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Radmarathon Hennef
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Distanz: Höhenmeter: Streckenplan Bülgenauel Leuscheid K 1
Kroppach K 2 ? Heuzert Stahlhofen K 3 Weiherweg Maxsain K 4 Selters Oberlahr K 5 Burglahr Hohn K 6 Windhagen Hennef
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RM Hennef 2006 auf einer größeren Karte anzeigen
Hennef 2005
Wir sind von der RTF in Sprockhövel weitergefahren nach Hennef an der Sieg. Hier findet am Sonntag unser letzter Radmarathon des Jahres statt. Es ist zugleich der erste Radmarathon des veranstaltenden Vereins Radclub-Cito 06 Hennef-Geistingen. Wir finden einen ruhigen Parkplatz auf dem Gelände des Schulzentrums. Der Start ist von hier ca. 300 Meter entfernt. Bei unserem Bummel dorthin entdecken wir das Wohnmobil von Manfred (V8).
Wir unterhalten uns ein wenig und machen dann einen Spaziergang durch den Ort. Er ist in diesem Jahr bereits 33 Radmarathons gefahren und hat seine alte Marke damit schon um 8 Touren überschritten. Der Start ist um 6:30 Uhr. Während Astrid die Anmeldeformalitäten übernimmt, werde ich von Siggi angesprochen. Er ist mit dem Rad angefahren und mit der Stirnlampe bestens für die dunklen Morgenstunden ausgerüstet. Wir reden über dies und das und merken gar nicht wie die Zeit vergeht. So kommt er erst 15 Minuten nach dem ersten Starterblock auf die Strecke.
Auch Dirk von der RSG Herne ist am Start und gemeinsam fahren wir los. Es geht flach aus der Stadt hinaus und weiter am Ufer der Sieg entlang. So fahren wir die ersten 8 Kilometer mit ruhigem Tempo. Aber schon bei kleinen Bodenwellen zeigt sich, dass Dirk das Tempo nicht mitgehen kann. Astrid, sie war die Woche über krank, ist das ganz recht und so zockeln wir noch eine Weile so weiter. In Eitdorf wechseln wir die Flussseite und fahren auf der anderen Siegseite das Tal weiter hoch. Dirk haben wir hinter uns verloren. Immer wieder ziehen schnellere Gruppen an uns vorbei.
Deren Tempo ist uns aber ein wenig zu hoch und wir behalten unseren Rhythmus bei. In Halft hängen wir uns dann doch an eine Gruppe dran. Es geht nun flotter vorwärts. An einer Eisenbahnunterführung, hier wird die Durchfahrt mit einer Ampel geregelt, wird zum ersten Mal das Rotlicht missachtet. Die Straße ist leer und wir bleiben dran. An der nächsten Ampel geschieht das gleiche und wir bleiben lieber zurück. Aus einer anderen Gruppe gibt es sofort ein großes Geschrei. Aber sie sind vorher auch nicht besser gefahren, denn als wir uns ihnen näherten, benötigten sie die gesamte Fahrbahnbreite für sich.
Als ich das bemerke, sind sie darüber überhaupt nicht erfreut. Nachdem die Strecke uns wieder über die Sieg führt, steigt die Straße an und der erste längere Anstieg steht uns bevor. Bis nach Leischeid, hier ist auch die erste Kontrolle, sind 175 Höhenmeter zu überwinden. Die Strecke führt uns nun abwärts. Es geht über Schabernack (wir hätten nicht gedacht, dass es einen Ort mit diesem lustigen Namen gibt) nach Dahlhausen. Die Straße steigt an und bis nach Beul haben wir fast 200 Meter an Höhe gewonnen.
Das steilste Stück ist bei Ückertseifen und hat fast 15% Steigung. Abwärts führt uns die Straße nun nach Obererbach (Westerwald). Von dort beginnt auf fast autofreier Straße der Anstieg zur 2. Kontrolle. Hier bei km 59 verzichten wir dummerweise auf die angebotene Verpflegung, wir machen nur unsere Flaschen voll, werden aber noch von Helmut, er ist hier als Helfer tätig, herzlich begrüßt und fahren weiter. Er verspricht uns noch einen sehr schönen weiteren Streckenverlauf. So kommt es auch. Die Strecke wird nun noch anspruchsvoller, ohne allerdings schwer zu werden.
Ein kleiner Anstieg folgt nun dem nächsten. Wir bleiben bei unserem ruhigen Tempo und werden irgendwann von einer Gruppe um Gabi (Jedrik) überholt. Sie fahren flott an uns vorbei und sind uns zu schnell. Mit einigen Umwegen kommen wir durch Hachenburg. 3 km nach der Ortsdurchfahrt sind wir auf dem zweithöchsten Punkt der Tour mit 482 Metern über NN. Es folgt für uns nun der schönste Teil des Radmarathons. Die Fahrt über die Westerwälder Seenplatte. Auch hier sehen wir fast kein Auto.
In Schmidthan gelangen wir zum Dreifelder Weiher. Die Straße verläuft eine ganze Zeit an dessen Ufer, wir fahren und genießen. Ab dem Ort Dreifelden, entfernen wir uns von dem See und über Lochum führt uns die Tour nach Dreisbach. Hier liegt ein totes Huhn auf der Fahrbahn und Astrid schließt sofort auf einen Radfahrer als Täter. (Am Montag lese ich im Tour-Forum von dem Vorfall in den ein Mitstreiter aus Siggis Gruppe verwickelt war.) In Höhn ist dann der höchste Punkt der Tour erreicht, 520 Meter über Meereshöhe zeigt mein Höhenmesser. Wir sind jetzt schon 40 Kilometer seit der 2. Kontrolle gefahren und wir fragen uns, wie weit wohl die Marathonkontrolle noch entfernt ist.
Wir hatten bisher noch nichts gegessen und warten richtig auf die Verpflegungsstelle. Auch sind unsere Flaschen fast leer. Die Temperaturen liegen mittlerweile bei 25° und das Auf und Ab der Geländeformation fordert geradezu nach Flüssigkeit. Zum Glück geht es nun abwärts nach Pottom und somit zum Wiesensee. Kurz nach Stahlhofen dann endlich ein Hinweis an der Straße, 200 Meter zur Kontrolle. Sie liegt sehr idyllisch am Seeufer. Leider gibt es als Verpflegung nur Nudeln, diese bekommen wir aber nicht hinunter, aber auch die Getränke sind hier knapp und so werden unsere Flaschen nur halb voll gemacht und man verweist uns auf die Verpflegungsstelle die ja "schon in 33 km" kommt.
Die Tour verläuft nun im weiten Bogen um Westerburg herum und es geht ständig auf und ab. Die Temperaturen liegen inzwischen bei 28°Celsius. Zum Glück habe ich zwei Energie-Gels dabei und so geht es über Willmenrod, Herschbach und Meudt nach Oberahr. Für ein kurzes Stück wird nun die B 255 befahren und der Straßenverkehr nimmt zu. Es dauert aber nicht lange und ab Niederahr haben wir die Landstraße wieder für uns. Leider ist in dieser Gegend der Allgemeinzustand der Straßenoberfläche nicht so gut. Und so rappeln wir auf dem löcherigen Asphalt Helferskirchen entgegen. Auf dem Weg nach Maxsain kommt uns Gabi mit ihrer Gruppe entgegen. Hier ist die Strecke gegenläufig. In Maxsain kommen wir endlich zur rettenden Verpflegungsstelle. Hier bietet sich uns das gleiche Bild. Alles ist von den RTF-lerInnen abgegrast.
So erkundige ich mich nach der nächsten Tankstelle und diese finden wir in Selters. Nun verpflegen wir uns erst einmal an der dortigen Tankstelle. Nach einer kurzen Rast setzen wir unsere Fahrt fort und fahren über Dierdorf, Raubach nach Puderbach. Auf dieser Strecke sind nur noch kleine Hügelchen zu überwinden. Es läuft jetzt besser bei uns und Astrid hat auch keine Probleme mehr, ein höheres Tempo mitzugehen. Die Straße schlängelt sich weiter bis nach Döttesfeld und der Radmarathon folgt nun dem Lauf der Wied. Viele kleine schöne Örtchen werden durchfahren und in Oberlahr, nach nun 162 Kilometern endlich die 5. Kontrolle. Aber auch hier gibt es nichts mehr, schade für uns.
Wir lassen uns nur den Kontrollstempel geben und suchen schnell das Weite. Das Wiedtal verlassen wir erst wieder nachdem wir kurz nach Neustadt die Bundesautobahn A 3 und die neue Schnellbahntrasse passiert haben. Der Veranstalter hat aber noch bei km 180 einen weiteren Prüfstein eingebaut. Ab Steeg beginnt der Anstieg über Günterscheid nach Windhagen. 160 Höhenmeter sind hier noch einmal zu überwinden. Gut leserlich ist schon zu beginn des Anstiegs eine Tafel mit der Länge der Steigung, dem zu überwindenden Höhenunterschied und der durchschnittlichen Steigung angebracht.
Kurz nach dem Örtchen Hohn ist die 6. Kontrolle und oh Wunder, es gibt hier noch ausreichend Verpflegung und dass, obwohl hier doch alle Strecken hergekommen sein mussten. Wir fragen uns wie das möglich ist. Die Straße führt anschließend noch ein wenig weiter aufwärts. Nun geht es aber, einmal abgesehen von einem kleinen Gegenanstieg bei Eudenbach, hinab über Lanzenbach nach Hennef. Nach 205 Kilometern erreichen wir das Ziel. Aber auch hier hat die Verpflegung, wegen des großen Starterfeldes offensichtlich nicht ausgereicht. Die Kuchentheke ist leergefegt, aber Getränke und Würstchen gibt es noch in ausreichender Menge.
Fazit:
Dem Veranstalter ist es gelungen einen landschaftlich sehr schönen Radmarathon zu organisieren. Wenn es ihm in den nächsten Jahren noch gelingt für seine 10 Euro zahlenden RadmarathonteilnehmerInnen ausreichend Getränke und Verpflegung an den Kontrollen bereitzustellen und dazu das eine oder andere Schild ein wenig früher anzubringen, sind wir sicher, von einer gelungenen Veranstaltung sprechen zu können. Vielleicht sollte man an den Kontrollen die Marathontische von denen der RTFlerInnen trennen. 70er, 110er und 150er TourteilnehmerInnen sind für 3 Euro Startgeld schon eher keine Verpflegung zuzumuten. Die Tour ist aber bestimmt eine der schönen in NRW, obwohl sie ja zum größten Teil durch Rheinlandpfalz verläuft.
Hermann
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