Allgemeines zum Pass
Der französische Pyrenäenpass Col de Bagargui befindet sich in der Region Aquitanien, im Departèment Pyrenèes-Atlantic. Über den Pass verläuft, von Larrau aus die D 19, die wiederum kurz nach der Passhöhe in die D 18 mündet. Larrau im Osten und Mendive im Westen sind die möglichen Startorte zur Auffahrt. Aber auf noch kleineren Straßen (D 301) kann man von Saint Jean Pied de Port die Passhöhe erradeln. Es gibt zudem noch eine asphaltierte kleine Straße über der man, in Kombination mit dem Col de Larrau eine tolle, aber schwere Runde drehen kann. Auf 112 km gilt es hier, 3600 hm zu bewältigen.
Gegen dem Uhrzeigersinn wäre der Verlauf: Larrau (D19) > Col de Bagargui>D19 bis zur Hochebene Iraty > links (D301) bis zur D 428, dann links auf D 408, durch eine fantastische Bergwelt bis eine kleine Straße über die Spanische Grenze führt. Dort über Frabrica de Orbaitzeta und bald am Rio Iraty bis nach Aribe. Dort links auf die NA 140 bis nach Escaroz. Hier links weiter auf der NA 140 bis Ochagavia. Kurz vor dem Portillo de Lazar zweigt nach links die Straße (NA 2011) zum Col d'Erromendy ab. Über den Pass bis hinunter nach Larrau.
Auffahrtsbeschreibung
Col de Bagargui Ostauffahrt
Diese Passauffahrt gehört mit Sicherheit zu einem der Höhepunke unserer Frankreichtouren.
Es ist eigentlich unvernünftig den heutigen Tag für Passfahrten zu nutzen, denn der Wetterbericht sagt Temperaturen von über 35° Celsius voraus.
Wir haben 7,5 km südlich von Tardets einen schönen Standplatz für das Wohnmobil gefunden. An der Brücke die über dem Fluss Le Saison führt, beginnt unsere Tour. Die 5,5 km bis zum Parkplatz der Schlucht Gorges d'Holzarte sind lockeres Einrollen.
Nun beginnt der eigentliche Anstieg zum Col de Bagargui. Die Straße steigt sofort mächtig an und das Tal wird für kurze Zeit viel enger. Das ändert sich aber schnell wieder und wir haben wunderschöne Ausblicke auf den vor uns liegenden Hauptkamm der Pyrenäen. Die 2,5 km bis Larrau haben eine durchschnittliche Steigung von über 9,5%. Auch in Larrau bleibt es steil.
Im Ort verlassen wir die D 26 und biegen rechts auf die D 19 ab. Zu unserer Überraschung folgt nun eine 2 Kilometer lange Abfahrt, auf der wir wieder 125 Höhenmeter einbüßen. Die Straße verläuft nun 2,5 km im dichten Wald und steigt dabei mit ca. 4-5% an.
Das war es aber auch schon mit schön und ruhig. Kaum haben wir die erste 180° Kehre hinter uns, der Wald weicht nun zurück, wird die Straße auf den nächsten 3 km über 12% steil. Die Sonne brennt unerbittlich vom Himmel und die Temperatur ist auf 35° angestiegen. 4 schöne Kehren liegen vor uns und nur mühsam kommen wir voran.
Es ist ein Kampf mit 2 Gegnern, dem Berg und der Hitze. Die Ausblicke zum Col d'Erroimendy, (er ist noch ein Zacken schärfer) lenken ein wenig ab. Nachdem die Kehren hinter uns liegen, folgt eine fast einen Kilometer lange Gerade, hier liegt die Steigung sogar bei 13%. Eine Kurvenkombination lockert das Fahren ein wenig auf.
Das Schild am Straßenrand, das für den nächsten km 9,5% Steigung verspricht, wirkt wie eine Erlösung. Der letzte Kilometer fährt sich bei 5% Steigung fast wie von selbst. Völlig erschöpft kommen wir zur Passhöhe. Ein Restaurant und eine Feriensiedlung wartet hier auf Gäste. Ich glaube ich habe an diesem Pass viel zu wenig getrunken, was sich am nächsten Anstieg bestimmt bemerkbar machen wird.
Die Westauffahrt beginnt in Mendive und führt aus dem Flachland in die wunderschöne Bergwelt. Sie führt dabei über 3 Pässe, den Col d'Haltza, Col d'Haritcuruchte und den Col de Burdincurucheta. Die Steigungen liegen über weite Strecken über 11%. Es gibt auf dieser Auffahrt eine wunderschöne Hochebene, auf der man für den Schlussanstieg neue Kräfte sammeln kann.
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