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Radmarathon Altdorf (SymBadischer-Radmarathon)
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Nach der RTF am Samstag in Altena bekommen wir noch von Peter aus Solingen die letzten Info's zum SymBadischen Radmarathon in Altdorf. Vom Schieben an den steilen Anstiegen und von schmerzenden Händen vom Bremsen bei den steilen Abfahrten bleibt mir im Kopf hängen. So fahren wir unmittelbar nach der RTF weiter zum südlichen Schwarzwald. Die Autofahrt ist echt öde. Kurz nach Einbruch der Dunkelheit sind wir am Ziel. Der Parkplatz vor der Veranstaltungshalle wird beschallt von der überlauten Musik die aus der Halle herüber klingt. Wir schauen uns drinnen ein wenig um. Es ist uns aber viel zu laut und machen lieber einen kleinen Ortsbummel. Wir entdecken dabei auch einen Parkplatz hinter der Halle, hier ist es wunderbar ruhig. In der Nacht werden wir durch die Regentropfen, die auf unser Wohnmobil treffen, geweckt. Schon wieder, so ein Mist. Ich kann nicht schlafen und die vorausgesagten steilen Bergpassagen gehen immer wieder durch meinen Kopf. "Warum fahren wir hier eigentlich?" denke ich so und habe immer mehr Bammel vor dieser Tour. Am Morgen, als unser Wecker klingelt, ist es auch noch am regnen. Na ja, wenn es denn sein soll. Wenigstens die Temperaturen sind angenehm. Der Startpreis nicht, zu den 21 Euro Startgeld nimmt der Veranstalter noch einmal 8 Euro Nachmeldegebühr. Wozu? Weil er so eine schöne Landschaft hat? Die Frage, ob wir auch noch eine Plakette möchten, für die er natürlich noch einen extra Obolus haben will, verneinen wir. Am Start treffen wir noch Ralf aus unseren Verein. Auch er erzählt so was von steilen Anstiegen und das Fahrrad schieben. Für 6:30 Uhr ist der Start vorgesehen. Es ist zu dieser Zeit noch vollkommen dunkel. Mit 10 Minuten Verspätung werden wir, mit weiteren 62 Radlern, auf die Marathonstrecke geschickt. Es ist immer noch dunkel und so lassen wir das Feld ziehen und fahren sehr vorsichtig über die dunklen Wirtschaftswege, die das sehen wir aber erst auf dem Rückweg, übersäht sind mit Schlaglöchern. Einem Start um 7:00 Uhr hätte eigentlich nichts im Wege gestanden, denn nach hinten heraus ist Zeit genug, da der Zielschluss für 17:30 Uhr vorgesehen ist. Die ganzen "wertvollen" Tipp's lassen meine Beine erlahmen und ich komme überhaupt nicht so richtig in Fahrt. Astrid fährt mir dauernd weg und muss so ständig auf mich warten. Mein Puls liegt so um die 110 bis 120 Schläge in der Minute. Immer denke ich, ich muss Kraft sparen für die vorhergesagten schweren Anstiege. Der Erste beginnt in Schuttertal und führt uns zur ersten Kontrolle auf dem Geisberg. Das Schild zur Kontrolle ist außerordentlich unglücklich gestaltet und zudem viel zu spät angebracht. Es hat zig Informationen, aber nur das Wort Kontrolle können wir nicht erkennen. Außerdem befindet sich die Kontrolle links hinter einem dichten Gebüsch auf einem Parkplatz und ist von der Straße nicht zu sehen. Aber weiter zur Tour: Der nächste Anstieg über Nordrach-Kolonie führt uns auf 770 Meter über NN. Die Abfahrt nach Bad Peterstal ist gut zu fahren und unten im Ort ist die zweite Kontrolle aufgebaut. Astrid ist schon da und auch Ralf treffe ich dort an. Er hat ein defekten Steuersatz und kann nicht mehr weiter fahren. Er betont noch mal die Heftigkeit der Anstiege und Abfahrten der Strecke bei Kilometer 150. Hier in Bad Peterstal ist auch schon der nördlichste Punkt der Tour erreicht. Nun geht's in südlicher Richtung weiter und es folgt Schwarzwald pur. Bei mir läuft es nun wieder besser. Die Angst vor zu steilen Anstiegen ist nicht mehr da und hin und wieder kann ich mir mit anderen Radlern kleine Kämpfchen liefern. Die Abfahrt ist sehr steil, aber eigentlich nicht so schlimm wie wir es vorher gehört hatten. Nach einem kurzen Gegenanstieg, auf dem auch eine 14%ige Steigung erreicht wird, kommen wir zur 3. Kontrolle. Sie ist mitten im Wald aufgebaut und wir sehen nun schon mehrere Radler. Astrid ist übrigens die einzige Frau von 64 MarathonikInnen am heutigen Tag. In Haslach kommen wir ins Tal der Kinzig und haben über 400 Meter an Höhe verloren. Die Abfahrt war sehr gut zu fahren und fast immer weithin einsehbar. Nun beginnt für mich, Astrid ist nicht mehr so gut drauf, der schönste Teil der gesamten Strecke. Auf fast autofreien, sehr kleinen Straßen geht's zunächst abwärts und dann mit den stärksten Steigungen der Tour aufwärts. Ich habe inzwischen 2 Begleiter, kann sie aber nicht abschütteln und so fahren wir gemeinsam durch eine Bilderbuchlandschaft. Auch hier gibt es noch einen heftigen Gegenanstieg als Nachschlag. Die Abfahrt erlebe ich wie im Rausch. Ich kann das Rad so richtig rollen lassen. Aber auch das ist schnell zu Ende und es ist wieder klettern angesagt. Es geht hoch zur 5. Kontrolle nach Gscheid. Hier sollen angeblich 18% erreicht werden. Unsere HAC's zeigen aber nur 16% an. Auch vom Gefühl her werden hier keine 18% erreicht. Nun scheint das Schwerste geschafft zu sein, denn 3100 Höhenmeter zeigt mir mein Tacho schon an. Alle anfänglichen Ängste waren unbegründet und ich schwöre mir keine Vorinformationen von bevorstehenden Touren mehr zu holen. Was nun kommt, ist eigentlich Spaß pur. Die letzten Anstiege nach Freiamt, Mußbach und von Bleichheim zur Streitberg Höhe sind nur noch ein Kinderspiel, obwohl auch am letzten Anstieg noch einmal kurz 15% erreicht werden. Am Abzweig in Bleichheim ärgern wir uns noch mal über das Schild zur Streckenteilung. Wir müssen sogar stark abbremsen, um es überhaupt lesen zu können. Bitte lieber Veranstalter das nächste mal eine der Geschwindigkeit angepasste Schriftgröße verwenden. Die Kontrolle auf der Streitberg Höhe ist genauso schlecht ausgeschildert. Erst sehen wir laufend, uns natürlich irritierende Hinweise, dass die MTB-Strecke rechts ab geht. Und im letzten Moment auch ein Hinweis auf die Marathonkontrolle.
Fazit: Die Strecke hier in Altdorf ist einfach ein Gedicht. Wenn es dem Veranstalter noch gelänge zivile Preise für den Marathon zu nehmen und die Ausschilderung zu optimieren würde es glattweg eine unserer Lieblingsstrecken. Insbesondere die Ausschilderung an den Streckenteilungen, war viel zu klein und vor allen Dingen schlecht lesbar, auch wenn man sich große Mühe damit gegeben hat auf der Straße Pfeile und andere Hinweise auf zu malen. Aber dann sollten sie auch rechtzeitig sein, also bevor wir uns links einordnen müssen und nicht erst wenn die Linksabbiegerspur schon begonnen hat. Wofür das hohe Startgeld ist, bleibt uns auch ein Rätsel. Bei den Magstädtern gab es für 40 Euro wenigstens ein Trikot, hier aber eine Flasche Wein. Für Leute die keinen Alkohol trinken, nicht besonders erfreulich. Der Start im dunkeln ist auch nicht zu verantworten, zumal die Tage im September lang genug sind. Es kommt doch morgens wirklich nicht auf 20 Minuten an. Die Altdorfer sind so stolz im vergangenem Jahr den Super Cup ausgerichtet zu haben aber Super Cup mäßig sind hier nur die Preise. Linkenheim bietet übrigens, bei fast gleicher Leistung und sehr schöner Strecke das ganze für 8 Euro an. Hermann |
Distanz: Höhenmeter: Streckenplan Altdorf
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