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Radmarathon Oppershofen
 

1-5 | 6-10 | 11-15 | 16-20 | 21-25 | 26-30 | 31-35 | 36-40

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Tourname: Taunus-Vogelsberg-Marathon
Verein: RSV Oppershofen
VerfasserIn: Manfred Kiesel
Datum: 2005
Startort Oppershofen
Tourlänge: 245 km
Höhenmeter: 3078 m

Da stehe ich nun, am dritten Tag des Pfingstwochenendes, am Start in Oppershofen. Die 303 km vom Samstag in Rockenhausen und die 210 vom Sonntag in Bimbach stecken mir in den Knochen. Bei der Planung, am Schreibtisch, habe ich mich für die große Runde mit dem Feldberg und dem Hoherodskopf entschieden. Ob das überhaupt geht, wird der Tag zeigen. Zunächst ziehe ich Beinlinge und Überschuhe über, es ist sehr kühl. Dann geht es flach nach Niederweisel.

Gegen Fauerbach zu kommt ein ganz unmerklicher Hügel, und ich werde sehr merklich langsamer. Die Beine gehen sehr zäh. Das kann ja heiter werden. Am nächsten kleinen Berg, gegen Langenhain zu, überholt mich Wolfgang Kühn aus Langenselbold mit einer ganzen Truppe. "Komm, fahr mit!" Unmöglich. In Langenhain sehe ich die Truppe noch am Horizont. Nun zieht sich die Strecke nach Usingen. Es scheint immer leicht zu steigen. Ich komme kaum vorwärts. In Hausen sehe ich eine Uhr. Was, schon nach sieben? Erst gut 20 km flach gefahren

Drei Grad sind es jetzt auf dem Thermometer. Aber in Rod am Berg werde ich warm. Zwölf Prozent sollen es sein. Eine Abfahrt führt über Brombach ins Weiltal. Noch ehe ich Dorfweil erreiche, kommt mir Wolfgangs Truppe entgegen. Sie sind schon wieder von der Kontrolle weggefahren und unterwegs Richtung Merzhausen. Dann bin auch ich endlich an K1 und stärke mich erst mal mit Brot und fülle die Flasche. Links - zum Feldberg. Rechts, ein Stück zurück, die Basisstrecke.

Ich treffe die erste Entscheidung des Tages. Über den Hoherodskopf muß ich mir jetzt noch keine Sorgen machen. In Schmitten Verwirrung: die Pfeile zeigen, anders als im Streckenplan angegeben, Richtung Niederreifenberg. Soll das so sein, oder haben Einheimische da umdekoriert? Egal - man kann so rum oder so rum fahren. Es geht nun mäßig hoch durch das obere Weiltal. Im Ort beginnt es stärker zu steigen. Ein Schild, ich bin richtig. Wir fahren über Rotkreuz auf der steileren Seite hoch.

Es wird nun landschaftlich ansehnlicher. Viel Grün und Baumbestand löst die flachen Felder ab. Schön für das Auge, die strapazierten Beine müssen einige Höhenmeter überwinden, die garnicht ins Auge fallen. Besonders zwischen Gonterskirchen und Ulfa geht es zwei- oder dreimal kräftig hoch. Es sieht ganz sanft aus, aber ich muß aufs kleine Blatt und und mich mühsam hochquälen. Die sechs Kilometer zwischen den beiden Orten nehmen kein Ende. Endlich rolle ich nach Ulfa hinein und sehe von links den Rückweg einbiegen. Von hier zur Kontrolle fahren wir also zweimal. Den Buckel am Ortsausgang, den ich hochkrieche. Einen weiteren, den man von weitem sieht. Es geht einen Hügel hoch, ohne Baum und Strauch. Ich liebe das, da kommt man schon optisch nicht vorwärts. Noch einmal kurz aufs kleine Blatt, dann bin ich aber endlich in Bad Salzhausen an der Kontrolle. Es sind noch trockene Kräcker da, die ich in mich stopfe.

Lange stehe ich in Schotten an einer Ampel, nach der direkt die Kontrolle kommt. Wer den Hoherodskopf fährt, kommt nochmal hierher. "Wie lange seid Ihr noch da?" frage ich. Die Antwort ganz cool: "Bis der Letzte kommt." Hier kann ich mich gut versorgen, meine Abschiedsrede lautet: "Dann bis nachher." Schon von der Kontrolle bis zum Schottener Ortsende steigt die Straße an. Die Teilung steht noch. Ohne nachzudenken, biegt mein Rad zum Hoherodskopf ein. Dieser Hessencup ist der einzige, der diesen Berg befährt. Den möchte ich heute sehen, das habe ich mir seit den ersten Planungen im Winter vorgenommen, ohne den wäre der heutige Tag nicht rund. In drei Worten: ich will es, und dieser Wille bestimmt die Richtung, die mein Vorderrad nun einschlägt. Die zweite Entscheidung des Tages ist gefallen. Genaugenommen war sie schon lange vorher gefallen. Monate vorher.

Rasant fällt die Abfahrt die 200 Meter nach Breungeshain hinunter. Dann sehe ich links unter mir Busenborn liegen und die Einmündung von vorhin. Und wieder stehe ich lange an dieser Ampel. Die Kontrolle wird gerade abgebaut. Schnelle Versorgung, dann fahre ich kraftvoll aus Schotten hinaus bis zur Höhe, wo es links ab nach Einartshausen geht. Mit 12% fällt die Strecke. Das ist ok, wenn man unten ausrollen kann. Das Gefälle ändert sich auch, es werden 15% daraus, ich muß in den Ort hineinbremsen. Dann hinauf, unterbrochen von zwei Abfahrten, nach Stornfels. Da war ich doch vor Jahren auch schon mal. Nur war die Streckenführung umgekehrt. Nach der Abfahrt, kurz vor Ulfa, drehe ich mich um und nehme nochmal dieses Bild in mich auf: Stornfels, wie es hoch oben auf dem Felsen thront. Großartig. Über die letzten Buckel zur Kontrolle trete ich zwei Gänge dicker als zuvor. Dann bin ich auch dort ein zweites Mal. Mir ging es nie besser.

Viel bleibt nicht zu erzählen von den letzten 25 km durch die Wetterau. Ich trete die Kurbel herum, die letzten Kräfte halten. Eine Minute vor sechs Uhr bin ich im Ziel, genau zu dieser Zeit bin ich auch gestartet, aber 12 Stunden vorher. Meine Kondition ist ganz ok, an der Geschwindigkeit muß ich noch arbeiten. Im Ziel werden mir noch Überschuhe und Beinlinge nachgebracht, die ich bei der ersten Passage in Salzhausen gelassen habe. Wann war denn das, wann hab ich die denn gebraucht ???

Fazit:
Diesen Text schreibe ich eine Woche nach der tatsächlichen Fahrt, erinnere mich aber an fast jede Sekunde, vielleicht mit Ausnahme des flachen Stücks durch die Wetterau. Muß ich mehr sagen? Daß der Veranstalter zwei Optionsschleifen anbietet, zeichnet ihn aus. Man sollte solche Angebote unterstützen, indem man die Schleifen auch fährt. Ein paar untragische Kleinigkeiten, wie die Unklarheit bei der Streckenführung rund um Langsdorf, und daß dort die Marathonverpflegung alle war, will ich nicht auf die Goldwaage legen.


Manfred Kiesel

 

 

 

Oppershofen 2005 (Hermann)

Innerhalb unserers Mai-Urlaubs, sind wir von Jesberg nach Oppershofen gefahren. Hier findet heute im Rahmen des Hessen-Cups der 2. Radmarathon 2005 statt. Der Start ist für 6:00 Uhr vorgesehen, aber wie immer sind wir zu spät. Um ca. 6:30 Uhr sind wir endlich auf der Strecke. 

Es geht über eine kleine Nebenstrasse nach Niederweisel. Schon auf den ersten Kilometern merke ich, dass meine Beine nicht gut sind. Astrid kommt das ganz gelegen, denn sie möchte nach ihrer gestrigen 400 Kilometer-Tour es erst einmal ruhig angehen lassen. Die Strecke steig allmählich an und wir kriegen keine richtige Geschwindigkeit zustande. Es geht in den Taunus hinein und bis Rod am Berg haben wir schon 200 Höhenmeter gewonnen.

Immer wieder werden wir von anderen RadlerInnen überholt. Wir versuchen erst gar nicht daran zu bleiben, denn das ist mir im Moment alles zu schnell.  In Dorfweil ist zu unserer Überraschung die erste Kontrolle aufgebaut. Im letzten Jahr war sie noch oben auf dem Feldberg. Was soll's, die Tour führt uns nun nach Schmitten.

Hier beginnt der Anstieg zum höchsten Gipfel im Taunus. An dieser Stelle wurde die Tour auch geändert, denn es geht nun über Niederreifenberg hoch.  Auf den nächsten 10 Kilometern steigt die Strasse um 470 Meter an. Kurzfristig werden hier schon mal 15% Steigung erreicht. Aber die Steilstücke sind immer nur kurz. Ich finde einen schönen Rhythmus und komme gut oben an. Leider biegt die Tour kurz unterhalb des Gipfel ab.

Ich lasse mir es aber nicht nehmen und fahre ganz bis nach oben. Astrid leider nicht, sie wähnt mich schon weit voraus. In der Abfahrt klingelt plötzlich mein Handy. Es ist Astrid, sie ist schon unten und will wissen wo ich bin. Es vergehen nur ein paar Sekunden und ich kann sie vor mir sehen. Sie ärgert sich weil die Anfahrt des Feldberggipfels, bestimmt zu den Höhepunkten der Tour gehören würde. 

Am Ende der Abfahrt kommen wir wieder zur Kontrolle in Dorfweil.  Ein kleiner Gegenanstieg bringt uns kurz vor Merzhausen noch einmal auf 450 Meter ü.NN.  Nun führt uns die Tour hinab nach Usingen. Ab Eschbach ist aber wieder klettern angesagt. Die Beine machen mir keine Probleme mehr und auch Astrid ist die höhere Geschwindigkeit nun recht.

Bis nach Bodenrod, so ungefähr bei Kilometer 70 waren schon wieder 150 Höhenmeter zu meistern. Jetzt geht es bis zur dritten Kontrolle nach Weipersfelden aber erst mal abwärts.  Nach der Kontrolle folgt nun ein Gegenanstieg nach Espa und dann erwartet uns Quasi das Flachstück des Marathons.  Bis nach Geiss-Nidda stellen sich uns nur leichte Wellen in den Weg.

An der Kontrolle 4 in Langsdorf gibt Astrid ihre Regenjacke ab, es ist mittlerweile richtig schön warm geworden. Leider fehlt kurz hinter der folgenden Streckenteilung ein Richtungspfeil. Wir merken dies nicht und landen wieder an der B457. Hier konnte es nicht lang gehen, denn hier waren wir ja eben gewesen. Also wieder zurück zur Kontrolle.

Leider wusste auch keiner der freundlichen Helfer wo die Strecke lang ging, es gab aber eigentlich nur eine kleine Seitenstrasse und da muss es wohl rein gehen.  Die Strasse führt uns nach Nonnenroth und hier waren auch wieder Schilder. Der folgende Abschnitt kann man mit leicht wellig bezeichnen. Es rollte nun gut und in Bad Salzhausen kommen wir zur 5. Kontrolle. Astrid ist ganz angetan von dem über reichlichen Verpflegungsangebot. Sie kann sich kaum losreißen. Den kurzen Anstieg zur Hauptstrasse nimmt sie auf dem großen Blatt.

Ab Geiss-Nidda steigt die Tour wieder merklich an und bis Eichelsachsen haben wir schon wieder 130 Meter an  Höhe gewonnen.  In Wingershausen nach der Ortsdurchfahrt sogar kurz 13% zu erklimmen. Astrid ist nun nicht mehr abzuschütteln und ich wundere mich wie sie sich nach der schweren Tour von gestern wieder erholt hat. 

Das nächste Kletterstück steht uns in Escherod bevor. Auch hier werden die Steigungsprozente 2-stellig.  Die Tour steigt an bis nach Busenborn. Leider sind die Streckenschilder der 240er Strecke schon entfernt worden, so müssen wir oben an der Hauptstrasse links herum nach Schotten. Es geht abwärts und 2250 der 2750 Höhenmeter sind bis zur Kontrolle im Ort geschafft.

Beim verlassen der Kontrolle in Schotten, sehe ich noch aus den Augenwinke wir Norbert aus Dortmund dort ankommt. Leider müssen wir bis zum Abzweig nach Einartshausen die heute starkbefahrene B276 folgen und werden dabei von 2 Autofahrern arg zur Seite gedrängt. Nach der rasenden Abfahrt mit 15 % Gefälle, kommt für mich der 2. Höhepunkt der Tour.

Es ist die Auffahrt nach Stornfels. Oben halte ich an und mache von den mir folgenden Fahrern ein paar Fotos.  Vor dem Abzweig nach Bad Salzhausen ist leider kein Schild zu sehen, oder wir haben es übersehen. So fahren wir die Strasse weiter die wir vor 1 1/2 Stunden schon einmal in der Gegenrichtung befahren hatten, hoffen dabei das noch ein Abzweig nach Bad Salzhausen kommt.
Kommt er aber nicht so müssen wir weiter durch Nidda bis nach Geiss-Nidda und fahren die Kontrolle in dem Kurort aus der Gegenrichtung an. Zu unserer Überraschung treffen wir hier auf Peter, er ist mit Norbert zusammen gefahren und waren beide am Sonntag in Bimbach. Peter wirkt ganz schön geschafft und ist nach seinem Sturz bei dem Ochtendunger Marathon noch nicht wieder ganz der Alte. Den Rest der Tour fahren wir zusammen.

15 Kilometer vor dem Ziel mache ich einen Ausreisversuch. Leider geht es nur noch bergab und Norbert gelingt es, nachdem ich mich auf einer kleinen Nebenstrasse, hinter zwei Mopeds ein wenig ausruhe, mich einzuholen und zu überholen. So ein kleines Scharmützel, es ging bestimmt über 10 Kilometer, tut zum Abschluss einer schönen Tour ganz gut. Ab Rockenberg lasse ich es langsam angehen und warte schließlich kurz vor dem Ziel an der Brücke in Oppershofen auf die Anderen und mache von ihnen noch ein paar Fotos. 

Fazit:
Im Gegensatz zum Vorjahr hat der Veranstalter diesmal schönes Wetter bestellt. Von der Hessen-Cup-Serie ist es bestimmt der anspruchsvollste Radmarathon. Die Verpflegung an den Kontrollen ließ nichts zu wünschen übrig. Die gestohlenen Schilder kann man nicht den Veranstalter anlasten, aber dass an der Kontrolle keiner einen Streckenplan hat und keine Auskunft über den weiteren Verlauf der Strecke geben konnte schon.

Auch fehlten auf unseren Startkarten jegliche Streckeninfos. Die schönen Streckenteilungsschilder waren für MarathonfahrerInnen ein wenig zu überlastet. Man hätte schon stehen bleiben müssen um alles genau durchzulesen. Um das auszugleichen böten sich für den Veranstalter, nach den Abzweigen, Bestätigungsschilder an. Etwa mit der Info auf welcher Strecke man sich befindet. Sieht man eigentlich auf fast jeder Tour. Das ist aber nach unserer Ansicht der einzige Verbesserungswunsch. 

Distanz:
220 km

Höhenmeter:
2750 Meter


Streckenplan

Oppershofen
Nieder-Weisel
Ostheim
Fauerbach
Langenhain-Ziegenberg
Usingen
Hausen-Arnsbach
Rod Am Berg

Dorfweil K1

Schmitten
Niederreifenberg
Feldberg
Hegewiesen
Schmitten

Dorfweil K2

Hunoldstal
Merzhausen
Usingen
Eschbach
Michelbach
Bodenrod

Weiperfelden K3

Espa
Cleeberg
Oberkleen
Niederkleen
Langgöns
Holzheim
Dorf-Güll
Muschenheim
Birklar

Langsdorf K4

Nonnenroth
Villingen
Ruppertsburg
Gonterskirchen
Ulfa

Bad Salzhausen K 5

Geiss-Nidda
Nidda
Unter-Schmitten
Ober-Schmitten
Eichelsdorf
Eichelsachsen
Wingershausen
Eschenrod
Busenborn
Michelbach

Schotten K6

Einartshausen'
Stornfels
Ulfa

Bad Salzhausen K7

Ober-Widdersheim
Unter-Widdersheim
Steinheim
Trais-Horloff
Bellersheim
Münzenberg
Rockenberg

Oppershofen

 
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