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Radmarathon, RTF und 24 Stundenrennen auf dem Nürburgring
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Tourname: | Nürburgring |
Startort: | Nürburgring |
Verein: | Eifelschwaben Herschbroich |
Tourlänge: | verschiedene, (Runde 22,9 km) |
Höhenmeter: | 450 m / Runde |
Nuerburgring 24 h auf einer größeren Karte anzeigen
Berichte von:
24 Stunden-Radrennen 2007, Axel Noll
24 Stunden-Radrennen 2006, Axel Noll
24 Stunden Radrennen 2004, Astrid Muth
Radmarathon 2006, Manfred Kiesel
RTF 2005 136 km, Werner Gottas
RTF 2004 110 km, Hermann
Nürburgring 2007, 24 Stunden Radrennen
Um mein diesjähriges 24h Radrennen auf der Nordschleife zu verstehen muss man zwangsläufig auch die Vorgeschichte kennen.
Leider ist der Bericht dadurch wieder sehr lang geworden.
Am Osterwochenende bin ich bei der Tourversion der Flandernrundfahrt auf der ersten Kopfsteinpflasterpassage so schwer gestürzt, dass ich mir einen Knochenabriss am Trochanter Major zugezogen hatte. Am 7. April war meine Saison also auf einen Schlag beendet.
Nach einem Krankenhausaufenthalt über Ostern wurde nach langem hin und her entschieden, dass nicht operiert werden müsste. Ich sollte das rechte Bein ruhig halten und zwei Monate und an Krücken gehen.
Jede Abspreizbewegung schmerzte. Ich wusste nicht, wie ich mich im Bett drehen, wie ich mich anziehen oder duschen sollte. Als ich mal beim Socken anziehen mit dem Fuß von der Bettkante rutschte zeigten mir die schlimmen Schmerzen danach, wie schlecht es wirklich um mich stand! Ich war am Boden zerstört…
Nach sechs Wochen durfte ich zum ersten Mal zur Physiotherapie. Das “Training“ durfte ich mit der Erlaubnis meines Orthopäden wieder aufnehmen. Das bestand zunächst nur aus Massagen, Gymnastikübungen und 10min Radfahren auf dem Ergometer.
Eine Woche später durfte ich dann auch zuhause täglich 10min locker auf der Rolle fahren.
Als ich auf Krücken die Treppe hinunter in den Keller “ging“ und das erste Mal wieder auf mein Rad stieg, war das irgendwie eine Wiedergeburt für mich.
Das war Ende Mai und da kam mir zum ersten Mal der größenwahnsinnige Gedanke, zwei Monate später vielleicht doch noch beim 24h Radrennen auf dem Nürburgring starten zu können!?
Würde ich es schaffen in dieser kurzen Zeit eine annehmbare Form aufzubauen um 24 Stunden am Stück Rad zu fahren?
Ich wollte es versuchen!
Die folgenden zwei Monate (ich war natürlich immer noch krank geschrieben) wurden ganz auf den Wiederaufbau ausgerichtet. In der achten Woche durfte ich zum ersten Mal die Krücken weg lassen und das Bein beim Laufen voll belasten. Auf der Rolle steigerte ich die Umfänge von 10min auf 2x 35min pro Tag. Bald darauf wagte ich schon die ersten 50km auf der Strasse. Die Muskulatur am verletzten Bein war ungefähr um die Hälfte geschrumpft und daher viel dünner als das Gesunde. In der kurzen Hose war das ein beunruhigender Anblick. So lange ich sitzen blieb gestaltete sich die erste Ausfahrt ganz angenehm.
Im Wiegetritt hatte ich, wie beim Laufen auch, irgendwie das Gefühl “einzusacken“. Auch das Anfahren funktionierte eigentlich nur über das gesunde Bein.
Mein Physiotherapeut wusste nichts davon, dass ich nun fast jeden zweiten Tag auf dem Rad saß. Nach einer weiteren Woche fuhr ich schon das erste Mal meine 100km Hausrunde. So steigerte ich fast wöchentlich meine Umfänge und in der vierten Woche nach Trainingsaufnahme fuhr ich schon wieder 170km am Stück. In der fünften Woche eine RTF in Solingen, in der Sechsten einen Marathon in Rees, in der siebten Woche 250km und Tags darauf einen Marathon in Köln. Im Juni und Juli spulte ich 4700km herunter.
Würde das reichen? Würde mir dieser viel zu schnelle Formaufbau nicht eher das Kreuz brechen? Würde ich nicht total einbrechen, wie ich es schon aus früheren “schnellen Formaufbauten“ kannte? Aber das war mir egal. Das sollte alles nur für das 24h Rennen halten. Was danach sein würde, war mir egal…
Das Rennen:
Am Samstag den 4.August traf ich mich mit Corinna, die mich schon letztes Jahr am Ring betreut hatte. Diesmal fuhr sie selbst im 4er Mixed-Team unseres Vereins mit. Dafür hatte sich kurzerhand ihr Freund Simon bereit erklärt, mir zu helfen. Lisa war auch schon da, die ebenfalls im Mixed-Team startete. Auf zwei Autos verteilt ging es morgens kurz nach sechs Uhr auf den Weg in die Eifel.
Mit dem Wetter sollten wir Glück haben. Es würde ein wunderschönes Sommerwochenende werden.
Als wir den Nürburgring schon fast erreicht hatten bekamen wir noch einen Anruf von den 4er Teams unseres Vereins, die schon einen Tag vorher angereist waren und dort übernachtet hatten. Sie hätten gerne frische Brötchen zum Frühstück. Aber es gibt morgens um 9:00 weder frische Brötchen noch Bäckereien in der Eifel! Irgendwann hatten wir aber doch Glück und es konnte endlich weitergehen.
Diesmal gab es keine Staus und Wartezeiten bei der Anmeldung und der Einfahrt ins Fahrerlager! Dafür durfte man mit seinem Auto ein kurzes Stück über die GP-Strecke fahren um ins Fahrerlager zu gelangen.
Dort angekommen gab es erst einmal Chaos, weil ich zuerst Lisa samt Rad und Gepäck bei ihrem Team abliefern musste. Danach musste ich quer durch das Fahrerlager um zu meiner Parzelle zu gelangen. Es war schon überall voll und unter den Teams herrschte emsige Betriebsamkeit. Die Meisten mussten schon gestern angereist sein. Als ich meinen Platz erreichte musste ich ihn mit einem Fahrer teilen, der diesen schon komplett mit seinem Auto und Zelt blockiert hatte.
Kurz vor dem Start hatte ich aber die Möglichkeit mein Auto auf einen anderen Platz zu stellen der frei geblieben war. Dadurch hatte ich eine ganze Parzelle für mich alleine.
Es war noch genügend Zeit um ganz gemütlich meine Startunterlagen abzuholen und um die letzte warme Mahlzeit einzunehmen. Bei der Hitze hatte ich aber keinen rechten Hunger und die Portion viel entsprechend klein aus.
Die große Anspannung und Aufregung blieb dieses Mal aus. Ich wusste was mich erwartet und die Strecke kannte ich vom letzten Jahr.
Ich hatte mir vorgenommen bis zum Einbruch der Dunkelheit zu fahren. Dann würde ich vielleicht 250km geschafft haben und hätte damit einen Marathon absolviert. So verfiel das hohe Startgeld wenigstens nicht ganz. Ich machte mir nur sorgen, ob ich am Abend das Gelände mit meinem Auto wieder verlassen könnte um nach Hause zu fahren!? Wenn nicht, würde ich mich in der Nacht als Betreuer für meine Vereinskameraden nützlich machen.
Eine Stunde vor dem Rennen machte ich mich langsam fertig. Es war in der Mittagssonne sehr warm und man konnte komplett in kurz losfahren. Wie würde sich der Start in der Mittagszeit überhaupt auswirken? Würde die Fahrt durch die Nacht dadurch noch härter, weil man schon 10 Stunden auf dem Rad gesessen hat? Letztes Jahr war erst Abends um 20:00 Start gewesen.
Die Startaufstellung verlief ziemlich unübersichtlich und chaotisch. Wenn ich mich nicht irre wurde sogar fünf Minuten früher gestartet als geplant, da schon die erste Zieldurchfahrt der Jedermänner erwartet wurde.
Der Zeitplan war diesmal extrem eng gestrickt und die RTF’ler und Hobbyrennfahrer befanden sich schon auf der Strecke. Parallel lief auch das 24h MTB-Rennen. Es würde also voll werden auf der Strecke. Mir gefiel die neue Startzeit und der enge Zeitplan überhaupt nicht. Das Event mutiert dadurch endgültig zu einer Massenveranstaltung. Immer mehr Teilnehmer aber dafür immer weniger Zeit. Morgen würden nur zwei Stunden nach dem Zieleinlauf der 24h-Fahrer die Läufer auf die Strecke gelassen!? Diese Überschneidung beider Veranstaltungen finde ich fast schon unverschämt. Das bedeutete zwangsläufig weiteres Chaos.
Bei der Startaufstellung traf ich auch dieses Jahr wieder auf Tanja und Uwe. Nach dem verfrühten Startschuss fuhren wir gemeinsam los. Gewohnt locker ließ ich es angehen.
Mit Uwe fuhr ich die ersten beiden Runden zusammen. Der endlose Heerwurm der 24h-Fahrer wollte gar nicht enden. Es war voll auf der Strecke und es kam mit Uwe keine Langeweile auf. Immer wieder hängten wir uns an irgendwelche Grüppchen. Nach meinem Geschmack fuhren wir aber eigentlich viel zu schnell.
Es war heiß! Ausgerechnet an der langen Steigung zur Hohen Acht stand die Sonne sengend heiß am Himmel und der Schweiß floss in strömen. Immer wieder der Griff zur Flasche.
Da ich nicht trainiert war und ich dementsprechend zu viel (Fett) auf den Rippen hatte, machte mir die Hitze mehr zu schaffen als ich es eigentlich gewohnt bin.
Nach der zweiten Zieldurchfahrt bog Uwe zu seinem Wohnmobil ab und ich nahm zum ersten Mal Wasser und Mars-Riegel von Simon an.
Obwohl ich das Gefühl hatte die ersten Runden schnell gefahren zu sein, lagen die Zeiten trotzdem nur bei 60min!? Ein weiteres Zeichen für meine schlechte Form…
Egal, einfach weiterfahren und nicht so viel nachdenken.
Die nächste Runde fuhr ich also alleine weiter und in der Fuchsröhre hatte ich das Glück, mich in den Windschatten zweier Hobbyrennfahrer anzusaugen. Dadurch hatte ich mit 96km/h meine neue persönliche Höchstgeschwindigkeit in dieser Abfahrt. Na toll, wäre das auch abgehakt…
Bei der Masse der Radfahrer gab es genügend Windschatten den ich auch gern ausnutzte. Irgendwie musste ich doch meine schlechte Form kompensieren.
Nach 100km und nur vier Runden hatte ich schon meinen ersten Einbruch. Es musste schon ein kleiner Hungerast gewesen sein. Das kann ja heiter werden…
Ein vergessener Mars-Riegel in meinem Trikot sollte die Rettung sein. Aber durch die Hitze war es so flüssig geworden, dass ich es aus dem Papier herauslutschen musste. Dabei lief mir alles über meine Hände und die Hose. Hoffentlich habe ich mir die Schokolade nicht auch noch gleichmäßig im Gesicht verteilt!? Alles ganz toll…
Im Fahrerlager angekommen wollte ich deshalb schon etwas Deftiges essen. Ich hatte bei Simon per Handy zwei Frikadellen bestellt. Und natürlich zwei Pullen Wasser. Trinken, trinken, trinken…
Ziemlich deprimiert ging es in die fünfte Runde die ich ausschließlich damit verbracht hatte, wieder einigermaßen Tritt zu finden.
Wenn ich jetzt schon mit Frikadellen anfange, was soll ich dann zum Schluss essen? Ich hatte nur sechs davon mit, und acht Mettwürstchen. Sonst nur Süßes: 10 diverse Schokoriegel, 12 Müsliriegel und einen Honigkuchen. Außerdem Weingummi und Kekse.
Eingangs der sechsten Runde hatte ich mich dann wieder einigermaßen gefangen. In freudiger Erwartung auf den nächsten Hungerast spulte ich weiter meine Kilometer. Irgendwann überholte ich Tanja schon zum zweiten Male. Sie hatte wohl auch keinen guten Tag erwischt.
Auf der Strecke wurde es etwas ruhiger weil die anderen Wettbewerbe ihre Rennen beendet hatten. Es kam eine angenehme Sommerabendstimmung auf. Eigentlich meine Lieblingszeit zum Radfahren. Die erste Hektik und Panik war verflogen und ich versuchte das Radfahren endlich zu genießen. Ich kann doch eigentlich froh sein, überhaupt heute hier zu fahren!? Wer hätte das noch vor vier Monaten gedacht!?
Die Sonne stand schon ziemlich tief als ich auf dem langen Flachstück wieder mal den Blick auf die Nürburg genießen konnte.
Hier traf mich dann wieder der Mann mit dem Hammer. Von einer Sekunde auf die Andere hatte ich plötzlich Kreislaufprobleme und Schweißausbrüche. Das kann doch nicht wahr sein! Ich versuchte irgendwie die Geschwindigkeit zu halten, aber meine Beine wollten sich einfach nicht mehr gleichmäßig bewegen. Der Tritt wurde unrund! Ein extrem schlechtes Zeichen! Das vergeht schon, fahre einfach weiter!
Mit einer ziemlich schlechten Rundenzeit erreichte ich wieder das Ziel. Was soll ich denn noch alles fressen und saufen?? Irgendwann kann man seine schlechte Verfassung damit auch nicht mehr auffangen!!
Ich würgte mir weitere Schokoriegel hinunter und ließ mir außer Wasser noch eine Pulle Cola geben. Mit Koffein wollte ich eigentlich auch erst später beginnen!? Hoffentlich verliert sich dadurch die aufputschende Wirkung in der kommenden Nacht nicht.
Ich konnte nur hoffen, dass die mitgebrachten 8 Liter Cola ausreichen würden.
Mit einem mulmigen Gefühl fuhr ich in die Nacht.
Ich kann vorwegnehmen das die Nachtfahrt viel angenehmer war. Ich hatte keinen nennenswerten Einbruch mehr. Ich kann aber nicht sagen woran das lag. Aber irgendwie hat die Nacht zum Radfahren ihren Schrecken dadurch für mich verloren.
Ich war sehr mit mir selbst beschäftigt und ich horchte immer wieder ängstlich in mich hinein, ob sich ein weiterer Hungerast ankündigen würde. An die wenigen Gespräche in der Nacht kann ich mich kaum noch erinnern.
Als mich irgendwann mein Vereinskollege Tim überholte sagte er mir, dass ich im Moment auf dem 50. Platz liegen würde. Das wollte ich eigentlich gar nicht wissen. Ich hatte schon längst aufgehört die Runden zu zählen und meine Platzierung interessierte mich noch weniger. Aber dass ich so schlecht lag, hätte ich nun auch nicht gedacht! Letztes Jahr hatte ich zu diesem Zeitpunkt schon eine einstündige Schlafpause hinter mir. Diesmal bin ich durchgefahren und bin trotzdem schlechter platziert als damals! Warum mache ich das hier überhaupt noch? Wollte ich nicht zum Einbruch der Dunkelheit aufhören?
Ich fuhr trotzdem weiter. Vielleicht waren einfach noch mehr Fahrer auf die Idee gekommen durchzufahren!? Aber abgerechnet wird zum Schluss!!
So um 3:00 Uhr fragte mich Corinna, ob sie sich mit ihrem Freund in meinem Kombi zum Schlafen hinlegen könnten. In ihrer Parzelle sei es zu laut und sie könnten kein Auge zu machen. Ich wollte den Beiden natürlich die Ruhe gönnen und nahm diesmal etwas mehr zu essen mit.
Wieder ging es hinaus in die Nacht.
Auf der Hohen Acht gibt es eine Verflegungstelle. Warum fülle ich eigentlich nicht hier meine Flaschen auf? Bisher war ich immer vorbeigefahren und hatte das Angebot noch nie in Anspruch genommen.
Dort gab es Wasser, Säfte und sogar die wichtige Cola! Außerdem gab es Kekse, Kuchen und Bananen zu essen. In den nächsten drei Stunden verpflegte ich mich hier und konnte so Corinna und Simon ihre Nachtruhe lassen.
Dort sprach mich auch irgendwann ein Einzelfahrer an und fragte mich wie viele Runden ich schon gefahren sei und ob ich geplant hätte ohne Schlaf durchzufahren. Meine Rundenzahl konnte ich nur schätzen und meine momentane Verfassung sagte mir, dass es wohl möglich sei ohne Pause durchzufahren.
Ich wollte es ausprobieren und wissen wie sich das anfühlt!
Mittlerweile war es ziemlich kühl geworden. In den Tälern war es besonders kalt. Dort hielt sich eine kalte feuchte Luft. Auf einigen Abfahrten waren wieder Scheinwerfer vom THW aufgebaut um diese auszuleuchten. Dort glaubte ich zu sehen, dass die Strasse vor Nässe glänzte. Oder war es etwas anderes? Ich konnte mit meinen übermüdeten Augen nicht erkennen was es wirklich war. Ich fuhr die Abfahrten zur Vorsicht etwas langsamer.
Nach einem Blick auf die Uhr stellte ich mit Freude fest, dass in drei Stunden die Nacht schon wieder beendet ist! Also nur noch drei Runden in der Dunkelheit, dann würde es schon wieder hell werden! Dann nur noch sechs Stunden bis ins Ziel! Diese Erkenntnis verhalf mir wohl dazu die letzten schweren Stunden bis zum Sonnenaufgang zu ertragen…
Letztes Jahr kam ich leider nicht in den Genuss in die aufgehende Sonne zu fahren. Ich hatte es einfach verschlafen. Es soll ein ganz erhebender Moment sein und alle Müdigkeit würde mit einem Schlag von einem fallen.
Irgendwie stimmt das auch ein bisschen. In der Morgendämmerung wurden meine Sinne wieder wacher. Zur Sicherheit gab ich mir noch ein paar leichte Ohrfeigen um nicht doch noch einzuschlafen.
Wieder erreichte ich das Ziel. Auch das Fahrerlager schien aus einem Schlaf zu erwachen. Plötzlich war wieder Leben in den Parzellen und Boxen. Auch Corinna und Simon sah ich wieder auf den Beinen und ich hielt an. Verwundert fragten sie mich, warum ich mich so lange nicht gemeldet hätte.
Nach einer kurzen Erklärung gab ich meine Lampen ab und steckte mir mein “Frühstück“ ins Trikot. Dann ging es schon in die vermutlich letzten sechs Runden.
Mit der Sonne kam wieder schnell die Hitze zurück und dazu kam noch ein böiger Wind auf, den wir gestern noch nicht hatten. Dieser erschwerte die Auffahrt zur Hohen Acht noch mehr. Aber das war mir jetzt auch egal. Viel schlimmer konnte es nicht mehr kommen und das Ende war fast schon in Sicht.
Ein bisschen Kraft um das Tempo zu halten hatte ich noch. Zu meinem Erstaunen hatten sich meine Rundenzeiten trotz aller Strapazen nicht verschlechtert.
Ich fühlte mich einfach nur noch schlapp und müde. Der fehlende Schlaf, die fehlende Form und das heiße Wetter mussten daran schuld sein. Jetzt weiß ich auch warum die Nordschleife auch “Die grüne Hölle“ genannt wird.
Bevor es in die letzte Runde ging hatte ich mir vorgenommen nach meiner Platzierung zu fragen. Aber eigentlich wollte ich das niederschmetternde Ergebnis gar nicht hören. Zum Glück wusste Corinna meine aktuelle Position nicht, weil sie gerade selbst eine Runde für ihr Team gefahren war. Sie wollte aber sofort im Teilnehmer-Center nachschauen und mir per SMS bescheid geben. Man hatte auch die Möglichkeit per W-Lan die Ergebnisse direkt auf sein mitgebrachtes Notebook anzeigen zu lassen. Davon machten die Teams auch regen gebrauch.
Mitte der letzten Runde erreichte mich die tolle Neuigkeit. Ich befand mich auf dem 13.Rang.
Sollte ich mich darüber freuen oder enttäuscht sein? Was hatte mir die durchgefahrene Nacht gebracht? Gar Nichts!! Ich war schlechter als letztes Jahr obwohl ich wieder 23 Runden geschafft hatte!
Ich war wahrscheinlich viel zu müde um richtig enttäuscht zu sein. Irgendwie war mir das alles nur noch egal. Sollte ich nicht zufrieden sein?
Der Zieleinlauf verlief ähnlich unspektakulär wie letztes Jahr.
Vielleicht ist diesmal wenigstens ein vernünftiges Zielfoto möglich, wenn der Depp hinter mir nicht so eng am meinem Hinterrad hängen würde!? Manche denken einfach nicht mit…
Am Auto angekommen wollte ich gar nicht vom Rad steigen. Ich hatte mich so daran gewöhnt im Sattel zu sitzen.
Es war ein schönes Gefühl die Radschuhe auszuziehen. Sich hinzusetzen .Nur noch ausruhen…
Nach der endgültigen Auswertung stellte sich heraus, dass ich mit meinen 23 Runden doch wieder auf den 12.Platz gelandet war. Unter den rundengleichen Fahrern war ich diesmal sogar der Schnellste. Das rettete mir die Wiederholung meines Ergebnisses vom letzten Jahr. Mit nur neun Minuten Vorsprung auf den Nächstplatzierten.
Also hatte ich mich sogar verbessert.
Auch schön…
Im Nachhinein hat mir der diesjährige Start außer einigen neuen Erfahrungen nicht viel gebracht. Am wenigsten Spaß…
An dieser Stelle noch mal vielen Dank an Corinna und Simon für ihre Hilfe.
Axel Noll
RV-Flottweg-Langendreer
Nürburgring 2006, 24 Stunden Rennen
Mit diesem Bericht habe ich versucht meine persönlichen Eindrücke und Stimmungen die ich während eines 24h Rennens durchlebt habe in Worte zu fassen. Ich bin dabei weniger auf die Veranstaltung an sich eingegangen. Darüber wird an anderer Stelle genügend berichtet. Wem das zu sehr nach Selbstdarstellung schreit, kann hier schon aufhören zu lesen...
Am Pfingstwochenende 2005 kam mir der Gedanke mal was anderes mit dem Fahrrad zu machen.
Ich weiß es deshalb noch so genau, weil ich damals ein "hessisches Wochenende" gemacht hatte. Ich fuhr an drei Tagen die Doppelveranstaltung in Bimbach (RTF und Super-Cup) und danach den Marathon in Oppershofen.
Ich befand mich gerade im langen Anstieg zum Hoherodskopf, als ich mir überlegte wie es wohl wäre die Distanzen der letzten Tage ohne Schlafpausen an einem Stück zu bewältigen? Da fiel mir sofort der Nürburgring ein. Dort wird jedes Jahr ein 24h Radrennen veranstaltet. Was bietet sich da mehr an, als es dort mal auszuprobieren?
Schnell reifte ein Plan wie ich diese 24 Stunden angehen würde. Wenn ich mein RTF-und Marathon-Tempo als Vorgabe nehme, dann könnte ich eine Distanz von fast 600km schaffen! Mit dieser Kilometerleistung wäre ich nach Durchsicht der Ergebnislisten vom letzten Jahr unter den ersten Zehn! Ich müßte eigentlich "nur" die ganze Zeit im Sattel bleiben, eine Nacht durchfahren und die Müdigkeit überwinden. Mit einer Aussicht auf eine gute Platzierung fiel dann endgültig die Entscheidung.
Außerdem war ich es doch eigentlich gewohnt auf abgesperrten Straßen immer im Kreis zu fahren! Nur nicht so lange...
Nun gut. Nach der ersten Euphorie folge im Winter 2005/06 nach ausführlicher Recherche im Internet schnell die Ernüchterung.
Aus diversen Berichten erfuhr ich, daß die Strecke sehr bergig und anspruchsvoll sei. Einige schrieben, daß sie schon nach drei Runden froh gewesen wären, als sie wieder unter der Dusche standen. Als ich das das Höhenprofil sah, wurde mir das erste Mal schlecht. Wie sollte ich auf diesem Kurs 600 Kilometer schaffen?
Außerdem kamen immer mehr Fragen auf:
Wie würde ich die Nachtfahrt überstehen? Ich hatte darin keine Erfahrungen.
Wie würde ich die Müdigkeit überwinden?
Welche Beleuchtung? Ich hatte keine.
Was sollte ich die ganze Zeit über essen und trinken?
Als Beleuchtung hatte ich mich für eine IXON-Led entschieden. Mit dieser Lampe konnte ich die ganze Nacht durchfahren ohne einmal die Akkus wechseln zu müssen. Peter, der schon einige Langstrecken hinter sich hatte, gab mir den Tip eine Stirnlampe zu kaufen die ich am Helm befestigen konnte. Damit konnte ich in der Dunkelheit z.B. die Tachos ablesen, nachschauen welcher Gang gekettet ist und (wenn nötig) einen Platten wechseln.
Eine vierstündige Nachtfahrt eine Woche vor dem Start machte mir aber nicht sehr viel Mut. Es ist anstrengend in der Dunkelheit zu fahren. Man muß sich sehr konzentrieren um die Fahrlinie einzuhalten oder um rechtzeitig Hindernisse zu erkennen. Außerdem war ich danach so müde, das ich mir kaum vorstellen konnte noch den ganzen Tag bis abends durchzufahren! Die Nacht ist definitiv keine Zeit zum Radfahren!
Einen Tag später stürzte ich dann auch noch beim Radrennen in Worringen. Die Moral war endgültig am Ende.
Am Freitag darauf war es dann endlich soweit. Meine Vereinskollegin Corinna hatte mir angeboten mich zu begleiten und zu betreuen.
Wir trafen uns mit dem Touristiker-Team unseres Vereins um zusammen in die Eifel zu fahren. Sie starteten dort schon zum zweiten Mal und kannten die Gegebenheiten vor Ort.
Als wir am Nürburgring ankamen standen wir erst einmal im Stau weil die Zufahrt auf das Gelände sehr schleppend voran ging. Man mußte sich erst einen Zufahrtschein für sein Auto und die Unterlagen für seinen zugewiesenen Stellplatz abholen.
Wir bekamen einen sehr guten Platz im Fahrerlager und konnten meinen Kombi nah an der Absperrung der Renntrecke abstellen. So hatte ich direkte Zufahrt zu unserem Wagen und ich brauchte nicht vom Rad zu steigen wenn ich Getränke und Essen aufnahm. Es gab natürlich auch die Möglichkeit eine der GP-Boxen zu mieten. Doch darauf hatte ich verzichtet, weil ich eh die ganze Zeit unterwegs sein würde.
Das U23 4er-Team unseres Vereins hatte seinen Platz in unserer Nähe, so hatte Corinna in den Wartezeiten zwischen meinen “Boxenstops“ wenigstens etwas Unterhaltung.
Zuerst holten wir meine Startunterlagen ab. Für die Zeitmessung gab es einen Transponder den man sich am Fußknöchel befestigen mußte. Das Tragen der Rad-und Rückennummer war Pflicht.
Es war schon toll das Treiben im Fahrerlager zu beobachten. Es wurden Zelte aufgebaut, einige kamen sogar mit Kleintransportern und luden wohl komplette Einbauküchen aus.
Ich gönnte mir in der Gastronomie, die in einer der Boxen aufgebaut war, das letzte warme Essen für die nächsten 24 Stunden. Henkersmahlzeit…
Danach gingen wir zur Fahrer-und Teambesprechung ins Pressezentrum wo sich sonst nur die Journalisten aufhalten wenn hier große Motorsportveranstaltungen stattfinden.
Schließlich machte ich mich am Auto für das Rennen fertig. Das Wetter war ungewöhnlich warm, fast schwül. Den ganzen Tag hatte die Sonne geschien. Mittlerweile hatte es sich zugezogen und es sah fast nach Regen aus. Das 24h Mountainbike-Rennen wurde gestartet. Gleich würde ich dran sein.
Mein Blick schweifte über die Hügel der Eifel. Dort mußte ich die nächsten 24 Stunden Rad fahren…
Ich entschloß mich für eine Dreiviertelhose und ein kurzes Trikot mit Armlingen. Wenn es die Nacht wirklich kühler werden sollte würde ich eine Weste oder ein langärmliges Trikot überziehen.
Es dämmerte schon als ich zu Startaufstellung rollte. Würde ich die erste Runde überhaupt bei Helligkeit beenden können? Ich hatte nur eine Runde Zeit um die Strecke vor Einbruch der Dunkelheit kennenzulernen.
Wie es der Zufall wollte traf ich Tanja und Uwe die am Ende des großen Starterfeldes Aufstellung genommen hatten. Ein kurzes Gespräch und dann ertönte schon der Startschuß.
Bei den 4er-Teams ging es an der Spitze gleich richtig zur Sache. Dort zählte jede Sekunde die jedes Teammitglied fahren muß. Dann wird nach einer Runde meistens gewechselt.
Doch ich mußte durchfahren und entsprechend gemütlich ließ ich es angehen. Irgendwo hatte ich mal gelesen, daß die Runde 63 Kurven haben sollte. Vielleicht mache ich mir in den nächsten Stunden mal den Spaß um sie zu zählen. Das große Fahrerfeld schlängelte sich durch die ersten Kurven. Zuerst ging es stetig leicht bergab. Teilweise bekam man so viel Speed, dass man über einge Wellen einfach hinwegrollen konnte. Irgendwann kam ein steile Rechtskuve die ich nahe an den Curps entlangfuhr. Rennfahrerfeeling kam auf. Dann die erste Abfahrt an der der THW Scheinwerfer aufgebaut hatte um dort später in der Nacht auszuleuchten. Wenn man hier genug Geschwindigkeit hatte, konnte man die anschliessende Rampe mit dem dicken Blatt hinüberdrücken. Ich schaltete von 52/12 auf 39/26 herunter. Lieber Kräfte sparen. Der Tag ist noch lang. Apropos schalten: Ich schaltete mir regelrecht einen Wolf! Ich habe noch nie so oft den Gang wechseln müssen wie auf der Nordschleife. Doppelt ärgerlich, da ich wegem dem Sturz mein gutes Rad geschrottet hatte und nun mit meinen Winterrad unterwegs war. Beim Schalten unter Last hatte das alterschwache Schaltwerk manchmal so seine Macken.
Ein grünes Schild mit der Aufschrift “Bergwerk“ kündigte den wohl tiefsten Punkt der Runde und damit eigentlich auch den Beginn der Steigung zur “Hohen Acht“ an.
Der Anstieg war so lang und dann auch so steil wie ich erwartet hatte. Mit 39/23-26 kurbelte ich im Wiegetritt betont locker und ich hatte zum ersten Mal meine Bedenken eine Runde in einer Stunde zu schaffen. Es dauerte nämlich ziemlich lange bis ich endlich das 18%ige Steilstück erreichte.Die Hohe Acht.
Hier oben war auch die Verpflegungsstation. Einige hielten jetzt schon an.
Danach wechselten schnelle Abfahrten mit kurzen Steigungen, die man aber fast immer mit genügend Schwung und großem Blatt hinüberdrücken konnte.
Wo war denn jetzt eigentlich diese Fuchsröhre gewesen auf der man angeblich Geschwindigkeiten bis zu 100km/h erreichen könnte? Muß ich wohl übersehen haben.
Ein langes flaches Teilstück kündigte so langsam das Ende der ersten Runde an. Das mußte wohl die Dottinger Höhe sein? Hier hatte ich in den ersten Runden immer Glück und konnte im Windschatten einiger Gruppen mitfahren. Der starke Gegenwind der hier oben immer wehen sollte blieb aber aus. Dann noch ein kleinerer Anstieg und ich war wieder auf der Zielgeraden zurück.
Ich hatte mich mit Corinna abgesprochen, daß ich fünf Minuten vor Abschluß einer Runde anrufen würde, um meine “Bestellung“ aufzugeben. Ich wollte gleich zu Beginn das Essen nicht vernachlässigen und bestellte Mars und Müsliriegel. Außerdem wollte ich zwei Flaschen Apfelschorle. Wie schon erwähnt, es war irgendwie schwül und ich hatte schon viel geschwitzt.
Am Ende der Zielgeraden biegt man scharf rechts in die Boxengasse ein. Dort fuhr ich vorbei und erreichte den Parkplatz für die 24h Fahrer die keine Box gemietet hatten. In dieser Wechselzone fährt man durch eine enge Gasse die durch Absperrgitter begrenzt ist. Am Ende dieser Zone mußte man in einer engen 90° Kurve wenden und dann wieder entgegengesetzt hinauffahren. Hier kam (vor allen später bei Flutlicht) richtiges Kriteriumsfeeling auf und ich fuhr hier immer etwas schneller als nötig. Ein bischen Show muß sein…
Und zum ersten Mal schaute ich auf den Tacho. Und tatsächlich: 1h5min hatte ich gebraucht! Das machte mir Mut.
Ich schaltete mein Licht am Rad und Helm ein. Die erste Runde bei Dunkelheit.
Und wieder kam ich zu dieser Abfahrt die diesmal vom THW hell erleuchtet war. Ich erreichte 86km/h. Nun gut, eine lange gerade Abfahrt auf der man viel Geschwindigkeit erreicht. Aber ziemlich unspektakulär. Das war die Fuchsröhre . Dafür war es aber ein tolles Gefühl eine Abfahrt wie diese bei Dunkelheit und mit voller Geschwindigkeit zu fahren! Auf öffentlichen Straßen hätte ich mir das nie zugetraut.
Die Nachtfahrt entwickelte sich überhaupt als nicht so schwierig wie erwartet. Keine entgegenkommenden Autos blendeten. Man hat fast immer ein rotes Rücklicht vor sich an dem man sich orientieren kann. Meine Lampe leuchtete die Strasse sehr gut aus und wenn ich mich immer schön am weißen Randstreifen hielt, konnte mir eigentlich nichts passieren. Auch das Gruppenfahren auf dem Flachstück hatte seine besondere Atmosphäre. Meine Lampe beleuchtete das Hinterteil meines Vordermannes, dessen Lampe den vom Vorausfahrenden usw. Es war eigentlich wie immer, das Abwechseln in der Führungsarbeit usw., nur eben in der Schwärze der Nacht und mit Licht am Rad.
Wenn dann irgendwann die beleuchtete Nürburg zu sehen war, und ein heller Schein hinter einem Hügel auftauchte, dann wußte ich, daß ich wieder kurz vor dem Zielbereich war.
Ich brauchte für die zweite Runde nur 56min. Ich wurde euphorisch und bestellte diesmal Verpflegung für zwei Runden.
Ich war schon 50km gefahren und wunderte mich wie schnell diese zwei Stunden vergangen waren.
Nach zwei Runden am Stück fühlte ich mich noch genauso frisch wie nach Einer. Also wieder Essen und Trinken für weitere zwei Runden bestellt.
Am Ende der Wechselzone hatten die Jungs vom U23 4er-Team ihr Quartier und jemand rief mir zu, daß ich mich vom 60. auf den 40. Rang verbessert hätte. Wie jetzt schon? Ich war doch erst oder schon sechs Runden gefahren!? Es war schon 2:30 in der Nacht!! Wie die Zeit rast! Außerdem interessierte mich meine Platzierung im Moment noch herzlich wenig.
Auf der Strecke immer wieder das gleiche Spiel. In regelmäßigen Abständen überholte mich alle drei Runden ein Vereinskollege aus dem 4er Team. Manchmal rief ich den Jungs in der Dunkelheit etwas zu. Aber sie fuhren am Anschlag. Außer einem kurzem Kopfnicken oder einem unverständlichen Blick zurück kam keine Reaktion. Sie haben mich in der Dunkelheit wohl nicht erkannt.
In der Nacht kann man die Steigungen nicht sehen sondern nur “fühlen“. Immer wieder der Blick auf das Ritzel. Habe ich den richtigen Gang gekettet? Wie fühlen sich meine Beine an? Immer wieder tauchen auf der Strasse die gleichen Schriftzüge auf, die dort aufgesprüht worden waren.Wenn ich “Moppel Poppel“ überfuhr, wußte ich, daß ich mich kurz vor dem Ende irgendeiner Steigung befand. Ich wußte nur nicht welche Steigung. An der Hohen Acht brannte die ganze Nacht ein Lagerfeuer. An anderer Stelle hörte ich jede Runde immer wieder die Rasseln von einigen Zuschauern, die ich aber nie in der Dunkelheit erkennen konnte. Sie hielten dort die ganze Nacht aus. Manchmal konnte man hunderte Sterne am Himmel sehen.
Mit der Zeit mußte ich mich immer mehr konzentrieren. Ich war froh, wenn ich auf den Abfahrten jemanden vor mir hatte der mir mit seinem Rücklicht den Weg zeigte.
Die Luft wurde immer kühler und feuchter. Aber es wurde nie richtig kalt. Ich brauchte die Weste nicht überziehen.
Bei Corinna nahm ich wieder die Verpflegung für zwei Runden auf. Ich konnte es mir diesmal nicht verkneifen ihr zu sagen, wie toll sie das alles machte! Sie war bis jetzt wach geblieben, nur um mir alle zwei Stunden mein Essen zu reichen!
Ich zählte die Runden, nicht die Stunden. Und so stellte ich mit Erschrecken fest, daß es am Ende der 11. Runde schon 6:00 war! 11 Runden: Das heißt knapp 260km und 11 Stunden Fahrt in der Nacht. Quasi ein kompletter Radmarathon. Ich befand mich mittlerweile auf dem 21. Platz. Diese Gedanken brachten mich wohl dazu eine Pause zu machen, um mich wenigstens für einige Minuten hinzusetzen. Das hatte ich mir doch verdient!?
Also rief ich am Ende der 11. Runde nicht mehr an und Corinna schaute mich erstaunt an, als ich vom Rad stieg und mich auf die Ladefläche des Kombis setzte: „Ich will nur mal kurz eine Pause machen“.
Und plötzlich merkte ich, wie müde ich wirklich war! Ich wollte auf den Fahrersitz und deckte mich mit einem Schlafsack zu. Es war auf einmal kalt. Und ich nickte ein…
Im Halbschlaf verfolgte mich das immer wiederkehrende Geräusch wenn ein Mountainbike-Fahrer mit seinen Stollenreifen vorbei fuhr. Ich wußte die ganze Zeit Corinna hinter mir wie sie unter der geöffneten Hecklappe saß. Warum schläft sie nicht wenigstens jetzt?
Als ich aus dem Halbschlaf erwachte war schon eine Stunde vergangen und es wurde schon hell…
Zu diesem Zeitpunkt wollte ich nur noch nach Hause in mein Bett! Ich konnte mir beim besten Willen nicht vorstellen noch weitere elf Stunden den ganzen Tag bis zum Abend durchzufahren. Ich wollte nur noch schlafen.
Irgendwie setzte ich meinen Helm dann doch wieder auf, zog mir ein langärmliges Trikot über und schwang mich wieder auf mein Rad. Wie automatisch nahm ich wieder meinen alten Rythmus auf und fuhr eine neue Runde als ob es nie eine Schlafpause gegeben hätte. Die angepeilten 24 Runden würde ich jetzt wohl nicht mehr erreichen. Aber egal, dann eben nur 22.
Die Sonne ging über den Hügeln auf und es sollte ein schöner Spätsommertag werden.
Überraschenderweise lief es wieder richtig gut! Ich fühlte mich als hätte ich eine Nacht in der Disco durchgemacht, aber frisch genug um noch 11 Stunden Rad zu fahren.
Neu motiviert nahm ich die zweite Runde nach der “Halbzeit“ in Angriff. Mein Frühstück waren zwei Stückchen Honigkuchen und zwei Pullen Wasser. Was würde ich jetzt für einen Kaffee geben!!
So langsam wurde es lebhafter auf der Strecke. Die ersten RTF’ler und Marathonis waren nun unterwegs. Etwas Abwechslung. Zum ersten Mal sah ich dann auch die Steigung bei Helligkeit an der “Moppel Poppel“ aufgemalt war. An andere Stelle unterhielten sich zwei RTF’ler und ich bekam mit, daß hier Nikki Lauda verunglückt sei. Auf der Leitplanke haben sich Eltern mit ihren Kindern hingesetzt um die warme Morgensonne zu genießen. Die fahren bestimmt “nur“ eine Runde. Ich überholte einen MTB-Fahrer der mit seinem kleinen Sohn unterwegs war. Diese Familienausflüge finden zeitgleich auf der Strecke statt. Aber sie waren nie ein Hinderniss oder gar eine Gefahr. Jeder nahm Rücksicht. Wie es der Zufall wollte kam ich gerade wieder durch das Ziel als das Jedermannrennen gestartet wurde. Ich wurde vom ganzen Feld “überrollt“. Aber es war genug Platz für alle da.
In den nächsten Runden machte ich es mir zur Angewohnheit zu jeder Pulle Wasser eine Pulle Cola mitzunehmen. Diese Mischung war perfekt. Red Bull wollte ich mir bis zum Schluß aufsparen.
Durch die Schlafpause hatte ich fast 20 Plätze verloren. Doch ich verbesserte mich nun wieder von Stunde zu Stunde.
Wieviel Runden könnte/müßte ich eigentlich noch fahren? Die Letzte kann man noch bis 18.45 in Angriff nehmen. Es war 13.00 und ich rechnete… Komisch, ich konnte jetzt schon an das Ende denken! Doch es kam mir so vor als sei ich gerade erst gestartet. Irgendwie habe ich wohl das Zeitgefühl verloren. Meine Erinnerungen an den Nachmittag sind auch nicht so Umfangreich wie die aus der Nacht. Ich kann sie zeitlich auch nicht ganz zuordnen.
Es muß wohl so 14.00 gewesen sein als mein Magen nach etwas warmes Deftiges schrie. Ich bestellte per Handy eine Bratwurst. Ich habe sie nicht gegessen, sondern gefressen! Für die nächste Durchfahrt kaufte mir Corinna direkt noch zwei Weitere.
Mittags traf ich auch Uwe. Ich hatte gerade zum x-ten Mal die Hohe Acht bewältigt und wir beendeten die Runde gemeinsam. Wahrscheinlich hat er mich noch nie so müde gesehen. Er machte jedenfalls noch einen frischen Eindruck auf mich…Dabei überholten wir auch Manfred dem es nach seiner überwundenen Krankheit wohl wieder besser ging.
Es muß am Spätnachmittag gewesen sein als ich Uwes “Windschatten“ traf. Tanja wollte ihr letzte Runde fahren.Ich mußte sie motivieren weiter zu machen. Die Einfahrt in die letzte Runde würde sie bestimmt noch vor 18.45 schaffen.
Dabei wurde mir plötzlich klar, daß ich die ganze Zeit falsch gerechnet hatte! Jetzt verstehe ich auch, warum Corinna beim letzten Halt sagte, wenn ich die letzten zwei(!) Runden durchfahren würde, könnte ich meine Platzierung auf jedenfall halten. In meinem Kopf befand ich mich aber schon in der vorletzten Runde. Ich konnte bis zum Ende aber noch drei fahren! Also dann doch insgesammt 23 Runden! Oder wie? Ich bekam die einfachsten Rechnungen nicht mehr auf die Reihe.
Ich wußte nicht ob ich mich darüber freuen oder ärgern sollte. Na ja…eine Runde mehr oder weniger machte den Kohl nun auch nicht mehr fett.
Einmal überholte mich Lukas aus meinem Verein der mehrere Fahrer im Schlepptau hatte. Er gab mir zu verstehen auf dem flacheren Stück an seinem Hinterrad zu bleiben. Aber an solche Geschwindigkeiten konnte ich nur noch träumen und winkte dankend ab.
Immer an den gleichen Stellen aus dem Sattel gehen, die gleichen Gänge schalten, der gleiche Bremspunkt, ja sogar die gleichen Geschwindigkeiten.
Mittlerweile war wieder Platz auf der Strecke. Es waren wieder nur die 24h-Fahrer unterwegs. Immer wieder der Blick auf die Rückennummer wenn mich jemand überholte. Hoffentlich kein Einzelfahrer! Gott sei Dank waren es nur wenige. Also kann ich nicht all zu langsam unterwegs gewesen sein!?
Schließlich fuhr ich endgültig in meine letzte Runde. Seid einiger Zeit bekam ich von Corinna meine Platzierung auch per SMS mitgeteilt. Das baute mich auf. Ich befand mich auf Platz 12. Die letzte Runde konnte ich entspannt angehen. Der 12. Platz war sicher. Dummerweise hatte ich für die letzten Kilometer nun doch noch das Essen vernachlässigt und nur eine Dose Red Bull getrunken. Ich bekam deshalb Kreislaufprobleme und so wurde es zum Schluß noch eine Quälerei.
An der Hohen Acht mußte ich mir einreden bloß nicht abzusteigen! Laufen ist für Radfahrer eine Blamage! Und das wirkt bei mir eigentlich immer. An der Verflegung hielt ich zum ersten Mal an um mir zwei Stückchen Kuchen einzuwerfen. Jetzt nur noch ins Ziel rollen. Zwei Fahrer eines 4er Teams nahmen mich mit. Mit etwas Unterhaltung und Windschatten kam ich dem Ziel immer näher. Ich wußte nicht so recht ob ich mich freuen sollte. Es war eine tolle Veranstaltung gewesen!
Die letzten 24h war ich wie in Trance. Es war wie ein Trip! So müssen sich Junkies fühlen wenn sie etwas genommen haben. Das sollte jetzt schon alles vorbei sein? Eigentlich war es keine Erlösung als ich zum letzten Mal über die Ziellinie fuhr. Ich war eher bedrückt und sogar etwas traurig. Außerdem ärgerte ich mich darüber dass ich eine Stunde mit Schlafen vergeudet hatte.
Aber egal…dadurch habe ich mir Freiraum für Verbesserungen im nächsten Jahr gelassen… Vielleicht ist das sogar der einzige Sinn einer derartigen Langstreckenveranstaltung: die Überwindung der Müdigkeit!? Trotz Schlafmangel Höchstleistungen auf dem Rad zu bringen?
Aufgrund des sehr schwierigen Profils hatte ich nur knapp 550km geschafft, dafür hatte ich über 10000 Höhenmeter auf dem Tacho. Die befürchtetetn Sitzprobleme blieben aus und ich hatte auch sonst zu keiner Zeit irgendwelche körperlichen Probleme.
Am nächsten Tag hatte ich starke Rückenschmerzen. Wahrscheinlich weil ich ungewöhnlich viel im Wiegetritt gefahren war. Ich brauchte etwa zwei Wochen bis ich mich im Kopf wieder auf neue radsportliche Herausforderungen einstellen konnte.
Und heute, ca. zwei Monate später, kann ich mir auch langsam wieder vorstellen im nächsten Jahr beim 24h Radrennen auf dem Nürburgring teilzunehmen…
Axel Noll
RV-Flottweg-Langendreer
Nürburgring 2004, 24 Stunden Rennen
Vorwort: Das Nürburgring Wochenende (Durch das grüne Radparadies) Astrid hat großes vor an diesem Wochenende. Ihr Plan ist es das 24 Stundenrennen auf dem Nürburgring zu bestreiten. Der Start dort soll am Freitag um 19:30 Uhr sein und die Vorbesprechung schon um 17:30 Uhr. So sind wir Freitag Mittag auf der Autobahn und fahren zum Ring. Die Anmeldung und das Anstellen für die Zufahrtsgenehmigung ziehen sich lange hin. An den Boxen haben sich schon viele TeilnehmerInnen häuslich eingerichtet. Es herrscht viel Betrieb dort. Im Mercedes Tower, dort, wo sonst die Pressekonferenzen nach den Formel 1 Rennen stattfinden, ist die Rennvorbesprechung.
Ca. 300 StarterInnen gehen pünktlich um 19:30 Uhr auf die Strecke. Die Wettervorhersage für den Samstag ist grausam, Regen, Regen, und nochmals Regen. Nach einer Einführungsschleife über den Grand Prix Kurs geht es für das Feld zum ersten mal auf die Nordschleife. Von unserem Wohnmobil sehe ich die FahrerInnen, weit unter mir vorbei ziehen und sie verschwinden aus meinem Gesichtsfeld. Meine Erlebnisse auf dem Ring Wenn mich jemand direkt nach der Tour gefragt hätte wie es war, hätte ich ganz klar sagen können, scheiße und unerträglich, denn das entsprach meinem Gefühl speziell während der letzten Runden. Trotzdem habe ich gelacht, als ich über die Ziellinie gefahren bin, denn da war es vorbei. Ich erzähle vielleicht einfach mal von vorne. Wir wollen am Nürburgring eigentlich den Marathon fahren und so wie die Saison für mich dieses Jahr war, mit dem Unfall am Anfang und dem über die Runden quälen oft, habe ich nicht gedacht, dass ich mir diese Saison etwas besonders leisten würde. Aber dann denke ich doch, eigentlich kann ich mir so eine 24h Tour nicht entgehen lassen, wenn ich schon da bin. Ich habe aber ganz schön Angst davor, weil die Sache als Rennen ausgeschrieben ist, und ich kann doch kein Rennen fahren, dafür bin ich schließlich viel zu langsam. Dann die vielen Höhenmeter, wo ich nicht gut Berge fahren kann. Außerdem stellt sich noch heraus, dass Hermann nicht mitspielen will, denn es heißt vom Veranstalter, jede braucht einen Coach. Allerdings im Nachhinein ist mir nicht klar wofür. Wahrscheinlich, falls etwas passiert. Dann ist es mir peinlich mich da anzumelden, ich denke, die lachen sich kaputt, wenn ich komme oder nehmen mich wieder raus, wenn sie mich fahren sehen. Ich habe auch Angst von hinten umgefahren zu werden von den Schnellen und natürlich, steht die Frage im Raum, ob ich überhaupt in der Lage bin, so viele Höhenmeter zu fahren. Ich bin noch nie eine längere vergleichbare Strecke gefahren. Aber ich denke, die Antworten auf diese Befürchtungen bzw. Fragen würde ich mir gerne beantworten können. Als Hermann merkt, dass nichts mehr zu machen ist, spielt er dann doch noch mit und wir fahren zusammen zum Nürburgring. Glücklicherweise ist kein Stau, so dass wir auch noch früh genug da sind. Es ist etwas umständlich auf den Parkplatz hinter die Boxen zu kommen. Erst anmelden, an der falschen Schlange anstehen, dann endlich richtig. Dann wieder zurück und anstellen, um auf den Platz gelassen zu werden. Einen Boxenplatz wollen wir nicht, da wir ja mit dem Wohnmobil da sind. Leider habe ich etwas Falsches gegessen, mir ist schlecht und ich muss dauernd zur Toilette. Dann kommt die Besprechung. Erstaunlich viele Frauen sind zu sehen, aber nur wenige werden davon fahren, wie sich später herausstellt.
Ich musste auch lange im Text des Veranstalters lesen, um klar zu wissen, ob Frauen auch zugelassen sind. Denn einige der angebotenen Rennen werden ganz klar als Jedermannrennen bezeichnet. So nach dem Motto, wenn wir heutzutage die Frauen nicht mehr ganz ausschließen können, dann wählen wir wenigstens eine Bezeichnung in der wir sie ausschließen und lassen sie so in der Öffentlichkeit bzw. sprachlich verschwinden. So ist das immer noch üblich, indem Bezeichnung gewählt werden, wie z.B. auch Samsonman, Ironman usw. und dann wundern wir uns noch, dass keine Frauen sich angesprochen fühlen teilzunehmen. Das ist natürlich nur ein Beispiel von vielen. Auch der Frauenwanderpokal bei den Hernern spricht eine deutliche Sprache. Und ich merke, dass es dadurch noch psychisch viele Hürden zu überwinden gilt bzw. ich denke oft, ich will nicht ständig kämpfen oder betteln müssen. Zurück zur Tour. Auch nach der Besprechung ist mir noch schlecht. Dann fängt es auch noch an in Strömen zu regnen und mir wird noch übler. Wir gehen zum Start und ich sehe, wie sich Radfahrer in den Boxen warm fahren und ich denke, au Weia, hier geht es ja zu wie bei der Tour de France im Fernsehen. Als ich schon am Start stehe, überlege ich mir, mir doch meine Wintersachen anzuziehen. Wie sich herausstellt, ist das auch die richtige Entscheidung. Am Start steht dann aber nicht die tolle Rennfahrertruppe, sondern alles was nicht niet- und nagelfest ist. Hier wird mit Schlappen gefahren und bei strömendem Regen mit Baumwoll-T-Shirt. Einige sehen aus als wollen sie mal eben um die Ecke zur Bude fahren. Das erstaunt mich einerseits und andererseits beruhigt es mich ungemein. Denn ich denke, wenn die hier fahren können, kann ich hier auch fahren. Es sind allerdings auch einige dabei, die mitgefahren sind, um für einen guten Zweck Werbung zu machen. Auch Rudi Altig ist dabei und einige andere bekannte Leute. Es hört auf zu regnen, erstmal. Die erste Runde ist sehr schwer zu fahren, weil ich immer eine ganze Zeit brauche, bis ich einigermaßen reinkomme. Ich muss auf das kleinste Ritzel schalten, obwohl es nicht nennenswert bergauf geht und ich denke, das wird nichts, die Strecke ist zu schwer und der 18%er ist noch nicht in Sicht. Aber irgendwann wird mir dann klar, der kommt auch nicht mehr. Ich muss schon drüber gefahren sein, wahrscheinlich liegt er vor einer Abfahrt und ich bin mit Schwung rübergekommen. Schwer wird es woanders, ca. 4km geht es hoch zum Carussel und dann noch mal zur hohen Acht und am Schluss wird es noch mal schwerer, so dass ich nur noch im Stehen auf dem kleinsten Gang hochkomme.
Ich hoffe aber trotzdem, dass ich noch genügend Kontrolle habe und bin froh, wenn die Abfahrten vorbei sind und es wieder bergauf geht. Einige fahren ohne Rücklicht, was natürlich sehr gefährlich ist. Einer schießt den Vogel ab und fährt völlig ohne Licht und natürlich mitten auf der Straße, da er ja wenig sieht. Es kommt was kommen muss, nämlich ein sehr Schneller schießt von hinten heran, auch mitten auf der Straße. Aber es passiert glücklicherweise nicht, was hätte passieren müssen, beide haben wohl den Papst in der Tasche. Ich höre nur wie der Schnelle schreit: „Mensch, mach’ das Licht an.“ Das ging noch mal knapp vorbei. Ja, auf der Hohen Acht gibt es eine Verpflegungsstelle, die ich immer nutze, denn da brauche ich nicht zu laufen und zu suchen, wo was ist. Es gibt noch eine Verpflegungsstelle in den Boxen, aber die nehme ich nicht wahr. Als ich auf einer der nächtlichen Runden vom Ziel komme, höre ich es übel scheppern. Es hört sich aber nicht an, als wenn ein Radfahrer hingefallen ist. Als ich um die Kurve komme, wird alles klar. Es wurde ein Absperrgitter auf die Strecke gestellt, da hier nach dem Start auch noch eine 2. Wende ist. Leider ist es nicht beleuchtet und so ist jemand volles Programm da reingefahren. Einige Runden später stehen endlich 2 Blinkleuchten am Gitter. In der Nacht sind einige Akrobaten in die Kurven reingefahren, dass es mir schon beim Zusehen die Sprache verschlagen hat. Wirklich beneidenswert, wenn jemand, speziell unter nächtlichen Bedingungen und bei nasser Fahrbahn so schnell um die Kurven kommt. Einer ist dabei der ein super Licht hat. Er kommt von hinten und ich denke, da kommt ein Auto. Es ist eine Kopflampe, wenn ich das richtig beobachtet habe. Schade, ich hätte gerne gewusst, was das wohl für eine Lampe ist. Für mich ist es ein Wunder, dass insgesamt wo wenig passiert ist. Wenn ich die Veranstalterin wäre, würde ich auf jeden Fall die Lichtanlage kontrollieren, bevor ich die Leute auf die Strecke ließe und außerdem müssten alle wenigstens zwei rote Rückleuchten haben, da eins doch mal schnell ausfallen kann. Ein Zusammenstoß bei den möglichen Geschwindigkeiten kann einfach tödlich enden. Und die Leute sind offensichtlich nicht in der Lage sich selbst ausreichend zu kontrollieren. Ich hasse zwar Kontrollen, aber Unfälle finde ich noch schlimmer. Die könnte ich auch gebrauchen. Für meine Zwecke reicht mein Diodenlicht. Es hat den Vorteil, dass ich keine Batterien wechseln brauche. 3 Stellen werden vom Veranstalter bzw. vom technischen Hilfswerk, jetzt weis ich endlich wofür die da sind, ausgeleuchtet. Das sind schnelle Abfahrten und Kurven. Das ist natürlich super. Es ist auch immer ein Notarzt unterwegs und Notarztwagen stehen bereit. Dazu kommt ein Streckendienst für Pannen oder sonstiges. Das sind schon fast paradiesische Zustände. Einen sehe ich mit einer Panne. Er hat aber glücklicherweise eine Kopflampe, sonst ist es kaum möglich nachts etwas zu reparieren. Und ich denke, hoffentlich passiert mir nichts, sonst stehe ich da, denn meine Rücklichter sind mit Kabelbindern über dem Schnellspanner festgemacht und ich habe keine Zange. Endlich wird es hell und genau da fängt es an zu regnen, also vom Regen in die Traufe. Das ist eine der Stellen an denen mir die Fahrerei unerträglich ist. Mit den RTF-FahrerInnen kommt Stress auf die Strecke, wegen der vielen Leute, aber auch Abwechslung. Ich warte nun darauf, dass Hermann sich blicken läßt. Es dauert 2 oder 3 Runden bis er von hinten angefahren kommt. Er erzählt mir, dass ich die erste Frau bin und zur Zeit 26ste. Ich weiß sofort, dass ich da also nur die einzigste Frau sein kann. Dass ich 26ste bin, glaube ich nicht so richtig. Er meint auch, ich könnte eigentlich jetzt aufhören, denn ich bin ja sowie so Erste. Dann wäre ich hinterher aber doch sehr unzufrieden, denn ich bin hierher gekommen, um 24 Stunden zu fahren. Etwas deprimierend finde ich auch, dass ich so langsam bin. Ich kann nirgendwo mal mitfahren und ein bischen im Windschatten bleiben, zu mal gerade auf den letzten Runden der Wind immer stärker wird. Das macht sich auf dem letzten Streckenabschnitt der Runde dann deutlich bemerkbar und ich erinnere mich noch, dass ich diesen Abschnitt mal ganz gut fand, weil es gut vorwärts ging und relativ leicht zu fahren war. Das ist jetzt auch vorbei. Hier geht es auch nur noch sehr langsam. Ich rechne ab Mittag auch nicht mehr in Stunden, denn die Vorstellung noch 5 oder auch 7 Stunden fahren zu müssen, ist mir unerträglich. So rechne ich in Runden. Unterwegs spricht mich auch jemand an und fragt mich, ob alles okay ist. Ich erkenne ihn aber nicht. Wir hatten uns in Bonn gesehen und denke er verwechselt mich vielleicht mit jemand. Das klärt sich aber später auf. Er ist schon um 7 Uhr losgefahren, um die 200km fahren zu können, denn bei einem Start um 9 Uhr ist das für einen normalen RTF’ler nicht zu schaffen. Zwei Herner, der Uli und Michael sind auch dabei, wir unterhalten uns kurz. Oben an der Verpflegung treffe ich auch noch Reinhard aus Köln. Er hilft mir beim Jacke anziehen und kriegt mein genervt sein mit, denn ich verhädere mich in meiner doofen Jacke und kriege sie nicht an. Zuletzt ist nur noch … auf der Strecke. Alle anderen haben bei dem Wetter schon die Nase voll und keine Lust mehr auf eine weitere Runde, verstehe ich gut. Zu guter Letzt sind auch nicht mehr viele RTF’ler auf der Strecke. Es wird wieder ruhiger. Ich gehe ein letztes Mal pinkeln und setze mich mit meinem inzwischen schon sehr weinerlichen Hintern auch noch in die Brennesseln. Aber ich habe schon keine Energie mehr mich über so viel Duseligkeit noch aufzuregen. Am Anfang der Tour war die Strecke noch wie geleckt, kein Unrat, kein Dreck, schon gar keine Scherben. Jetzt liegt doch schon eine ganze Menge Müll auf der Strecke von den Riegeln. Als ich Hermann, der im Ziel steht dann zu rufe, dass es die letzte Runde ist, merke ich nach einem Blick auf meine Uhr, es ist erst die Vorletzte. Die Grenze des unerträglichen ist aber schon längst überschritten. Ich weiß, ich werde auf jeden Fall zu Ende fahren, wenn nicht höhere Gewalt mich daran hindert, egal wie ich mich innerlich dagegen wehre. Auf der anderen Seite habe ich aber auch die Erfahrung gemacht, genau zu wissen, wenn es tatsächlich nicht mehr geht. Und bis jetzt habe ich nur psychische, keine ernsthaften körperlichen und technischen Probleme. Es gießt immer wieder in Strömen. Das Wetter geht auch massiv auf die Psyche. Dann ziehen auch noch alle an mir vorbei. Auf der letzten Runde spricht mich noch jemand an, der im Team gefahren ist. Die letzte Runde sind sie alle zusammen noch mal abgefahren. Den TeamfahrerInnen hat es bestimmt Spaß gemacht, stelle ich mir vor, da sie richtig essen und schlafen oder sich zumindest ausruhen konnten. Ich habe allerdings auch nicht erwartet, dass es mir Spaß machen würde. Wenn ich Spaß haben will, lege ich mich auf die Couch oder mache was anderes bequemes. Endlich die letzte Runde und ich denke an jeder Stelle: „Hier fahre ich heute nicht noch mal vorbei.“ Das ist eine beruhigende Vorstellung. Endlich bin ich im Ziel Wir werden mit der karierten Fahne abgewunken. Hermann macht ein Foto. Ich fahre über den Parkplatz zum Auto. Später kriege ich mit, dass es noch mal eine Zieldurchfahrt gab, hinter dem Ziel, für die Zuschauer. Ich komme mit meiner Badetasche da angelaufen und der Reporter fragt mich, wie es war. Aber ich kann gar nichts sagen, denn ich weiß, die Antwort würde nicht gut ausfallen. So halte ich mich zurück und sage nicht viel. Die Duschen sind Container, sehr unangenehm dort zu duschen, keine vernünftige Ablage für die trockenen Sachen. Ich wundere mich. So eine teure Veranstaltung in dem Rahmen, sicher auch teuer für die Veranstalter und dann solche Duschen. Ich muss jetzt schnell essen, dann fahren wir weiter nach Essen-Kray. Ich hoffe, noch ein paar Stunden schlafen zu können. Morgen um 6 Uhr geht es weiter. Bin gespannt, ob ich die 200 km morgen fahren kann und vor allen Dingen wie. Astrid |
Distanz: Höhenmeter: Streckenplan |
Tourlänge: 223km, 4400 hm
Am Freitagabend schaffte ich es noch, vor 20 Uhr die Startunterlagen abzuholen. Das war eine Leistung, denn die Anmeldung musste erst einmal gefunden werden. Ich erhielt: eine Rückennummer (macht hier Sinn: wer keine hat, ist als "Schwarzfahrer" erkennbar), viel Werbung und eine unverständliche Erklärung, wo die Duschen seien.
Zum Glück gab es eine zweite Dusche auf dem Bedarfscampingplatz jenseits der Bundesstrasse. Die war leicht zu finden und drei Minuten von meinem Wohnmobil entfernt, also ideal. Es gab wohl auch eine Restauration, wo ich einen Teller Nudeln bekommen hätte, aber die fand ich im Durcheinander von Boxengassen und Fahrzeugen nicht, so aß ich ein Schnitzel mit Brötchen und trank ein Bier. Nachdem ich noch die Zufahrt ausgekundschaftet hatte, wo ich mit dem Rad einfahren konnte, legte ich mich hin.
Nach unruhigem Schlaf und dem üblichen Frühstück stand ich kurz vor sieben am Ende der Start- und Zielgeraden. Hier wechselten sich die Staffelfahrer der 24-Stunden-Renner ab, es würde also (noch) niemandem auffallen, wenn ich losfuhr. Eine Stempelkarte hatte es sowieso nicht gegeben. Es fiel mir nicht ein, erst um acht loszufahren, denn ich wollte zehn Runden schaffen, und bis 17 Uhr musste die zehnte Runde angefangen sein. Deshalb schmuggelte ich mich bereits jetzt, bei Hellwerden, auf die Strecke.
Zur weiteren Verfolgung empfehle ich, auf http://www.nuerburgring.de unter dem Reiter "Nürburgring" auf "Daten und Fakten" zu gehen, dann zu "Daten und Fakten Nürburgring Nordschleife", dort ist eine brauchbare Skizze. Die Einfahrt ist etwa bei dem Wort "Strecke" aus "Grans Prix - Strecke", dann geht's gegenläufig etwa dahin, wo die Grand Prix - Strecke auf die Nordschleife stösst. So zumindest sollte die RTF geleitet werden. Die Rennfahrer fuhren einen Linksknick und drehten nochmal eine durch Gitter abgesperrte Runde, ehe auch sie auf die Nordschleife kamen. Sie fuhren also längere Runden als die RTF-Fahrer. Dann gab es noch die Möglichkeit, direkt in die neue Runde zu fahren.
Da der RTF-Ausgang noch nicht offen war, fuhr ich zunächst den Rennrunde-Eingang, dann ging es mit ein paar Steigungsmetern zum ersten Mal auf die mir unbekannte Strecke.
Die meisten Bezeichnungen der Streckenabschnitte hatte ich gehört oder gelesen, hatte aber keine konkrete Vorstellung. "Hatzenbach" stand da, und es ging gleich abwärts. Außer mir waren nur die 24-Stunden-Fahrer auf der Strecke, es war viel Platz vorhanden. Ich konnte also die Kurven in aller Ruhe probieren, mußte nur aufpassen, daß ich keinen Rennfahrer in der Ideallinie herumtanzte. Von "Hocheichen" ging es weiter abwärts, bis die Steilstufe der "Quiddelbacher Höhe" vor mir lag. Profis nehmen vorher Schwung und drücken über die kurze Wand drüber. Aber wehe, der Schwung reicht nicht, und Du bleibst im großen Gang stehen ... ich hatte Zeit und sortierte fleissig die Gänge durch, bis zum kleinsten.
Weiter ging es zum "Flugplatz", wo Manfred Winkelhock tatsächlich vor Jahren mal abhob und mit seinem Auto eine Flugeinlage gab. Dazu war ich nicht schnell genug, aber nun kam ein schönes Abwärtsstück. Eine Rechtskurve, die schon schnell gefahren wurde, und dann fast gerade abwärts. In der Mulde war das THW, das anscheinend dieses Stück ausgeleuchtet hatte, gerade am Abbauen. Die ersten Meter danach aufwärts konnten mit Schwung überbrückt werden, dann ging es mit mäßiger Steigung durch den "Adenauer Forst". In schneller Folge wurden "Metzgesfeld" und "Kallenhard" passiert, da ging es schon wieder abwärts in einer schnellen Kurvenfolge. Bei "Wehrseifen" kam eine Rechtkurve und gleich darauf eine Linkskurve, die einen beherzten Griff in die Bremse verlangte. Das war, wie sich herausstellte, die einzige Kurve, vor der verzögert werden musste.
Noch eine Linkskurve, und bei "Ex-Mühle" stand eine weitere Steilstufe an, ähnlich der Quiddelbacher Höhe. Bis hierher war es ein schnelles Vorwärtskommen, die Kilometerschilder flogen vorbei. Das wurde nun langsamer. Leicht gewellt ging es zum "Bergwerk", nach meiner Einschätzung die tiefste Stelle. Nun stieg die Sache an, zunächst noch nicht steil, Beim "Kesselchen" änderte sich das aber. Zwischen km 12 und 13, am "Klostertal" vorbei, fuhr ich im kleinsten Gang. "Steilstrecke" zeigte ein Schild an, aber es wurde in der Rechtskurve flacher. Das echte steile Stück sollte noch kommen.
Die nächste Passage war das "Karussell", zusätzlich benannt nach dem Rennfahrer Rudolf Carachiola. Diese Linkskurve enthält eine Steilwand, die aber nicht außen, sondern mittig im Fahrstreifen liegt. Da meine Geschwindigkeit für die Steilwand nicht genügte, konnte ich mich entscheiden, die innere oder die äußere, darüberliegende Variante zu benutzen. Für ein paar Meter war es nun ganz flach, dann kamen die letzten, paar hundert Meter mit 18 Prozent, zur "Hohen Acht".
An diesem Punkt wurde es flacher, und dann war die eigentliche Kuppe, die "Hedwigshöhe", erreicht. Hier war das Versorgungszelt aufgebaut. An fester Nahrung gab es Muffins, Kekse und Salzgebäck. Ich wußte, der Ring war hart, ich hatte ja schon einen guten Eindruck davon bekommen, besonders auf den viereinhalb Kilometern vom Bergwerk bis hierher, also aß ich von dem Angebotenen. Da es noch kühl war, brauchte ich noch nichts zu trinken, ich hatte noch etwas in der Flasche.
Es folgte ein Auf und Ab. Die nächste Welle war mit Schwung zu fahren. Hinab an "Eschbach" vorbei nach links und eine schnelle Rechtskurve. Das Brünnchen wird passiert und damit die nächste kleine Steigung. Weiter geht es durch den "Pflanzgarten", bis sich der nächste kurze Anstieg ankündigt, im "Schwalbenschwanz".
Beide sind im zweiten Gang zu fahren, anschließend kommt eine Kurve ähnlich dem "Karussell", also mit Steilwand in der Mitte, dann durch eine Mulde und wieder eine kurze Wand. "Grüne Hölle" und die Streckenführung sind da auf die Straße skizziert, aber es bleibt keine Zeit, die Kurvenfolge zu studieren. Ich komme als nächstes auf ein freies Geradeausstück, das leicht abwärts geht und dann mählich nach oben zieht. Rechterhand ist schön eine Bergkuppe mit einer Burg zu sehen, wohl die Nürburg.
Parallel dazu verlaufen öffentliche Straßen. Vorbei an der "Döttinger Höhe" geht es auf die "Antoniusbuche" zu. Eine Brücke, groß mit "Bilstein" beschriftet, einem Sponsor aus der Zulieferindustrie, kündigt die Nähe von Start und Ziel an. Noch durch eine kleine Mulde, den "Tiergarten", und der letzte kurze Anstieg, zweiter Gang. Rechts geht es hier weiter hoch gleich nach "Hatzenbach", geradeaus in die Zielgerade. An deren Ende ist die Wendeschleife und der Zugang, durch den ich hereingekommen war. Die erste Runde war gefahren.
Ich hatte die ganze Zeit die berüchtigte Fuchsröhre gesucht, aber den gefahrverheissenden Schriftzug nicht gefunden, auch keine Örtlichkeit entdeckt, die mir spektakulär genug erschien, um der gelesenen Beschreibung gerecht zu werden. Dann wurde mir klar, daß das fast gerade Bergabstück vor dem Adenauer Forst die gesuchte Stelle war. Es gab auch keine Anzeige der gefahrenen Geschwindigkeit, wie von vorangegangenen Veranstaltungen berichtet wurde. Man mußte selbst auf den Tacho schauen. Ohne Windschatten und ohne Mittreten kam ich, je nach Wind, auf abgelesene Werte zwischen 77,0 und 84,2 km/h, immerhin schnell, neuer Bestwert (in der Timmelsjoch-Abfahrt hätte ich das locker toppen können, aber irgendwie war ich da schissig), aber nicht wirklich spektakulär.
Beginn der zweiten Runde durch die Boxengasse. Bis hierher hatte ich es geschafft, unerkannt zu bleiben. Damit war es nun vorbei. "OOOUUUUUU MANFRED !!!" schallte es über die Start- und Zielgerade. Michael von Monte Kali Neuhof hatte mich entdeckt. Es war kurz vor acht. Wieder fuhr ich durch die längere Rennschleife, ein paar Meter hinauf, und las zum zweiten Mal "Hatzenbach". Gleich darauf fuhren die ersten der gestarteten RTF- und Marathonfahrer zu mir auf, die sich nun in ihrer ersten Runde befanden.
Darunter auch Michael. Danach fuhr ich über längere Zeit immer wieder ein Stück mit Stefan Hoiboom von den Kettwigern, bis ich dann endgültig hinter ihm zurückblieb. Er sollte am Folgetag, beim Waltroper Radmarathon, unsere Gruppe begleiten. Später erkannte mich Tanja und danach, bei einem der Halte an der Kontrolle, auch Uwe, der Besenwagenbremser. Beide fuhren beim 24-Stunden-Rennen mit. Selbst Virenque, vor kurzer Zeit noch übel gestürzt, tat sich die 24 Stunden an und nahm sich dabei noch die Zeit, mir zuzuwinken.
Als es in der zweiten Runde Richtung Hohe Acht zu steigen begann, hatte ich meine Windjacke ausgezogen. Es wurde ein richtig schöner, warmer Tag. Nach und nach wurde der Ring voller. Tourenfahrer aller Couleur waren unterwegs, darunter viele Fahrer mit Tourenrädern mit Packtaschen dran in kurzer Hose und T-Shirt, bis hin zum Vater mit der ganzen Familie dabei und Kinderanhänger am Rad. Im Tour-Forum wird sogar von einer ca. Vierjährigen berichtet, die auf pinkfarbigem Puky-Fahrrad allein die Nordschleife befuhr. Selber hab ich sie nicht gesehen. Unternehmungslustig, muß ich sagen. Da ist mir, trotz gegenlautender Befürchtungen, um den RTF- und Randonneurs-Nachwuchs nicht bang. Eher sind die die ehrenamtlichen Helfer, bzw. deren Mangel, die eine RTF nach der anderen aussterben lassen.
Als um zehn Uhr dann noch kürzere Jedermann-Rennen gestartet wurden, war es voll auf dem Ring. Probleme bereiteten mir aber nicht die "Touristen", die in der Regel rechts fuhren, sondern so manche Möchtegern-Abfahrer, die vor mir auf der Ideallinie herumeierten, so musste ich gelegentlich auch mal kurz in die Bremse greifen, wo es garnicht Not getan hätte.
Interessant sind die unzähligen Namen, Anfeuerungen und Fanbekundungen, die auf die Straße gemalt sind. Viele davon sieht man in jeder Runde, und sie werden mit der Zeit genauso vertraut wie die Kurven, Abfahrten und Anstiege. Andere mögen irgendwo gewesen sein, wo ich sie nie gesehen habe, weil ich nie auf der betreffenden Fahrbahnseite gefahren bin. Allerdings bin ich nicht überall dieselbe Fahrlinie gefahren, und durch eine Kurve wie das Karussell gibt es bekanntlich überhaupt keine Ideallinie. In der fünften Runde glaubte ich im Vorbeifahren "V8" gelesen zu haben, und nahm mir vor, bei der nächsten Durchfahrt darauf zu achten. Tatsächlich stand da "V8star", erstaunlich, wo man mich überall kennt ...
Gleich darauf bei der Verpflegung war die feste Nahrung alle. Apfelstücke und Bananen gab es noch, aber nichts wirklich Nahrhaftes. Das gefiel mir nicht, denn trotz optimaler Bedingungen kostet jede Runde auf der Nordschleife viele Nährstoffe. Auch auf der folgenden, der siebten Runde war das so.
Das gute Wetter hatte viele Nachmelder angelockt, und der angeforderte Nachschub war noch nicht da. Meine Tankanzeige stand auf Reserve. Die viertletzte Runde erst, noch dreimal mußte ich diesen langen Anstieg hoch, mit dieser Schlußrampe, an der man leicht ein Bild hätte aufhängen können! Wie sollte das mit leerem Magen gehen? Wieder einmal mußte die braune Pampe aus Atlanta aushelfen. Flüssigkaftstoff wirkt schneller als fester. Allerdings ist der Körper auch schneller alle.
Immer wieder ein Schluck aus der Pulle, so schaffte ich es ein weiteres Mal auf die Hedwigshöhe. Und siehe da, in dieser achten Runde gab es auch wieder zu essen, und ich konnte wenig später die letzte Runde angehen, die ich noch fahren mußte, ehe um 17 Uhr die Nordschleife geschlossen wurde. Nun begannen mich Krämpfe zu plagen. Einige Male wollte der linke Oberschenkel zumachen. Getrunken hatte ich genug, sowohl an der Verpflegung selbst wie auch unterwegs, wo auf jeder Runde eine Flasche leer wurde. Aber noch einmal wurde die Höhe erreicht, und dann ging es in die letzte Runde.
Ein letztes Mal nahm ich alle Eindrücke in mich auf, fuhr die schönen Abfahrten hinunter und kämpfte mich über die Rampen dazwischen. Und wieder die viereinhalb km Anstieg, aber dort oben würde ich fast schon im Ziel sein. Den letzten Anstieg fuhr ich mit jemandem zusammen, den ich am Fuß, im Tiergarten, aufgerollt hatte. Und dann war es auch schon zu Ende.
Zehn Stunden und zwei Minuten netto war ich unterwegs. Das war schneller als erwartet, für 223 Kilometer und gut 4.400 Höhenmeter, eigentlich hatte ich mit über 5.000 gerechnet. Vielleicht war es der gute, ebene Fahrbahnbelag, vielleicht die Tatsache, daß es keine Ampeln und Stopschilder gab, die die Fahrt unterbrochen haben, und die Abfahrten konnte man, bis auf die erwähnte Kurve, ungebremst fahren. Ich verließ die Strecke und rollte zur Abmeldung, nun fand ich auch die Nudelparty, bei der ich mir einen Teller Pasta zuführte. Dafür fand ich beinahe die Abmeldung selber nicht.
Da es keine Kontrollen gegeben hatte, wurde ohne jeden Nachweis die Distanz in meine Wertungskarte eingetragen. Die RTF-Fahrer sind dem Veranstalter weder das Aufhängen einiger Hinweisschilder noch die Kontrolle der gefahrenen Runden wert. Letzteres war mir egal und ersteres, naja, beim zweitel Mal weiß man es. Nun raus aus dem Gelände und zum Wohnmobil, Duschsachen packen und zur Dusche. Ein weiterer schöner Radmarathon war vorüber.
Manfred Kiesel
RTF über 136 km und 2500 Höhenmeter am 20. 08. während Rad & Run am Ring vom 19. bis 21. August 2005
Bereits am Tag vor der RTF war ich in Nürburg angereist und habe noch am gleichen Tag meine Startunterlagen abgeholt, um am nächsten Tag gegen 7,00 Uhr die Strecke unter die Räder nehmen zu können. Die Nordschleife des Nürburgringes ist für mich nichts Neues, da ich die Strecke als Fußgänger und Zuschauer wie auch mit dem Auto und dem Motorrad kenne. Die Strecke mit dem Fahrrad zu „bezwingen“ war also etwas vollkommen Neues und voll von sportlicher Herausforderung. Mit teilweise knackigen 18 % Steigung und je Runde ca. 500 Höhenmeter ist diese Strecke nicht als einfach einzustufen. Mein Motto vor dem Start war jedenfalls, mal zu sehen, wer wen schafft, der Ring mich oder ich ihn.
Ich übernachtete in meinem Wohnwagen und schlief schon nicht mehr, als der Wecker losging. Leicht gefrühstückt und das Flüssigkeitsreservoir aufgefüllt fuhr ich mit dem Rad bereits vor 7,00 Uhr zum Start. Meinen Rucksack mit Utensilien für nach der Tour konnte ich bei einem freundlichen Team, welches das 24-Stunden-Rennen bestritt, abstellen.
Der in der Ausschreibung angegebene Startort für die RTF und das Jedermann-Rennen war noch gar nicht geöffnet, sondern noch mit einem Fahrzeug zugeparkt. Also zur Info, wo allerdings die Aussage erteilt wurde, es müsse alles so sein wie in der Ausschreibung angegeben. War´s aber leider nicht.
Somit einfach rauf auf die Strecke und die erste Runde in Angriff genommen. Am Hatzenbach vorbei, Hocheichen ging es alles bergab und bei morgentlicher Frische war man froh, gegen den kühlen Wind durch eine entsprechende Jacke gewappnet zu sein. Der erste Anstieg zum Streckenabschnitt Flugplatz machte einen auch nicht richtig warm und anschließend zum Schwedenkreuz und der Arembergkurve lief es auch wieder wie von selbst.
Auch so in der Fuchsröhre, wo jeder wohl auf Grund des Gefälles und der dort aufgestellten Geschwindigkeitsanzeige seine persönliche Höchstgeschwindigkeit erreichte. In der ersten Runde waren es bei mir immerhin 76 KM/Std. Auch der kurze Anstieg zum Adenauer Forst war noch keine große Herausforderung. Danach Richtung Metzgesfeld und Kallenhardt über die Wehrseifenbrücke bis Breitscheid wieder alles bergab. Vor der Linkskurve der Wehrseifenbrücke war der einzige Punkt, an dem man auf der gesamten Nordschleifenrunde abbremsen musste, ansonsten ging alles (mit Mut) „voll“.
Mit Schwung über die Breitscheidbrücke schaffte man auch den Anstieg Richtung Ex-Mühle noch relativ bequem. Vorbei am Lauda-Eck (Niki Lauda hatte hier 1976 seinen schweren Feuerunfall). fuhr man nun zum Streckenabschnitt Ex-Mühle und weiter Richtung Kesselchen, Klostertal, Karussel und Hohe Acht. Ab Ex-Mühle kam der Anstieg über ca. 3,5 Kilometer. Man konnte hier nur versuchen, seinen eigenen Rhythmus zu finden um diese Strecke mit zu Beginn fast völlig ausgekühlter Muskulatur zu bewältigen.
Vom Klostertal bis zum Beginn der Steilstrecke war dann es kurzes Stück mit leichtem Anstieg, bevor dieser zum Karussel wieder steiler wurde. Durch das Karussel –oben oder unter rum- kam danach eine kurzer Verschnaufpause in Form eines flachen Stückes, bevor dann die ca. 18-prozentige Steigung zur Hohen Acht wirklich alles forderte. Oben angekommen stand hier der Verpflegungsstand, den ich in der ersten Runde jedoch nicht anfuhr. Natürlich war der Körper nun warm, aber es kam, wie es kommen musste. Hedwigshöhe, Wippermann, Eschbach, bis zum Brünnchen alles nur bergab. Selbst die Eiskurve hinter dem Brünnchen stellte keine Schwierigkeit dar, bevor es zu Pflanzgarten I wieder bergab ging und über Pflanzgarten II bis zur Anfahrt Schwalbenschwanz eine Rollstrecke war.
Ein kurzer Anstieg zu ersten Schwalbenschwanzkurve, durch die Schräge der 2. Kurve ein kurzer Anstieg zum Galgenkopf und die lange ansteigende Döttinger Höhe lag zur Bewältigung vor einem. Auf dieser Strecke fuhr ich auf der linken Seite der Strecke im Windschatten von Hecken und Bäumen, wovon ich mir weniger Kraftaufwand versprach, aber die meisten der Teilnehmer bevorzugten die rechte Seite. An der Antoniusbuch gings wieder ein Stück bergab zum Tiergarten und zur Hohenrain-Schikane wieder leicht bergauf bevor man anschließend auf die Start- und Zielgerade kam.
Hier fuhr man bis zum Ende der Boxengasse auf der Rennstrecke, bog dann in die Boxengasse ein –befuhr diese also entgegen gesetzt- um den TÜV-Tower herum in das Fahrerlager hinter den Boxen um an dessen Ende erneut zu drehen und über die GP-Strecke wieder auf die Nordschleife zu gelangen und eine neue Runde zu beginnen. Die erste Runde hatte ich nach eigener Einschätzung und Vorstellung wie geplant unter einer Stunde geschafft.
In der zweiten Runde traf man dann auf die gemeinsam gestarteten Radfahrer für das Jedermann-Rennen über 69 und 136 Kilometer und dem entsprechend voll wurde es auf der Strecke. Am Anstieg zum Flugplatz kam das Feld –wahrscheinlich durch Verschalten- fast zum Stillstand und man musste sich seinen Weg suchen. Wegen den zahlreichen Teilnehmern, die nun auf der Strecke waren, musste man aus Rücksicht an vielen Stellen bremsen und auch die Höchstgeschwindigkeit in der Fuchsröhre konnte man nun nicht steigern. Wieder kühlte man bis zur Ex-Mühle aus und musste dann in den lang anhaltenden Anstieg zur Hohen Acht.
In der 2. Runde nahm ich dann auch Verpflegung in Anspruch –fuhr diese Runde knapp über eine Stunde- und machte mich auf die dritte Runde. Diesmal war die Fuchsröhre frei und die Anzeige zeigte für mich eine Höchstgeschwindigkeit von 86 KM/Std. Diesen Wert konnte und wollte ich nicht mehr steigern.
Der Anstieg zum höchsten Punkt wurde nun schwieriger und tat in der vierten Runde schon ordentlich weh. Was leider auch von meinem linken Knie zu sagen war und so machte ich zwischen der vierten und der fünften Runde vor Start- und Ziel eine 20-minütige Pause. Während der fünften Runde entschloss ich mich, aus Gesundheitsgründen aufzuhören. Mit An- und Abfahrt sind dennoch mehr als 130 km zusammen gekommen.
Wer nun wen geschafft hat, steht nicht fest. Ich denke, der Ring und ich haben uns arrangiert. Er ist nämlich zu schaffen, aber er schafft einen auch.
Mein Fazit:
Eine tolle, nicht missen wollende, Erfahrung bei radfahrerfreundlichem Wetter. Hochachtung allen –insbesondere den Rad fahrenden Damen- die eine tolle Leistung vollbrachten und sogar 18-prozentige Steigungen sitzend bewältigten. Ob ich allerdings im nächsten Jahr wieder dabei bin, vermag ich nicht zu sagen, obwohl die kreuzungs-, sowie ampel- und autofreie Strecke einiges für sich hat.
Andererseits aber ist der Nürburgring für Radfahrer insofern ungeeignet, als dass es zu Beginn einer Runde zu lange bergab geht und man regelrecht auskühlt, anschließend bergauf bis zur Leistungsgrenze gefordert wird (teilweise vielleicht auch schon darüber hinaus) und nur ein Bruchteil der Strecke (Hedwigshöhe bis Galgenkopf) relativ gleichmäßige Anstiege und Abfahrten hat. Nichts gegen Berge, sie sind das Salz in der Suppe, aber ein "Aber" bleibt immer.
Werner Gottas
Ich kann nicht richtig schlafen, der Wind schüttelt dauernd an unserem Wohnmobil, wie es wohl Astrid ergehen mag. Um 6:00 Uhr werde ich von den Regentropfen, die auf unseren Wagen prasseln geweckt. Ich bedaure Astrid, zu dem starken Wind hat sie nun auch noch den Regen gegen sich. Von weitem höre ich den Streckensprecher gerade Astrid's Namen sagen. Sie liegt zur Zeit bei den Frauen auf Platz 1 und im Gesamtfeld auf Platz 24. Einfach toll diese Leistung.
Um 9:00 Uhr soll der Radmarathon und die RTF starten. Den Radmarathon habe ich schon von vorne herein abgeschrieben, um ihn in der zur Verfügung stehenden Zeit schaffen zu können, muss man schneller als die Jedermannrenner sein und das scheint mir unmöglich. Das heißt die Rundenzeiten für 10 Runden müssten höher sein als für die, die nur 3 Runden fahren. Wie soll das gehen?
Vielleicht einmal ein Tipp an den Veranstalter, der, ich weiß, sehr viel um die Ohren hat, lasst die Marathoni's doch um 7:00 Uhr starten. Es sind dann alles alte Hasen unterwegs die den Rennablauf bestimmt nicht stören, zudem haben sie die Möglichkeit den Radmarathon auch zu schaffen. Am Start zur RTF treffe ich einige Bekannte aus unserem Verein. Sie sind nicht mehr zu halten und ehe ich mich versehe sind sie auch schon auf der Strecke verschwunden.
Auf einmal taucht auf der Zielgeraden Dietmar von der RSG Herne auf. Er nimmt an dem Jedermannrennen teil. Ich sehe wie Maren, seine Freundin, ihm zu jubelt. Sie traut sich nicht zu, den Ring zu bewältigen, schade eigentlich, wenn schon die Möglichkeit besteht. Ich fahre pünktlich los und bin dabei sehr aufgeregt, was kommt da auf mich zu? Aber warum Angst haben, wenn ich die vielen anderen auf der Strecke sehe, wie unbedarft sie an die Sache gehen. Es geht erst einmal bergab. Bei der ersten Bodenwelle, vor der Quiddelbacher Höhe, werde ich überrascht. Sie sieht aus, als wenn ich auf dem großen Blatt da drüber drücken kann, aber nach dreiviertel stehe ich auf der Pedale und bekomme sie kaum noch herunter. Aber schalten ist nicht. Nur mit Mühe komme ich darüber. Aber in der ersten Runde lernt man noch.
Die Abfahrt nach Breidscheid schaffen es mein Chaka und ich die 85 km Marke zu sehen. Mehr traue ich mir nicht zu. Nun beginnt der Anstieg zur Hohen Acht. Die versprochenen 18% kann ich beim besten Willen nicht entdecken. Maximal 15%, und das nur sehr kurz, werden von meinem HAC registriert. So verläuft der Anstieg ohne Probleme.
Viele RadlerInnen schieben aber ihr Rad, es sind wohl Leute die nicht sehr viel fahren. Oben ist die Kontrolle aufgebaut. Den obligatorischen Stempel gibt es auf die Startnummer die am Rad angebracht ist. Leider steht der Stempelmann im Zelt und bei dem Gedränge müssen alle RadlerInnen mit dem Rad zu ihm. Dies sollte der Veranstalter auf jeden Fall ändern, der den Stempel vergibt, könnte auch auf der Straße stehen und so die RadlerInnen abfertigen. Die Strecke geht noch ein wenig bergan, dann verbleibt man in etwa auf der Höhe. Es folgen aber immer wieder kurze giftige Wellen. Erst in der zweiten Runde kann ich sie richtig einschätzen und so auch gut fahren.
Die Strecke ist bis auf den immer wieder plötzlich einsetzenden Regen einfach ein Gedicht. Kein Auto, keine Nebenstraße, keine Gullydeckel und auch keine kaputten Straßen stören meinem Fahrspaß. Nach einer halben Runde laufe ich auf Reinhardt auf. Er sitzt seit geraumer Zeit wieder im Sattel und hat seine Verletzungen wohl auskuriert. Daher ist er noch sehr langsam unterwegs und muss erst wieder in Form kommen. Nach kurzer Zeit taucht auch Cordula, seine Frau, vor mir auf. Auch sie versucht sich an ein paar Runden. In der zweiten Runde sehe ich endlich Astrid vor mir.
Gemeinsam fahren wir zur Hohen Acht hoch. An der Verpflegungsstelle fährt sie vorbei, sie will ihre Flasche erst in der nächsten Runde füllen. Ich halte zum Stempeln an und verpflege mich erst einmal. An der Auffahrt, 2 Kilometer vor dem Ziel, laufe ich wieder auf sie auf. Sie teilt sich die 24 Stunden gut ein und fährt im Pulsbereiche um die 120.
Das ist mir zu langsam und fahre ich vorbei. Hier herrscht heftiger Gegenwind und ich lasse mich wieder zu ihr zurück fallen, um ihr ein wenig Windschatten zu geben. Aber auf die 24 Stunden ist das nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Am Ziel fahre ich wieder mein Tempo und lasse sie in Ruhe ihr Tempo fahren. Ich denke, so mache ich ihr keinen Stress. Ab der 3. Runde habe ich einen guten Rhythmus gefunden. Der Ring ist wirklich gut zu fahren.
Von Reinhardt, ich überhole ihn zum 2. Mal, höre ich das Astrid inzwischen auf Platz 22 vorgerückt ist. Das schlimmste Teilstück ist für mich die Anfahrt zum Ziel, denn hier fällt der Wind von vorne in die Strecke ein. In der vierten Runde beschließe ich nur 5 Runden zu fahren. Der Radmarathon ist zeitlich nicht zuschaffen und für die 150er müsste ich noch 3 Runden fahren.
So kann ich für Astrid noch das eine oder andere auskundschaften und organisieren. Die Atmosphäre in den Boxen, hier wo sich sonst die Formel 1 Elite tummelt ist super. Hinter den Boxen haben viele Händler ihre Stände aufgebaut. Trotz des Regen's scheinen sie gute Geschäfte zu machen. Im Ziel kommen nun auch die anderen Herner RTF'ler an. Sie sind auch von der Strecke begeistert.
Zu der Überschrift habe ich noch "durch das grüne Radparadies" hinzugefügt. Wir lesen in vielen anderen Berichten zu dieser Tour von der grünen Hölle. Liebe Radmarathon und RTF-FahrerInnen, die Hölle sieht für uns RadlerInnen anders aus. Kaputte Straßen, Autos über Autos und total durchgeknallte MotorradfahrerInnen und große Ortsdurchfahrten. So haben wir es auf viele Veranstaltungen immer wieder erlebt. Hier auf dem Nürburgring Rad fahren, was gibt es schöneres? Klar, ein gewisser Trainingsstand ist natürlich Bedingung. Aber im August sollte jedeR seine Form haben oder im Münsterland radeln.
Hermann
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