 21-25

2005_GP_Schwarzwald (01).GIF 2005_GP_Schwarzwald (02).JPG 2005_GP_Schwarzwald (03).JPG 2005_GP_Schwarzwald (04).JPG 2005_GP_Schwarzwald (05).JPG  

Triberg 2005

Morgens um sieben, wo angeblich die Welt noch in Ordnung ist, standen die Kandidaten für die Feldbergrunde im strömenden Regen in Triberg an der Startlinie. Etwa 110 hatten für die grosse Strecke gemeldet. Wieviele davon nun auch da waren und wieviel Nachmelder dazugekommen waren, kann ich nicht sagen, aber alle, die da waren, waren bester Laune, einige sangen im Regen. Der Veranstalter wartete noch einige Minuten zu, ob der Regen nicht dünner würde, und entliess uns dann doch, nachdem jeder seinen Transponder in ein Erfassungsgerät eingeführt hatte, in den trüben, tröpfelnden Tag. 

Worauf hatte ich mich da eingelassen? 258 km mit über 5000 Höhenmetern, das allein war schon ein Wort, aber auf meine Kondition durfte ich mich verlassen. Das enge Zeitlimit machte die wirkliche Schwierigkeit aus. Der Veranstalter hatte viele Jahre Rennen organisiert. Mit den Besonderheiten des Breitensports war er offensichtlich nicht vertraut, reagierte aber auch nicht auf meinen Versuch, in seinem Forum dieses Thema anzusprechen. Das hatte mir nicht gefallen, aber die Strecke lockte mich, und ich war dafür bereit, das Abenteuer einzugehen. Oder dabei einzugehen. 

Es ging mehrere Kilometer bergauf, durch Schonach hindurch und weiter, schliesslich kam eine erste längere Abfahrt in das Prechtal hinein. Je tiefer es hinabging, desto flacher wurde das Gefälle. Es hatte aufgehört zu regnen, aber die Strasse war noch nass, daher hatte ich alle Gruppen wegfahren lassen und fand mich alsbald in Alleinfahrt wieder. Irgendwann sah ich eine Turmuhr - es war acht. Schon acht Uhr! Ich erschrak. Ich war ja noch lange nicht unten in Elzach, dann ging es noch nach Waldkirch, ehe der erste richtige Berg begann.

Der erste von vieren. Wann sollte ich spätestens auf dem vierten sein? Das konnte niemals funktionieren. Welcher Vollpfosten hatte sich diese Marschtabelle ausgedacht? Das Vorhaben war wohl hier schon gescheitert. Am besten, ich meldete mich für Ottenbach ab. Trotz der fehlenden Zuversicht fuhr ich mit etwa 130 Puls weiter und kam irgendwann nach Waldkirch an den Fuss der mir gut bekannten Steigung. Nochmal angehalten und erleichtert, dann den kleinsten Gang gekettet, um möglichst Kräfte zu sparen, und die 11,8 km lange Kurbelei konnte beginnen. So weit es ging, wollte ich schon noch kommen. Immer bei gut 140 Puls, manchmal auf 150, dann bremste ich mich etwas ein. Der Berg, der nicht aufhört, hörte dann doch einmal auf - auf die Uhr wollte ich garnicht sehen. Aber Peter den Bergfloh sah ich, der schon oben war.

Etwas Kuchen gefasst und die Flasche gefüllt, dann konnte ich mich in Sichtweite von Peter auf die lange Abfahrt machen. Vor dem nächsten Berg hatte der Veranstalter einen kleinen Anstieg eingebaut, nach St. Märgen. Peter und ich waren bis dahin zusammengeblieben, und nun konnte ich den prachtvollen Windschatten des Bergflohs schamlos ausnutzen und dabei gut Kilometer machen. Hinter Kirchzarten verlor ich ihn an einer Einmündung, nun begann es leicht zu steigen. In Oberried hielt ich an, um die Jacke auszuziehen, Peter entschwand derweil ausser Sicht. Hier begann die Auffahrt zum Schauinsland. In Höhe des Erholungsparks Steinwasen wurden 7 km mit 14% angekündigt (maximal wohl nur, das wären ja sonst noch 980 Höhenmeter gewesen).

Wir bogen allerdings rechts ab, nur, auch hier waren streckenweise 14% angezeigt, und schliesslich sah ich auch Peter wieder, und dann hatte auch der zweite Berg sein Ende an einer Kontrolle. Peter drehte den Spiess um und fuhr vor mir ab. Dann bog die Strecke nach links in einen sehr engen Weg, der mit 18% fiel. Hier musste konzentriert gefahren und rechtzeitig verlangsamt werden. Wie gut, dass es nicht mehr nass war.

Nach langer Abfahrt ging es wieder auf eine normale Straße, die recht gleichmäßig und nicht zu steil stieg. So dauerte es lange, bis ich Peter wieder passierte, und noch länger bis zum Wiedener Eck, dann noch etwa 180 hm bis zum höchsten Punkt, der am Belchen erreicht wurde. Mir fiel auf, daß es wenig Schilder gab. Abzweigungen waren deutlich beschildert, aber wo es geradeaus ging, war wohl kein Schild notwendig. So sah ich oft viele Kilometer lang nicht ein Schild, und wurde unsicher, ob ich noch richtig war, zumal ich weitgehend allein fuhr.

Fast alle Fahrer waren ja schon weit vor mir. Aber ich fuhr nie falsch. Wieder eine Abfahrt, bis kurz vor Todtnau, und der lange Anstieg nach (nicht: zum) Feldberg begann. Gemeint ist der gleichnamige Ort auf "nur" 1235 m. Trotzdem zieht sich auch dieser Anstieg mit knapp 700 hm, der obere Teil auf einer sehr breiten Straße, wo es schon optisch nicht vorwärtsgeht.

Nun begannen auch die Beine etwas zu protestieren, ich war nun doch schon viele Stunden in einem Pulsbereich gefahren, der eher in der unteren Kraftausdauer als im GA-Bereich lag. Das konnte ja noch heiter werden, schon weit im Nachmittag, etwa die Hälfte gefahren und ich baute ab. Prost Mahlzeit. Die warme Suppe in Feldberg nahm ich dankend an. Immerhin war die Kontrolle noch da. Beim Wegfahren sah ich auf die Uhr, 14:39 Uhr. Gerade mal neun Minuten über der Schlußzeit, die für diese Stelle angegeben war. Der Weg war noch weit, aber noch saß ich auf dem Rad und fuhr.

Auf die Abfahrt folgte kurz vor Hinterzarten ein Streckenteil, der unangenehmer war als die langen, gleichmässigen Berge: Wellen und Kuppen. Das mag ich nicht, da finde ich keinen Rhythmus. Dann ging es wieder mehr oder weniger bergauf. Die Strecke bewegte sich nun immer zwischen 800 m und 1000 m auf und ab. Über Breitnau ging es zum Turner. Dann sah ich von links die Kandelrunde einmünden, etwas zum Aufbauen. Kurz danach die Kontrolle, ohne feste Nahrung. "Wir haben versucht anzurufen, aber von den Herren ist keiner zu erreichen."

Das hatte ich so ähnlich ja auch erlebt. mit Rückenwind, so könnte es immer laufen. Aber danach ging es auf schmalsten Straßen wieder in die Höhe, immer wieder an Höfen vorbei. Nachdem die 1000-m-Marke erreicht war, ging es erneut nach unten. Wenn ich wiederholt "bergauf" und "bergab" schreibe - nun, die Strecke war genau so. Ab Hammereisenbach musste dann gegen den Wind gefahren werden.

In einem offenen Tal führte die Straße immer leicht aufwärts nach Westen, durch Urach hindurch, zum Schluß etwas stärker steigend, nach Kaltenherberg. Hier begann ein Streckenteil, den ich von Kirchzarten 1991 her kannte: eine schmale Straße fiel in Serpentinen durch Wald und mündete in eine Straße, die bergauf nach Neukirch führte. Am Ortseingang führte ein schmaler Weg scharf rechts, noch einmal zur Höhe, dann war nach kurzem Bergabstück durch ein schönes Tal die nächste Kontrolle im Ortsbereich Furtwangen erreicht. Hier war ich nun wieder wenige Minuten vor der Schlußzeit, kurz nach halb sechs. Es gab wieder Suppe und sogar noch ein Stück Kuchen. Meine Sorge, in den Besenwagen steigen zu müssen, konnte ich wegpacken. Das Ziel würde ich nun auf jeden Fall erreichen können. Davor stand aber erstmal die Linnacher Höhe. "Nur" 120 hm laut Plan, aber die gingen kräftig hoch auf breiter Straße im freien Gelände.

Aber jeder Anstieg hat ein Ende, und nun rollte es wieder das schöne Linnachtal hinab, vorbei an einer Staumauer, die das Bächlein allerdings ungehindert passieren liess. Nun noch wenige ebene Kilometer nach Vöhrenbach und da war schon der Anstieg zur letzten Kontrolle. Da er um etliche Kurven ging, wurde mir die Zeit nicht lang. War es auch hier nicht mehr weit bis Kontrollschluß. Ich hatte seit Feldberg an jeder Kontrolle gemeldet, daß noch Fahrer kamen und sowohl den Bergfloh als auch Astrid und Hermann beschrieben, von deren Verbleib ich zu dieser Zeit nichts wusste. Ich konnte nur hoffen, daß sie noch auf der Strecke waren und auch noch versorgt wurden.

Mir blieb noch der Rest der Strecke nach Unterkirnach und dann wieder ein Stück wie zuvor, gegen den Wind nach oben. Aber auch das war bald gepackt, dann fand ich mich auf einem Streckenteil, der im Profil als ebene Hochfläche dargestellt war. Die Wirklichkeit war etwas wellig, aber ich fand mich meist durch Wald vor dem Wind geschützt. Die letzte Abfahrt begann. "Jetzt bitte keine Gegensteigung mehr", dachte ich, und genau das kam - nach Schönwald hinein ging es bergauf.

Dann noch ein Stück Baustelle, mit Schotter und Stahlplatten, und dann wirklich die letzte Abfahrt. Dachte ich. Geradeaus 6 km nach Triberg. Aber die Pfeile zeigten nach links, nach Schonach. Jedoch, ausgesprochene Anstiege gab es nun nicht mehr, und von Schonach aus ging es wirklich bergab nach Triberg. Ich wäre auch nirgendwo anders mehr hingefahren. Am Kurhaus ließ ich mein Auto links liegen, um noch kurz durch den Ort zum Ziel zu fahren.

Die Zieldurchfahrt musste sein. Nicht nur wegen der Registrierung mit dem Transponder. Diese kurze Fahrt durch das Absperrgitter, die Original-Zielgerade entlang zwischen Banden und (wenigen, um diese Uhrzeit) applaudierenden Zuschauern bis zur Ziellinie machte den Tag rund. Dafür hatte man sich den ganzen Tag geschunden. Es war 19:51 Uhr. Kurz darauf, als ich das Rad einpackte, fuhr auch der Bergfloh durch.

Als ich aus dem Parkplatz ausbog, um heimzufahren, sah ich zu meiner Freude auch Astrid und Hermann noch ankommen. Fazit: Zwei Worte zur Strecke ist: schön schwer. Einzig die 18-%ige Abfahrt sollte vielleicht zur Sicherheit ersetzt werden. Unschön war, daß es an einer Kontrolle nichts zu essen gab. Überhaupt muß der Veranstalter umdenken. Breitensport ist nicht Spitzensport. Der Start ist zu spät, die Zeitvorgaben zu eng. Auf Anfragen wird nicht reagiert. Das Ziel wurde pünktlich abgebaut, man konnte nirgendwo mehr gemütlich sitzen wie sonst üblich. Ähnliche Kritik gab es bereits 2004. Fazit: nichts dazugelernt.

Manfred Kiesel

 

Triberg 2005
GP Schwarzwald (Hermann)

Schon am Freitag fahren wir zum Schwarzwald. Am Samstag findet dort der große Preis vom Schwarzwald statt, an dem auch Jan Ullrich teilnehmen wird. Wir verfolgen das Rennen an verschiedenen Stellen an den Anstiegen und machen viele Bilder von unseren Idolen. Bilder von dem Rennen gibt es hier. Die Anmeldeunterlagen zu unserem Marathon am Sonntag erhalten wir im Kurhaus. Es gibt eine Wertmarke für die Nudelparty im nahen Lokal dazu.

Wir verzichten darauf und schauen uns ausgiebig den höchsten Wasserfall Deutschlands, er ist hier in Triberg, an. Es dauert sehr lange und unterwegs fällt mir siedendheiss ein, dass ich noch gar nicht mein Rad probegefahren habe. Es war vor zwei Tagen in der Werkstatt und hat ein neues Tretlager bekommen. Also schnell, bevor es dunkel wird, wieder zum Wagen und die Probefahrt nachholen. Es stellt sich heraus, dass doch alles in Ordnung ist. Ich bin sehr unruhig und fühle mich nicht so richtig wohl. Es ist bestimmt die Anspannung vor dem schweren Radmarathon.

Am Morgen treffen wir vor dem Start Peter und Manfred. Peter macht sich Sorgen, dass er die Tour nicht in der vorgegebenen Zeit schafft. Ich denke noch nicht darüber nach, aber es rächt sich. Ein paar Bilder von dem Starterfeld werden noch gemacht und einige Regeln zum Marathonablauf werden uns erklärt. Wir haben alle einen Transponder bekommen, er soll die Stempel an den Kontrollen ersetzen.

Nach der kurzen Ansprache setzt sich das Feld geschlossen in Bewegung. Die Strecke steigt sofort an und wir verlieren schnell den Anschluß an das Feld. Astrid ist sofort weg und ich kann einigen noch eine kurze Zeit folgen und bin dann alleine. Nachdem wir die Wilhelmshöh mit 977 Metern erklommen haben, geht es in eine lange Abfahrt. Im Tal der Elz führt uns die Tour nach Elzach. Hier werde ich von Astrid mit einer kleinen Gruppe überholt. Sie fahren mir aber zu schnell und ich möchte mich nicht zu früh verausgaben. Nach kurzer Zeit sehe ich Astrid wieder vor mir, sie hat sich zurück fallen lassen und gemeinsam kommen wir vom Regen begleitet in Waldkirch an. Es hört rechtzeitig vor dem Anstieg zum Kandel auf zu regnen.

Schnell entledige ich mich meiner Regenjacke und Astrid fährt schon voraus. Der Anstieg zum Kandel ist heute autofrei, denn im mittleren Teil befindet sich eine Baustelle. Es ist so ohne Autos, herrlich hier hinauf zu fahren. Irgendwann laufe ich auf Astrid wieder auf und merke, dass auch sie sich heute sehr schwer tut. Auch meine Beine wollen nicht so richtig.

Oben ist die erste Kontrolle aufgebaut. Die Auswahl der Verpflegung ist nicht allzu groß. Aber noch brauche ich auch nichts und denke so an die angekündigten zwei Hauptverpflegungsstellen auf dem Feldberg und in Furtwangen. An der Kontrolle sind nur zwei weitere Radler zu sehen und wir sind wohl die letzten im Feld. Die Abfahrt führt uns nach St. Märgen, leider ist es wieder am Nieseln und zum Glück habe ich die Regenjacke wieder übergezogen. In Kirchzarten beginnt der Anstieg zum Schauinsland.

Aber erst nach Oberried wird die Strecke wieder steiler. Mit Beginn der Serpentinen werden Steigungsraten von über 11% erreicht. Leider wird nicht der Anstieg zum Schauinsland von Freiburg aus gefahren, den ich noch schöner finde, schon allein wegen seiner unzähligen Kurven. Bei Steinvasen, am Berg-Wild-Park zweigt der Marathon rechts ab und es geht über Hofsgrund zur 2. Kontrolle auf den Schauinsland. Auch hier ist das Verpflegungsangebot unterster RTF-Standard. Astrid kann sich soeben noch eine Banane ergattern, ansonsten gibt es hier nur noch ganze Äpfel. Die Abfahrt führt uns nach Spielweg hinab und wieder liegen 600 zu überwindene Höhenmeter, diesmal zum Belchen hoch, vor uns.

Die Steigungen sind aber sehr moderat und bei Kilometer 124 haben wir den Gipfel erreicht. Den ganzen Tag finde ich keinen richtigen Tritt und das Vorhaben Peter und Manfred einzuholen, habe ich längst aufgegeben. Die Abfahrt führt uns nach Aitern hinab. Hier stoßen wir auf die B 317 und es beginnt der Aufstieg zum Feldberg. Richtig steil wird es aber erst bei dem Örtchen Fahl ab dem Gasthof Lawine. Hoch über uns sehen wir die Strasse. Die Steigung beträgt nun dauernd über 10%. Für ein längeres Teilstück sogar 12%.

Oben ist die 3. Kontrolle aufgebaut. Auch hier gibt es außer Äpfeln in Tüten(2,5kg) und einer Nudelsuppe gar nichts. Die Nudelsuppe bekomme ich nicht hinunter und auf den Apfel verzichte ich, Astrid ist auch schon sauer. So ein Verpflegungsangebot für einen Startpreis von 39 Euro, ist schlichtweg eine Frechheit und haben wir bei unseren bisherigen über 100 Radmarathons noch nicht erlebt. Die rasende Abfahrt bringt uns nach Bärental. Ab hier verlassen wir die B 317 und biegen links auf die B 500 ab. Es geht bis zum Titisee weiter bergab. Nun steigt die Strasse aber wieder an und führt uns nach Hinterzarten. Bei Birklehof kreuzen wir die B 31.

Auf Höhe des Örtchen Breitnau sind wir schon wieder 1000 Meter über Meereshöhe. Bei Waldau verlassen wir die Schwarzwaldhöhenstrasse und es geht bergab nach Kleineisenbach. Kurz vor dem Ort geht's links in die K4903 hinein und bergauf nach Oberschollach. Meine Beine sind wie gelähmt, jeder noch so kleine Anstieg tut weh. Irgendwie ist die ganze Tour vermurkst. An den Kontrollen nichts zu Essen, von den anderen Teilnehmern, schon seit Kilometer 20, nichts mehr zu sehen und schon 3700 Höhenmeter in den Beinen. Die Strecke bis nach Furtwangen ist wie geschaffen für Abkürzer. Wir halten uns aber an den Streckenplan und die Ausschilderung.

In Hammereisenbach verlassen wir wieder die Landstrasse und die Landstraße steigt bis zur Kalte Herberge um 200 Meter an. Die B500 wird wieder überquert und es geht hinab nach Neukirch. Schon zum x-ten Mal liegt die B500 wieder vor uns. Sie wird wieder überquert und die Abfahrt bringt uns nach Furtwangen zu einer weiteren Kontrolle. Auch hier gibt es wieder nichts zu essen. Ein anderer Radler bietet mir voller Mitleid ein Powergel an. Die Strecke führt uns nun in das idyllische Linach-Tal. Bevor es aber bergab geht, müssen wir erst einmal den Anstieg bis zum Michelshof hinter uns bringen.

Die Fahrt an der seit langem außer Betrieb befindlichen Linach-Talsperre zeigt uns den Verfall der Staumauer. Nachdem wir das Tal verlassen haben, führt uns der Marathon in nördlicher Richtung nach Vörenbach. Schon wieder sind 180 Höhenmeter zu absolvieren. Ich denke inzwischen darüber nach dem Ganzen ein Ende zu machen und direkt nach Triberg zu fahren. Aber inzwischen sehen wir immer wieder andere Radler auf der Strecke. Mal fahren sie an uns vorbei und mal wir wieder an ihnen. Es motiviert ein wenig und der nächste Anstieg wartet schon auf uns.

Wir haben Unterkirnach erreicht, der Ort liegt auf einer Höhe von 800 Metern über NN. Die Strasse vor uns steigt bis nach Schönwald wieder auf 1070 Meter an. An einer Tankstelle verpflege ich mich erst einmal und in dem Wissen, dass es nicht mehr all zu weit ins Ziel ist, wird auch dieser Anstieg gemeistert. In Schönwald, ich kann es kaum glauben, befinden wir uns wieder auf der B500. Das nahe Ziel Triberg vor Augen sehen wir auf einmal Schilder. Sie weisen nach links in Richtung Schonach. Wenn es denn sein muss, dann auch noch das.

Nach einem kleinen Anstieg geht es aber nun bergab und nach 262 Kilometern und 5072 Höhenmeter sind wir am Ziel angelangt. Wir sind wohl die letzten, denn die kleine Gruppe die hinter uns war, ist der Umweg über Schonach erspart geblieben, da alle hinter uns direkt ins Ziel geleitet wurden. Im Ziel treffen wir noch auf Peter und sehen Manfred gerade abfahren. Sie waren schon vor einer Stunde im Ziel. Leider war mir und Astrid das heute nicht möglich.

Fazit:
Die Tour war ausreichend ausgeschildert und landschaftlich sehr schön. Die Verpflegung aber, war schlechthin eine Frechheit. Bei mehreren hundert Teilnahmen an Radsportveranstaltungen haben wir solch eine Minimalverpflegung noch nicht gesehen. Wir brauchen ja nicht viel, aber etwas anderes als ganze Äpfel schon und die heiße Suppe ist auch nicht jedermanns Sache. Dazu gab es an den letzten Kontrollen gar nichts mehr. Für 39 Euro, Wochen im voraus bezahlt, fühlen wir uns echt beschissen. Da hat man wohl die Radsportveranstaltung am Vortag mit subventioniert.

Hermann

Distanz:
258 km

Höhenmeter:
5093 Meter


Streckenplan

 

Schonach
Oberprechtal
Elzach
Waldkirch
Kandel
Sankt Peter
Sankt Märgen
Wagensteig
Buchenbach
Kirchzarten
Oberried
Steinvasen
Hofsgrund
Schauinsland
Spielweg
Neuhof
Belchen
Holzinshaus
Aitern
Utzenfeld
Geschwend
Schlechtnau
Todtnau
Brandenberg
Fahl
Feldberg
Bärental
Hinterzarten
Birklehof
Ödenbach
Kuhnenbach
Waldau
Reichenbach
Hammereisenbach
Urach
Kalte Herberge
Neukirch
Furtwangen
Linachtal
Vörenbach
Unterkirnach
Schönwald
Schönach
Triberg

 

 

Drucken

Inhalte, Konzept und Umsetzung: Hermann Dirr, Templates: intwerb.de