1. Radmarathon Mastholte
Wir fahren von der RTF in Lengerich weiter nach Mastholte. Der RSC veranstaltet am Sonntag seinen ersten Radmarathon. Wir sind schon im vergangenem Jahr hier die lange RTF-Strecke gefahren und wissen das die Tour zum Sauerland führt. Was liegt da für den Verein näher als die RTF Strecke ins Sauerland hinein zu verlängern.
Auch Edmund trifft schon am Samstag mit seinem Wohnmobil ein und so sitzen wir in gemütlicher Runde bis zum Einbruch der Dunkelheit. Dann heißt es aber schnell schlafen, denn der Start ist für 6:30 Uhr in der Frühe vorgesehen.
Der Startpreis beträgt 10 Euro und Voranmeldung und Nachmeldungen sind hier, im Gegensatz zu den hessischen Veranstaltungen unbekannt.
Es haben sich nicht so viele Radmarathonis eingefunden. Nur 70 StarterInnen schicken sich an, die 205 Kilometer unter ihren Rädern zu nehmen. Auch Ulli aus Rietberg ist am Start. Sie hatten wir während unseres Urlaubes auf dem Albua-Pass in der Schweiz getroffen, während wir auf das Fahrerfeld der Tour de Swiss mit Jan Ullrich warteten.
Die Mastholter Radmarathonstrecke führt nach Norden, um kurz vor Rietberg die östliche Richtung einzuschlagen. Im Gegensatz zu Samstag ist es heute Windstill und so fahren wir mit ruhigem Tempo auf Wirtschaftswegen an den Orten Schöning und Lippling vorbei nach Ostenland. In Sande, unmittelbar am Lippesee, ist die erste Kontrolle. Ab jetzt ist Süden unsere Hauptrichtung.
Es geht am Ortsrand von Elsen entlang und bei Wewer kreuzen wir die B1. Die Straße zur Wewelsburg zweigt links ab. Wir aber fahren geradeaus und kommen so am Flugplatz Paderborn vorbei. In Höhe der A 44 haben wir den Kamm des Haarstangs erreicht.
Eine kurze Serpentinen Abfahrt bringt uns nach Brenken und damit ins Almetal. Der Anstieg bei der Bürener Ortsdurchfahrt ist uns schon von der örtlichen RTF bekannt. Kurz nach Büren kommen wir nach Weine und damit zur 2. Kontrolle. Die Verpflegung ist sehr gut, Obst, Brot und Joghurt wurden schon an den beiden ersten Kontrollen gereicht.
Der Streckenabschnitt durchs Almetal löst immer wieder Begeisterung bei mir aus. Der Wermutstropfen folgt im nächsten Streckenabschnitt. Die relativ stark befahrene B 480 ist wohl von der Streckenführung her nicht auszuklammern. Nachdem wir die Bundesstraße verlassen haben, werden wir aber wieder mit Einsamkeit auf der Straße und einem schönen Anstieg entschädigt. Die Strecke führt uns hinauf nach Schnarfenberg und weiter hoch nach Rixen.
Über 500 Meter über NN werden hier erreicht. Die Abfahrt bringt uns über Altenbüren und Antfeld hinunter in das Ruhrtal. In Nuttlar ist an einer alten Tankstelle die 3. Kontrolle. Auch hier ist die Verpflegung wieder sehr vielfältig.
Schon kurz nach der Weiterfahrt kommt die Streckenteilung und die 155er Tour verläßt uns und der Radmarathon führt uns weiter bis nach Ostwig. Hier biegen wir links ab in Richtung Gevelingshausen. Kurz vor der Ortschaft sehen wir ein pyramidenförmiges Glashaus umgeben von roten und gelben Kugeln. Der Sinn und Zweck bleibt aber für uns im Verborgenen.
Kurz zuvor zweigt die Strecke rechts ab. Der Radmarathon ist hier gegenläufig und wir sehen einige Radler die die Marathonschleife schon hinter sich haben. Der schönste Anstieg des Tages führt uns über Andreasberg, an Fort Fun vorbei, nach Wasserfall. Hier ist auch der höchste Punkt der Strecke mit 642 Meter über NN. Auf der nun folgenden Abfahrt nach Ramsbeck verlieren wir wieder 300 Meter an Höhe.
Wir befinden uns nun im Valmetal. Bis zur Marathonkontrolle, sie ist in Obervalme, haben wir schon wieder 120 Höhenmeter vor der Brust. Die Tour führt uns weiter nach Süden auf den Naturpark Rothaargebirge zu. Die kleine Ortschaft Walbecke wird durchfahren und in Altenfeld sind wir am südlichsten Punkt des Radmarathons.
Elpe ist der nächste Ort auf der Tour. Die Straße führt, nun immer leicht abfallend, zurück nach Ostwig. In Nuttlar, hier war die Kontrolle der 150er Strecke, ist nun unsere 5. Verpflegungsstelle. Auf der B 7 herrscht nun viel Verkehr und da beidseitig ein gepflasterter Radweg verläuft, haben wir ein ungutes Gefühl, weil wir ihn nicht benutzen.
Aber wer fährt schon gerne über nicht eingelassene Kanten und Steinpflaster. Den Autofahrern ist das aber ergal. So werden wir von einem fast gegen den Bordstein gedrückt. Wir füllen an der Kontrolle noch einmal unsere Flaschen, denn bei der Hitze haben wir sehr viel Flüssigkeit verloren.
Wir müssen nun ein paar hundert Meter zurück fahren und es geht die Serpentinenstraße zur Nuttlaer Höhe hinauf. Astrid hat auf der Hinfahrt nicht aufgepasst und ist wegen des Streckenteilungsschildes ein wenig irritiert. Geradeaus zeigt es die Marathonschleife an und nach rechts die 150er Strecke. Astrid will geradeaus. Es wird ihr nicht alleine so ergangen sein. Hier sollte der Veranstalter das Schild noch ein wenig ändern.
Leider ist zur Zeit im unteren Teil der Steigung eine Baustelle. So ist es nicht ganz so schön hier hinauf zu fahren. Die Baustelle haben wir schnell hinter uns gebracht und Astrid zieht mir davon. Meine Beine wollen nicht so wie ich will und so fahre ich mein Tempo nach oben. Astrid wartet auf der Höhe und zusammen fahren wir auf die fast schnurgerade Abfahrt bis nach Kallenhardt. Auch in diesem Anstieg ist sie schnell vor mir verschwunden.
Erst im Möhnetal gibt sie mir Gelegenheit wieder aufzuschließen. Der Anstieg über Altenrühten auf den Haarstrang ist uns schon von anderen Touren her bekannt. Bis zum verlassen des Haarstanges sind noch einige Wellen zu bewältigen. In Eringerfeld erwartet uns die 6. Kontrolle. Unsere Freunde aus Lippstadt, Tanja und Uwe, sie sind heute HelferInnen bei der Veranstaltung, bewirten uns mit köstlich kalter Cola und Weingummis. So eine Beköstigung bekommt natürlich nur die oder der, der schon mit ihnen zusammen einmal den Albuapass gefahren und aus dem Forum ist.
Bis zum Ziel sind es noch ca. 25 Kilometer und es geht fast unmerklich nur noch bergab. Bei Störmede werden wir an einer Kreuzung mit einer Ampel sicher über die B1 geführt. Über Dedinghausen und Hörste gelangen wir zu der Lippstädter Seenplatte. Der Marathon schlängelt sich zwischen den Seen hindurch. Von einem der Seen wissen wir, dass er ein beliebter Badesee ist. Der Badebetrieb ist aber an der anderen Uferseite und wir werden bei unserer Fahrt nicht dadurch gestört. Nun ist es nicht mehr weit und wir haben das Ziel in Mastholte erreicht.
Fazit:
70 RadmarathonteilnehmerInnen hatten die Mastholter bei ihrem 1. Marathon zu vermelden. Für die schöne Strecke viel zu wenig. Die beiden Konkurrenzveranstaltungen in Gelsenkirchen (ohne Höhenmeter) und Lüdenscheid (doppelt soviele Höhenmeter) können ein wenig daran Schuld sein.
Die Verpflegung nimmt in der Radmarathonszene in NRW einen Spitzenplatz ein und 1800 Höhenmeter sind auch nicht zu verachten. Verkehrsruhig, bis auf kleine Teilstücke (B480 und B 7) war die Tour auch. Einzig das Teilungsschild der Marathonschleife sollte ein wenig geändert werden. Vielleicht genügt schon ein Hinweis darauf mit "Radmarathon zum Ziel".
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